Wirtschaft

EU bietet den USA Deal für Freihandel mit Industriegütern an

Die EU hat den USA einen neuen EU-Deal vorgeschlagen, der die vollständige Aufhebung der Zölle auf Industriegüter vorsieht. Trotz der jüngsten Zollmaßnahmen von US-Präsident Donald Trump zeige sich die Europäische Union weiterhin offen für Gespräche, betonte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel. Europa sei stets offen für ein vorteilhaftes Abkommen im Sinne des Freihandel.
07.04.2025 15:43
Lesezeit: 1 min

Musk plädiert für transatlantischen Freihandel

Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur wurde das Angebot zum Freihandel bereits vor den Zollentscheidungen von Trump unterbreitet, zuletzt jedoch am Freitag nochmals bekräftigt. Das Angebot bleibe weiterhin bestehen, erklärte von der Leyen. Auf Nachfrage ergänzte sie, dass insbesondere der Freihandel mit Industriegütern wie Autos mehrfach zur Diskussion stand, jedoch bislang keine angemessene Reaktion erfolgt sei.

Noch vor von der Leyens Ausführungen hatte sich am Wochenende Elon Musk, Berater des US-Präsidenten, öffentlich für eine Freihandelszone zwischen Europa und Nordamerika ohne Zölle ausgesprochen. Er hoffe, dass sich beide Seiten auf eine intensivere Partnerschaft als bisher einigen könnten, erklärte der CEO des Elektroauto-Herstellers Tesla bei einer Veranstaltung der italienischen Regierungspartei Lega in Florenz. "Und was die Zölle anbelangt, hoffe ich, dass wir uns auf eine Null-Zoll-Situation zubewegen mit einer Freihandelszone zwischen Europa und Nordamerika", sagte Musk.

Aufhebung der Zölle: EU bereitet sich vor

Von der Leyen stellte am Montag klar, dass trotz laufender Gespräche auch an Gegenmaßnahmen gearbeitet werde, sollten die Verhandlungen zum Freihandel scheitern. Zudem wolle man sich gegen potenzielle Auswirkungen einer Umlenkung globaler Handelsströme durch US-Zölle schützen. Dafür werde eine spezielle "Taskforce zur Überwachung von Importen" gegründet. Um eine fundierte Grundlage für politische Reaktionen zu schaffen, solle dabei eng mit der Industrie kooperiert werden.

Zugleich kündigte von der Leyen an, die Freihandelsbeziehungen mit weiteren Staaten zu vertiefen. Als Beispiele nannte sie Indien, Thailand, Malaysia und Indonesien. Darüber hinaus wies sie auf die geplanten Abkommen mit dem südamerikanischen Mercosur-Bündnis, Mexiko und der Schweiz hin. 83 Prozent des Welthandels entfallen auf Länder außerhalb der USA, betonte sie – ein klares Signal für mehr Freihandel weltweit.

Trump hingegen verfolgt eine andere Strategie: Mit Zöllen will er vermeintliche Handelsungleichgewichte ausgleichen und die Produktion zurück in die Vereinigten Staaten holen. Zusätzlich sollen Zolleinnahmen helfen, kostspielige Steuerkürzungsversprechen zumindest teilweise zu finanzieren. Vor diesem Hintergrund bleibt fraglich, ob der EU-Deal zur Aufhebung aller Zölle tatsächlich den gewünschten Durchbruch beim Freihandel erzielen kann.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Russland tobt nach Interview mit ehemaligen NATO-General Rob Bauer
08.12.2025

Ein explosiver Schlagabtausch zwischen Russland und einem früheren NATO-Spitzenoffizier schürt neue Ängste vor einer Eskalation. Moskau...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission: Vorschläge zum Verbrenner-Aus nächste Woche
08.12.2025

Die EU-Kommission legt am 16.12. neue Vorschläge zum Verbrenner-Aus vor. Nach wachsender Kritik aus Industrie, Politik und Bevölkerung...

DWN
Finanzen
Finanzen Confluent-Aktie auf Höhenflug: IBM will Dateninfrastruktur-Spezialisten Confluent kaufen
08.12.2025

Ein Mega-Deal rückt die Confluent-Aktie schlagartig ins Rampenlicht: IBM bietet Milliarden für den Datenstreaming-Spezialisten Confluent....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft VDA rechnet 2026 mit rund 693.000 neuen E-Autos
08.12.2025

Deutschlands Autokäufer stehen vor einem elektrischen Wendepunkt: Verbände prognostizieren deutliche Zuwächse bei Elektroautos und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtwechsel im Arbeitsmarkt 2025: Arbeitgeber geben wieder den Ton an
08.12.2025

Der Wind am Arbeitsmarkt 2025 dreht sich offenbar: Nach Jahren der Bewerbermacht gewinnen Unternehmen wieder Spielraum. Jan-Niklas Hustedt,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Insolvenzzahlen 2025: Warum Firmenpleiten weiter steigen
08.12.2025

Deutschlands Insolvenzzahlen klettern auf den höchsten Stand seit Jahren. Besonders Mittelstand, Handel und Autozulieferer geraten unter...

DWN
Finanzen
Finanzen Klöckner & Co-Aktie hebt ab: Übernahmefantasie und positive Analysteneinstufung treiben Aktienkurs
08.12.2025

Die Klöckner-Co-Aktie schießt hoch, weil erneut Übernahmegespräche kursieren. Doch hinter dem Kurssprung steckt eine lange...

DWN
Politik
Politik EU-Krisenpolitik: Ein Plüschelefant gegen Putin und Trump
08.12.2025

Ein harmloser Plüschelefant entlarvt ein System voller Überregulierung und geopolitischer Schwäche. Warum ein Plüschelefant die...