Wirtschaft

Wie Apple Donald Trumps Zölle umgehen kann

Der Technologieriese Apple plant, mehr iPhones aus Indien in die USA zu liefern, um den Schaden durch mögliche Zölle zu mildern. Dies berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Quellen. Die Maßnahme sei jedoch eine kurzfristige Lösung für das Unternehmen.
16.04.2025 05:56
Lesezeit: 1 min
Wie Apple Donald Trumps Zölle umgehen kann
Die jüngsten Überlegungen von Apple könnten nicht nur den Druck durch die Handelszölle zu mildern, sondern auch die Abhängigkeit von China langfristig zu verringern. (Foto: dpa) Foto: -

Strategische Überlegungen hinter der Entscheidung

Apple strebt eine Umgehung der neue Zöllen an, die US-Präsident Donald Trump gegen chinesische Produkte verhängt hat. Dies berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Quellen. Angesichts der Unsicherheit über den weiteren Verlauf der Handelsgespräche, scheut sich das Unternehmen jedoch davor, langfristig seine gesamte Lieferkette von China nach Indien oder anderen Märkten zu verlagern. Stattdessen setzt Apple zunächst auf eine Umleitung der Produktionsergebnisse aus Indien, um kurzfristig die Kosten zu senken.

Zölle auf chinesische Waren steigen, auf indische sinken

Die neuen Zölle, die von der US-Regierung auf chinesische Produkte erhoben werden, könnten in einigen Fällen bis zu 54 Prozent betragen. Im Vergleich dazu sieht die US-Regierung für indische Waren lediglich einen Zoll von 26 Prozent vor. Diese Differenz könnte Apple zu einer strategischen Verlagerung zwingen, um die höheren Zölle auf chinesische Produkte zu umgehen und weiterhin kostengünstig auf den US-Markt zu liefern.

Potenzial der Produktion in Indien für den US-Markt

Laut einer Schätzung der Bank of America hatte Apple ursprünglich geplant, in diesem Jahr rund 25 Millionen iPhones in Indien zu produzieren. Von diesen Geräten waren etwa 10 Millionen für den lokalen indischen Markt bestimmt. Sollte Apple seine gesamte Produktion von Indien aus in die USA liefern, könnte das Unternehmen etwa 50 Prozent der iPhone-Nachfrage in den Vereinigten Staaten abdecken. Dies würde Apple nicht nur helfen, den Druck durch die Handelszölle zu mildern, sondern auch seine Abhängigkeit von China langfristig zu verringern.

Langfristige Perspektiven und geopolitische Herausforderungen

Während diese kurzfristige Maßnahme möglicherweise eine Entlastung verschafft, bleibt abzuwarten, wie Apple auf die anhaltende Unsicherheit im internationalen Handel reagieren wird. Die Verlagerung der Produktionskapazitäten nach Indien könnte langfristig eine kostengünstigere und strategischere Lösung darstellen, insbesondere im Hinblick auf die geopolitischen Spannungen und den Druck, die Fertigung aus China zu diversifizieren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Kryptowährungsmarkt im Fokus: ETFs, XRP und Moon Hash – Weihnachtsbonusverträge beflügeln Cloud-Computing-Trends

Zum Jahresende erlebt der Kryptowährungsmarkt einen neuen Aufschwung. Kryptowährungs-ETFs und XRP ziehen zunehmend Gelder traditioneller...

DWN
Politik
Politik Härtefallfonds für bedürftige Ostrentner schliesst: 425 Millionen Euro ungenutzt
20.12.2025

Aus dem Härtefallfonds für bedürftige Rentner aus der ehemaligen DDR und Osteuropa fließen zu Jahresende mehrere Hundert Millionen Euro...

DWN
Panorama
Panorama Grüne Stadt der Zukunft: Wie realistisch CO2-neutrale Metropolen bis 2040 sind
20.12.2025

Städte sollen Europas Klima-Rettungsanker werden – doch zwischen Vision und Wirklichkeit klafft eine Lücke. EU-Ziele, Modellstädte und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chefin der Wirtschaftsvereinigung Stahl warnt: Die Deindustrialisierung ist real
20.12.2025

Kerstin Maria Rippel ist Hauptgeschäftsführerin der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Im DWN-Interview sagt sie, dass Berlin nach dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Eigenkapitalbildung: Immobilienkauf laut IfW-Studie für Millennials schwerer
20.12.2025

Eigenkapitalbildung wird für viele Kaufwillige zur größten Hürde: Eine neue Studie vergleicht, wie stark sich die Anforderungen für...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-CO2-Zoll wird ausgeweitet: Kommt die nächste Stufe für Waschmaschinen und andere Haushaltsgeräte?
20.12.2025

Der EU-CO2-Zoll steht vor der nächsten Ausbaustufe: Brüssel will ihn auf Haushaltsgeräte und weitere Industrieprodukte ausdehnen. Ab...

DWN
Politik
Politik Neues Ranking: Wer jetzt über Europas Zukunft entscheidet
20.12.2025

Donald Trumps Aufstieg an die Spitze des aktuellen Politico-Rankings zeigt, wie stark externe Kräfte Europas Politik inzwischen bestimmen....

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Rallye mehrerer Technologieunternehmen treibt US-Aktien an
19.12.2025

Die US-Aktien unterbrachen ihre jüngste Verlustserie und stiegen am Freitag, da Anzeichen einer abkühlenden Inflation und nachlassende...

DWN
Finanzen
Finanzen Micron Technology-Aktie und der KI-Boom: Experten sehen Parallelen zu Nvidia
19.12.2025

Der KI-Boom verändert den Halbleitermarkt und lenkt den Blick auf Speicherhersteller. Kann die Micron Technology-Aktie dauerhaft von...