Wirtschaft

Dax aktuell: Anleger atmen auf – Märkte reagieren auf Trumps Kehrtwende

Dax: aktuell zieht er kräftig an, nachdem US-Präsident Donald Trump überraschend Sonderzölle aussetzt. Seine Kehrtwende kommt nach massiven Kursverlusten und weltweiter Nervosität – und könnte nur eine Atempause sein. Anleger fragen sich nun, wie es weitergeht und was das für den Handel zwischen den USA, China und Europa bedeutet.
10.04.2025 10:06
Aktualisiert: 10.04.2025 10:06
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Dax aktuell: Anleger atmen auf – Märkte reagieren auf Trumps Kehrtwende
Dax aktuell: Hinter der grünen Lampe eines TV-Scheinverfers ist auf dem Parkett der Frankfurter Wertpapierbörse die Anzeigetafel mit der Dax-Kurve zu sehen. Als Reaktion auf die Aussetzung von US-Sonderzöllen für zahlreiche Länder ist der Dax zum Handelsbeginn um rund acht Prozent gestiegen. (Foto: dpa) Foto: Arne Dedert

Dax heute: Achterbahnfahrt für Anleger

Das Hin und Her bei US-Einfuhrzöllen schüttelt die Märkte kräftig durch. Tagelang ging es abwärts. Nun haben die Börsen eine neue Richtung eingeschlagen.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) ist zum Handelsbeginn um 8,24 Prozent auf 21.291,15 Punkte gestiegen. Die Anleger reagierten damit auf die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Sonderzölle für zahlreiche Länder auszusetzen. Zuvor hatten bereits die Aktienbörsen an der New Yorker Wall Street und in Ostasien zur Aufholjagd angesetzt.

Trump hatte mit der Ankündigung hoher Einfuhrzölle in der vergangenen Woche eine Talfahrt an den Börsen ausgelöst. Nach heftigen Turbulenzen an Börsen und Finanzmärkten änderte er am Mittwoch seinen Kurs und setzte gerade erst in Kraft getretene Zusatzzölle für 90 Tage aus.

Zehn-Prozent-Zoll gilt weiterhin

Für die meisten Länder soll jedoch weiterhin ein allgemeiner Importzoll von zehn Prozent gelten. Die Zölle für Waren aus China erhöhte Trump unterdessen weiter auf nun 125 Prozent.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nannte Trumps Richtungswechsel einen wichtigen Schritt zur Stabilisierung der Wirtschaft. "Klare, vorhersehbare Bedingungen sind für das Funktionieren von Handel und Lieferketten unerlässlich." Die Europäische Union setze sich weiterhin für konstruktive Verhandlungen mit den USA ein, mit dem Ziel, einen reibungslosen und für beide Seiten vorteilhaften Handel zu erreichen.

US-Präsident reagierte auf Unruhe

Trump begründete sein Umschwenken damit, die "Leute" seien etwas unruhig und "ein bisschen ängstlich" geworden. Ökonomen hatten in den Zusatzzöllen ein erhöhtes Risiko für eine Rezession in den USA gesehen.

Es hatte sich auch abgezeichnet, dass Investoren US-Staatsanleihen abstoßen könnten – eine besorgniserregende Entwicklung für die Zukunft der amerikanischen Finanzen. Marktbeobachter mutmaßen, dass diese Entwicklung die Zollpause herbeigeführt haben könnte. Handelsminister Howard Lutnick bestritt das in einem Interview des Wirtschaftssenders CNBC.

Dax aktuell: Unter Analysten auch Skepsis

Das Echo bei deutschen Börsenexperten auf Trumps Schwenk fiel unterschiedlich aus. "Die Nachrichten zeigen, dass die Trump-Administration auf die verschlechterten volkswirtschaftlichen Aussichten und die Marktturbulenzen reagiert", stellte Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank mit verhaltenem Optimismus fest. Seiner Ansicht nach könnte das aktuelle Kursniveau auf längere Sicht interessant sein.

Kritischer fiel das Urteil von Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets aus. "Wirtschaft besteht aus Vertrauen und hier hat der US-Präsident in den vergangenen Wochen viel Porzellan zerschlagen", so Stanzl. Universelle Zölle von zehn Prozent würden zudem unvermindert gelten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen US-Investoren strömen zu EARN Mining Cloud Mining und erzielen über 1.000 XRP pro Tag

Onchain-Daten zeigen, dass große Investoren bei einem XRP-Anstieg auf 3,10 US-Dollar Gewinne mitgenommen haben. Adressen mit Beständen...

DWN
Politik
Politik Finanzloch im Verkehrsetat: Länder warnen vor Baustopp
18.09.2025

Milliarden für Straßen und Schienen sind zwar eingeplant, doch sie reichen nicht aus. Länder und Bauindustrie schlagen Alarm, weil...

DWN
Politik
Politik Suwalki-Korridor: Europas Achillesferse zwischen NATO und Russland
18.09.2025

Der Suwalki-Korridor gilt als Achillesferse der NATO. Moskau und Minsk üben die Einnahme des Gebiets – Polen warnt, Deutschland blickt...

DWN
Finanzen
Finanzen SAP-Aktie: Milliarden gegen US-Dominanz
18.09.2025

SAP-Vorstand Thomas Saueressig gibt den Ton an: Mit einer Milliardenoffensive will er Europas digitale Selbstständigkeit sichern – von...

DWN
Politik
Politik Frankreich-Proteste: Hunderttausende gegen Sparpläne und Regierung
18.09.2025

Hunderttausende Menschen ziehen durch Frankreichs Straßen, Schulen und Bahnen stehen still. Die Wut über Macrons Personalentscheidungen...

DWN
Politik
Politik Draghi warnt: EU verliert geopolitische Bedeutung – welcher Reformplan für Europa dringend nötig ist
18.09.2025

Mario Draghi rechnet ab: Die EU habe ihre geopolitische Bedeutung überschätzt und sei heute schlecht gerüstet für die globalen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Amazon fährt Investitionen in Deutschland hoch
18.09.2025

Amazon baut seine Dominanz in Deutschland massiv aus. Milliarden fließen in neue Standorte, Cloud-Infrastruktur und Künstliche...

DWN
Politik
Politik USA liefern wieder Waffen mit europäischem Geld
18.09.2025

Die USA nehmen Waffenlieferungen an die Ukraine wieder auf – doch diesmal zahlt Europa. Für Deutschland könnte das teuer und politisch...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilienmarkt Deutschland: Käufer kehren zurück, Zinsen steigen
18.09.2025

Der deutsche Immobilienmarkt lebt wieder auf. Mehr Käufer greifen zu, doch steigende Bauzinsen bremsen die Euphorie. Während die...