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Bombardiers Global 8000: Das schnellste Zivilflugzeug seit der Concorde wird noch in diesem Jahr abheben

Kanadas Bombardier setzt mit dem Global 8000 auf Geschwindigkeit, Reichweite und Luxus – der Konkurrenzkampf im Überschallmarkt spitzt sich zu.
22.04.2025 07:48
Lesezeit: 2 min
Bombardiers Global 8000: Das schnellste Zivilflugzeug seit der Concorde wird noch in diesem Jahr abheben
Bombardiers Global 8000: Der schnellste Businessjet seiner Klasse. Reichweite über 14.000 Kilometer – ausgestattet für maximalen Komfort. (Foto: dpa) Foto: Ryan Remiorz

Bombardier stellt mit dem Global 8000 das schnellste zivile Flugzeug seit der Concorde vor. Noch in diesem Jahr soll der Jet mit Mach 0,94 und erstklassigem Komfort seinen Dienst aufnehmen.

Das kanadische Luft- und Raumfahrtunternehmen Bombardier hat die Montage des ersten Bombardier Global 8000 abgeschlossen. Der Privatjet, der mit 81 Millionen Dollar zu Buche schlägt und insgesamt eine Milliarde Dollar wert ist, wird voraussichtlich noch in diesem Jahr seinen Dienst aufnehmen. Mit Geschwindigkeiten nahe der Schallgeschwindigkeit wird der Global 8000 das schnellste zivile Flugzeug sein, das seit der Concorde in den Lüften unterwegs ist.

Laut Bombardier wird das neue Modell das schnellste und weitreichendste Zivilflugzeug seiner Klasse. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von Mach 0,94, knapp unter der Schallgeschwindigkeit, wird der Global 8000 das schnellste Flugzeug sein, das seit der Einstellung der Concorde-Produktion im Jahr 2003 gebaut wurde. Die Concorde konnte Geschwindigkeiten von bis zu Mach 2,04 erreichen, also der doppelten Schallgeschwindigkeit.

Ein herausragendes Merkmal des Bombardier Global 8000 ist seine Fähigkeit, kleinere Flughäfen zu bedienen, die für andere Flugzeuge dieser Kategorie unerreichbar sind. Dies macht den Jet besonders attraktiv für anspruchsvolle Besitzer und Betreiber, die auf Komfort und Flexibilität Wert legen. „Dieser Jet ist die ideale Wahl für Kunden, die viel unterwegs sind und auf Effizienz und Komfort setzen“, sagte Stephen McCullough, Senior Vice President von Bombardier.

Der Global 8000 ist mit einem modernen Vier-Zonen-Layout ausgestattet und bietet Platz für bis zu 19 Passagiere. Eine besondere Neuerung ist das Soleil-Beleuchtungssystem, das sich an den Schlafrhythmus der Passagiere anpasst, um den Jetlag bei Flügen in verschiedene Zeitzonen zu minimieren. Mit einer Reichweite von 8.000 Seemeilen (mehr als 14.800 Kilometer) und dem innovativen Smooth Flex Wing-System, das Turbulenzen abmildert, verspricht der Global 8000 einen der „ruhigsten Flüge der Branche“.

Konkurrenz im Überschallflugmarkt

Neben Bombardier arbeitet auch das US-Unternehmen Boom Supersonic an einem schnellen Zivilflugzeug. Der XB-1 des Unternehmens hat kürzlich den Überschalltest erfolgreich abgeschlossen. Boom Supersonic entwickelt derzeit das kommerzielle Passagierflugzeug Overture, das Geschwindigkeiten von Mach 1,7 erreichen soll. Overture könnte künftig Flüge von London nach Newark in nur 3,5 Stunden ermöglichen.

Bereits 130 Vorbestellungen für den Overture sind eingegangen, und auch große Fluggesellschaften wie American Airlines und United Airlines haben Interesse bekundet. United Airlines hat sogar den Kauf von 15 Overture-Flugzeugen zugesagt, sobald diese die strengen Anforderungen in Bezug auf Sicherheit, Technik und Nachhaltigkeit erfüllen.

Ein weiteres bemerkenswertes Projekt ist das geräuschlose Überschallflugzeug X-59, das von NASA und Lockheed Martin entwickelt wird. Das Flugzeug soll es ermöglichen, Überschallgeschwindigkeit zu erreichen, ohne den charakteristischen Überschallknall zu erzeugen. Der X-59 soll noch in diesem Jahr zu Testflügen abheben.

Fazit

Die Entwicklung dieser neuen Überschallflugzeuge markiert einen bedeutenden Schritt in der Luftfahrtindustrie. Während Bombardier mit dem Global 8000 neue Maßstäbe im Bereich des Luxus und der Geschwindigkeit setzt, arbeiten andere Unternehmen wie Boom Supersonic und NASA daran, Überschallflüge auch für kommerzielle Passagiere wieder praktikabel und leise zu machen. Die Zukunft des Fliegens könnte also nicht nur schneller, sondern auch deutlich komfortabler und umweltfreundlicher werden.

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