Finanzen

BRICS will weltweite Zahlungsrevolution: Alternative zu SWIFT kommt

Multipolare Weltordnung: Die BRICS-Länder sind weiter auf dem Weg zu einem unabhängigen Finanzsystem, das mit dem westlichen SWIFT-Netzwerk konkurrieren soll. Das alternative Zahlungssystem soll auch für Nicht-Mitglieder zugänglich sein.
15.04.2025 07:48
Lesezeit: 2 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

BRICS will weltweite Zahlungsrevolution: Alternative zu SWIFT kommt

Die BRICS-Länder unternehmen ernsthafte Schritte in Richtung eines unabhängigen Finanzsystems, das mit dem westlichen SWIFT-Netzwerk konkurrieren soll. Laut dem russischen Außenminister Sergey Lavrov wird intensiv an einem alternativen Zahlungssystem gearbeitet, das nicht nur für BRICS-Mitglieder, sondern auch für Nicht-Mitglieder zugänglich sein wird.

BRICS strebt finanzielle Unabhängigkeit vom Westen an

Während einer Pressekonferenz in Almaty, Kasachstan, betonte Lavrov, dass das BRICS-Kooperationsabkommen – bestehend aus unter anderem Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – die Abhängigkeit von durch den Westen kontrollierten finanziellen Infrastrukturen verringern will. Diese Ambitionen bestehen schon länger, werden jetzt jedoch konkreter. So gibt es einen Vorschlag aus Brasilien für ein neues Zahlungssystem.

Lavrov erklärte: „Es gibt verschiedene Initiativen, die innerhalb des BRICS-Formats in Betracht gezogen werden, einschließlich eines Vorschlags von Brasilien, eine alternative Zahlungsplattform zu schaffen. Daran wird derzeit gearbeitet.“

Das Ziel ist klar: BRICS möchte ein eigenes Zahlungssystem einrichten, das außerhalb des Einflussbereichs des SWIFT-Netzwerks liegt. Damit positioniert sich der Block als attraktive Alternative für Länder, die die westliche Dominanz im Finanzsystem umgehen möchten.

Nicht-Mitglieder erhalten Zugang

BRICS wächst schnell. Seit letztem Jahr traten auch Ägypten, Indonesien, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate dem Kollektiv bei. Bemerkenswert ist, dass Lavrov betonte, dass das neue Zahlungssystem auch für Länder außerhalb von BRICS offen stehen wird: „Ich bin überzeugt, dass Länder, selbst außerhalb von BRICS, Zugang zu solchen Mechanismen haben werden, sobald sie erstellt sind.“

Dies könnte eine globale Verschiebung in der Art und Weise bedeuten, wie internationale Zahlungen abgewickelt werden. Das angestrebte System könnte zu einem direkten Konkurrenten von SWIFT werden, das seit Jahrzehnten der Standard für grenzüberschreitende finanzielle Transaktionen ist.

Lavrov wies dabei auf das russische inländische Zahlungssystem als mögliche Blaupause für eine breitere finanzielle Autonomie hin: „Es gibt die Möglichkeit, Zahlungsplattformen zu formen, die unabhängig von externen Einflüssen sind. Ein Beispiel dafür ist das finanzielle Nachrichtensystem der Bank von Russland. Es ist praktisch und unabhängig von jeglichem SWIFT-Netzwerk.“

Ein Schritt in Richtung einer multipolaren finanziellen Weltordnung

Die Aussagen von Lavrov unterstreichen die Ambition von BRICS, die internationale Finanzlandschaft grundlegend zu reformieren. Durch die Entwicklung eines alternativen Zahlungssystems, das auch für Nicht-Mitglieder zugänglich ist, macht das Kooperationsabkommen einen wichtigen Schritt in Richtung einer multipolaren Weltordnung, in der die finanzielle Macht nicht länger ausschließlich in den Händen des Westens liegt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Krones-Aktie: Wie aus Flaschen Milliarden werden
17.10.2025

Ob Ketchup, Cola oder Sojadrink: Weltweit läuft fast jede Flasche durch eine Abfüllline von Krones. Seit fast 75 Jahren versorgt die...

DWN
Politik
Politik Hybridkrieg im Orbit: Die tickende Bombe über unseren Köpfen
17.10.2025

Sabotage, Cyberattacken und Desinformation – der Hybridkrieg Russlands gegen den Westen erreicht eine neue Dimension. Experten warnen:...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Oliver Blume tritt als Porsche-Chef ab – Fokus auf Volkswagen
17.10.2025

Oliver Blume wird seinen Posten als Vorstandsvorsitzender von Porsche abgeben. Für den Manager aus Stuttgart bedeutet dies voraussichtlich...

DWN
Politik
Politik Grüne fordern deutliches Plus beim Bafög – Reformantrag heute im Bundestag
17.10.2025

Die Grünen im Bundestag drängen auf eine umfassende Reform des Bafög und fordern eine Erhöhung des Grundbedarfs von 475 auf 563 Euro....

DWN
Politik
Politik US-Angriff in der Karibik: Rechtlich fragwürdige Operation unter Trump gegen Venezuela
17.10.2025

Die USA haben erneut ein Boot in der Karibik angegriffen, das angeblich Drogen transportierte. Experten sehen den Schlag unter Präsident...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis erneut auf Rekordhoch: Experten diskutieren Überbewertung und Portfoliochancen
17.10.2025

Der Goldmarkt steht aktuell im Fokus von Anlegern und Analysten. Die Preise steigen rasant, Handelsvolumina erreichen ungewöhnliche...

DWN
Politik
Politik Wehrdienst-Debatte: Pistorius und Möller zeigen sich gesprächsbereit
17.10.2025

Nach zunächst scharfen Auseinandersetzungen haben Verteidigungsminister Boris Pistorius, Fraktionsvize Siemtje Möller und der Abgeordnete...

DWN
Finanzen
Finanzen Unser neues Magazin ist da: Zinsen, Zölle, Inflation – Investieren in der Krise
17.10.2025

Die Zinsen stagnieren, die Inflation steigt wieder, die Aktienmärkte schwanken auf hohem Niveau – Verbraucher, Unternehmer und...