Monaco bleibt unerreichbar – doch Frankreich drängt nach
Der Bericht analysiert die Kosten für Premium-Wohnimmobilien im oberen Segment – konkret: Luxuswohnungen zwischen 100 und 200 Quadratmetern. Das Ergebnis ist ein verdeckter Machtbeweis Frankreichs, der aufzeigt, wo sich das globale Kapital sammelt – und wo es in Immobilienform festgemacht wird.
Unangefochten an der Spitze: Monaco, mit einem Durchschnittspreis von über 38.800 Dollar pro Quadratmeter. In dem steuerlich attraktiven Fürstentum an der Mittelmeerküste sind über 40 Prozent der Bevölkerung Millionäre – ein Weltrekord. Der Stadtstaat wird nicht mehr nur als Spielplatz der Reichen betrachtet, sondern als permanente Heimat des Kapitals.
Doch das wirklich Erstaunliche ist: Frankreich stellt sechs der Top-20-Städte, darunter Paris, Saint-Jean-Cap-Ferrat, Nizza, Cannes, Antibes und Èze. Das macht Frankreich zur geografisch dichtesten Ansammlung von Hochvermögen weltweit.
Saint-Jean-Cap-Ferrat, mit nur 3.000 Einwohnern, zählt zu den exklusivsten Adressen der Welt – ein Hinweis darauf, dass es nicht nur um Metropolen, sondern zunehmend um abgeschottete Enklaven der Eliten geht.
USA abgehängt – Europa lebt vom Mythos der Geschichte
New York, mit 27.500 Dollar pro Quadratmeter an zweiter Stelle, zeigt, dass die USA zwar noch mithalten, jedoch in der Breite ins Hintertreffen geraten. Miami und Los Angeles schaffen es zwar in die Top 10, aber die französischen Riviera-Städte dominieren die europäische Luxusszene mit einer Kombination aus Prestige, Geschichte und steuerlicher Raffinesse.
London und Hongkong bleiben auf den Plätzen drei und vier. Sydney, das einzige nicht-europäische Land in der Liste mit einer stabilen Luxusnachfrage, komplettiert die westlich dominierte Top 10.
Was wirklich zählt: Konzentration von Vermögen – nicht von Menschen
Neben dem Immobilienpreis analysiert der Bericht auch die absolute Zahl der Millionäre, Multimillionäre und Milliardäre, die in den Städten leben – ein deutliches Indiz für die Kapitalbewegungen auf globaler Ebene. Doch entscheidend ist nicht die Masse, sondern die Dichte des Reichtums.
Monaco und Saint-Jean-Cap-Ferrat zeigen, dass Kapital längst nicht mehr in Millionenstädten konzentriert sein muss. Es reicht ein exklusiver Ort mit politischer Stabilität, Steuerfreundlichkeit und hochpreisiger Immobilie – und der globale Wohlstand verankert sich dort.
Die Vermögenselite schafft ihre eigene Landkarte
Der Bericht legt offen: Die Reichen der Welt orientieren sich nicht mehr an wirtschaftlicher Produktivität, sondern an Lebensqualität, Diskretion und rechtlicher Sicherheit. In einer Welt geopolitischer Umbrüche entsteht so ein neues Geflecht aus Kapitalzonen, in denen traditionelle Staaten und Währungen zunehmend an Bedeutung verlieren.
Frankreich, das lange Zeit als wirtschaftlich träge galt, nutzt nun gezielt seine „weichen Faktoren“ – Klima, Kultur, Küste – und zieht Kapital in einem Ausmaß an, das selbst die USA alt aussehen lässt.
Fazit: Der Westen lebt – aber nur noch an seinen Rändern
Während Europas Industrien schrumpfen und politische Instabilität um sich greift, konzentriert sich der materielle Reichtum an genau jenen Orten, an denen er sich jeder demokratischen Kontrolle entzieht: hinter Mauern, in geschlossenen Gemeinden, entlang der Côte d’Azur.
Frankreich ist auf dem Weg, das Zentrum des neuen globalen Luxus-Kapitalismus zu werden – ein Rückzugsort für das internationale Großvermögen in einer zunehmend fragmentierten Welt. Die Reichen der Welt haben gewählt. Und ihre Wahl fiel nicht auf Silicon Valley oder Dubai – sondern auf Frankreich.