Während die Weltmärkte auf ein Ende der wirtschaftlichen Eiszeit zwischen den Vereinigten Staaten und China hoffen, kommt aus Washington eine deutliche Absage an vorschnelle Erwartungen: US-Finanzminister Scott Bessent stellte klar, dass bislang keinerlei Handelsgespräche mit Peking stattgefunden haben.
„Ich denke, beide Seiten warten darauf, miteinander zu sprechen“, erklärte Bessent am Rande eines Wirtschaftsforums in Washington. Dies widerspricht jüngsten Aussagen des Weißen Hauses, wonach Fortschritte in den Beziehungen zu China erzielt würden.
Präsident Donald Trump habe laut Bessent keinen einseitigen Vorschlag zur Senkung der Strafzölle unterbreitet. Eine Deeskalation könne nur auf Gegenseitigkeit basieren. Doch von einer solchen Dynamik ist bislang nichts zu erkennen.
Die Zölle zwischen beiden Volkswirtschaften liegen auf einem historisch hohen Niveau: Bis zu 145 Prozent verlangt Washington auf chinesische Waren, Peking kontert mit bis zu 125 Prozent auf US-Produkte. Der Handelskrieg ist damit längst zu einem geopolitischen Stellvertreterkrieg geworden, dessen Kosten die Weltwirtschaft trägt.
„Das kommt einem Embargo gleich“, warnte Bessent. Ein Handelsstopp zwischen den beiden größten Volkswirtschaften sei in niemandes Interesse. Dennoch sei eine Deeskalation theoretisch möglich – praktische Anzeichen dafür bleiben jedoch aus.
Hinzu kommt: Bessent kritisierte offen Chinas exportgetriebenes Wirtschaftsmodell. Dieses schade nicht nur dem eigenen Land, sondern destabilisiere auch das globale Gleichgewicht.
Fazit: Der Handelskrieg zwischen Washington und Peking ist nicht beendet – er wird lediglich vertagt. Und Donald Trump scheint entschlossen, die Eskalationsspirale weiter zu drehen.