Politik

Trump deutet historischen Kompromiss an: Russland will Ukraine nicht vollständig besetzen

Moskau signalisiert Rückzugsbereitschaft – wenn der Westen zentrale Forderungen erfüllt.
25.04.2025 10:12
Lesezeit: 2 min
Trump deutet historischen Kompromiss an: Russland will Ukraine nicht vollständig besetzen
Donald Trump signalisiert Einigungswille – doch Putins Preis für Frieden könnte die europäische Sicherheitsordnung verändern. (Foto: dpa) Foto: Pavel Bednyakov/AP

Inmitten anhaltender Spannungen zwischen Russland und der Ukraine bringt US-Präsident Donald Trump Bewegung in die festgefahrene geopolitische Lage. Bei einem öffentlichen Auftritt im Weißen Haus erklärte er überraschend, Moskau signalisiere die Bereitschaft zu einem „großen Zugeständnis“: Der vollständige Rückzug aus der Ukraine.

Trump appelliert öffentlich an Putin

Am Donnerstagabend verurteilte Trump scharf den jüngsten russischen Raketenangriff auf Kiew, bei dem mindestens zwölf Menschen ums Leben kamen. In einem ungewöhnlich direkten Appell rief er Wladimir Putin dazu auf, die Gewalt zu beenden. Kurz darauf erklärte Trump im Oval Office nach einem Treffen mit Norwegens Premierminister, er setze Moskau massiv unter Druck – und der Kreml zeige Wirkung.

Ein Signal der Deeskalation?

Auf Nachfrage, welche konkreten Angebote Russland gemacht habe, antwortete Trump: „Beenden Sie den Krieg, beenden Sie die Besetzung des ganzen Landes.“ Eine Äußerung, die Beobachter als mögliche Wende deuten: Russland könnte bereit sein, sich auf die derzeitige Frontlinie zurückzuziehen und auf weitere territoriale Ansprüche zu verzichten.

Angebot mit Bedingungen: Krim und NATO-Verzicht

Laut „Financial Times“ sei Moskau zu weiteren Kompromissen bereit – allerdings gegen zentrale Gegenleistungen: Die internationale Anerkennung der Krim-Annexion und eine Garantie, dass die Ukraine der NATO nicht beitritt. Ein solcher Deal würde die geopolitische Ordnung Europas dauerhaft verändern.

Trumps Emissär in Moskau – vierter Besuch seit Amtsantritt

Der Vertraute des US-Präsidenten, Steve Witkoff, wird am Freitag zu Gesprächen mit Putin in Moskau erwartet. Es ist bereits seine vierte Russlandreise in Trumps Amtszeit. Ziel: die Auslotung eines möglichen Waffenstillstands. Der russische Außenminister Sergej Lawrow signalisierte im Vorfeld Gesprächsbereitschaft – betonte aber, es gebe „noch offene Punkte“.

Lawrow: Trump der Einzige mit Blick für die Ursachen

In einem Interview mit CBS News lobte Lawrow Trumps Herangehensweise. Kein anderer Staatschef erkenne so deutlich die strukturellen Ursachen des Konflikts. Gleichwohl fehle es derzeit noch an konkreten Details für ein belastbares Abkommen.

Fazit: Der Ukraine-Krieg als Schlüssel zur neuen Weltordnung

Trumps diplomatische Offensive zeigt Wirkung: Moskau signalisiert Bereitschaft zur Teilrücknahme seiner Gebietsansprüche – gegen weitreichende geopolitische Zugeständnisse des Westens. Der Ausgang dieser Gespräche dürfte nicht nur die Zukunft der Ukraine, sondern auch die transatlantischen Machtverhältnisse neu definieren.

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