Unternehmen

Diversität: Deutsche Firmen setzen weiter auf Vielfalt - „Charta der Vielfalt“ sieht keinen Rückzug

Google, Meta, T-Mobile: In den USA schaffen viele Unternehmen die Diversitätsprogramme zunehmend ab. Firmen in Deutschland hingegen halten trotz Wirtschaftskrise mehrheitlich an ihren Initiativen fest, laut einer Schnellumfrage der „Charta der Vielfalt“.
06.05.2025 10:03
Lesezeit: 1 min
Diversität: Deutsche Firmen setzen weiter auf Vielfalt - „Charta der Vielfalt“ sieht keinen Rückzug
Unisex-Toiletten: 90 Prozent der deutschen Unternehmen führen ihre Initiativen für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) unverändert weiter. (Foto: dpa) Foto: Hannes P Albert

In den USA geraten Inklusionsprogramme zunehmend unter Beschuss. Unternehmen in Deutschland halten mehrheitlich an ihren Initiativen fest, wie ein Stimmungsbild der „Charta der Vielfalt“ zeigt.

Diversität: Firmen bleiben Vielfalt trotz Unsicherheit treu

Während US-Unternehmen unter Präsident Donald Trump ihre Diversitätsprogramme zurückfahren, zeichnet eine Schnellumfrage der „Charta der Vielfalt“ hierzulande ein anderes Stimmungsbild: 90 Prozent der befragten Unternehmen führen ihre Initiativen für Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) unverändert weiter.

Nur zwei von insgesamt 100 befragten Organisationen mit jeweils mehr als 1.000 Beschäftigten sprachen von konkreten Kürzungen – vorrangig in Bezug auf Aktivitäten in den USA, wie der Verein der DPA mitteilte.

Dort geraten DEI-Programme zunehmend unter Druck: Präsident Donald Trump und seine Regierung führen einen Feldzug gegen solche Initiativen. Sie argumentieren, durch Bevorzugung einiger Bevölkerungsgruppen würden andere wiederum benachteiligt. Viele US-Unternehmen habe ihre Maßnahmen bereits zurückgefahren oder gestrichen – darunter Google, Meta und die US-Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile.

Charta der Vielfalt - Umfrage: „Vielfalt braucht Orientierung“

Ganz spurlos gehen diese Entwicklungen an deutschen Unternehmen aber nicht vorbei: Einige Unternehmen würden ihre Maßnahmen intern prüfen, andere Sprache und Formulierungen anpassen. „Wir sehen keine Rückzugswelle – aber eine wachsende Unsicherheit in der Kommunikation“, sagte Vereinsgeschäftsführer Cawa Younosi.

Besonders gefragt seien Argumentationshilfen, juristische Einordnungen sowie Empfehlungen zur Wortwahl. Viele Unternehmen seien sich ihrer Haltung grundsätzlich sicher, sagte eine Vereinssprecherin. Doch zunehmend entstehe Unsicherheit darüber, wie diese vermittelt werden könne – etwa gegenüber Medien oder in kritischen Gesprächen. "Vielfalt braucht gerade jetzt Orientierung", sagte Younosi.

Die Charta der Vielfalt ist eine Arbeitgebendeninitiative zur Förderung von Vielfalt in Unternehmen und Institutionen und steht unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz. Träger der Initiative ist seit 2010 der gemeinnützige Verein Charta der Vielfalt e.V.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft-Aktie: Wie der KI-Boom den Gewinn über 100 Milliarden treibt
31.07.2025

Microsoft verdient erstmals mehr als 100 Milliarden Dollar – ein Meilenstein, der zeigt, wie tiefgreifend sich das Unternehmen unter...

DWN
Finanzen
Finanzen Investoren warnen: Ist die Erfolgsgeschichte der Novo Nordisk-Aktie vorbei?
31.07.2025

Die Novo Nordisk-Aktie galt als Fels in der Brandung – doch nach einer drastischen Gewinnwarnung gerät das Erfolgsmodell ins Wanken....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft 2 Prozent Inflation: Kerninflation zieht Verbrauchern das Geld aus den Taschen
31.07.2025

Die Inflation liegt genau im Zielkorridor der EZB – ein scheinbar gutes Zeichen. Doch die Kerninflation bleibt hoch, vor allem...

DWN
Finanzen
Finanzen Renminbi im Welthandel: Warum Dollar und Euro dominant bleiben
31.07.2025

Chinas Regierung will den Renminbi zur globalen Handelswährung machen – und nutzt gezielt geopolitische Spannungen, um Druck auf...

DWN
Unternehmen
Unternehmen ZF Stellenabbau: 14.000 Arbeitsplätze in Deutschland bedroht
31.07.2025

Der Autozulieferer ZF rutscht immer tiefer in die Krise. Die "Zahnradfabrik" verzeichnet erneut einen hohen Verlust, steckt tief im...

DWN
Politik
Politik Trump tobt, doch Powell bleibt hart: Keine Zinsgeschenke für den Präsidenten
31.07.2025

Donald Trump fordert eine drastische Zinssenkung – doch Fed-Chef Jerome Powell verweigert den Gefolgschaftseid. Die US-Notenbank bleibt...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Reserve kommt: Was Anleger jetzt wissen müssen
31.07.2025

Die USA lagern still und heimlich Bitcoin – als nationale Reserve. Was bedeutet das für Anleger? Was steckt hinter dieser strategischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen MediaMarkt Saturn: Chinas JD.com übernimmt die Kontrolle beim Elektronikhändler – Ceconomy-Aktie im Fokus
31.07.2025

Der Einstieg eines Handelsgiganten verändert das Kräfteverhältnis bei MediaMarkt Saturn: Chinas JD.com will Europas Elektronikmarkt...