Nach einem blutigen Anschlag auf indische Touristen setzt Neu-Delhi militärisch ein Zeichen. Islamabad spricht von zivilen Opfern und kündigt Vergeltung an.
Indien hat in der Nacht zum Mittwoch überraschend Raketenangriffe auf mehrere Ziele in Pakistan sowie auf die von Islamabad kontrollierte Region Kaschmir durchgeführt. Nach offiziellen Angaben in Neu-Delhi richteten sich die Angriffe gegen „terroristische Infrastruktur“. Pakistan widerspricht dieser Darstellung vehement und meldet zivile Todesopfer – darunter Kinder.
Massive Luftschläge nach Anschlag in Pahalgam
Laut dem indischen Verteidigungsministerium handelt es sich bei dem Angriff um eine Reaktion auf den Terroranschlag im nordindischen Pahalgam vor wenigen Wochen. Bei dem Angriff waren 26 Menschen – hauptsächlich Touristen – brutal ermordet worden. Indien macht pakistanisch gestützte Terrorzellen verantwortlich. Die Aktion wurde unter dem Namen „Operation Sindoor“ geführt – ein symbolträchtiger Begriff, der auf das traditionelle Stirnzeichen verheirateter Frauen anspielt.
Zivilisten unter den Opfern – Pakistan kündigt Antwort an
Pakistans Regierung berichtet von 24 Luftschlägen auf Städte wie Kotli, Muzaffarabad, Bagh und Muridke. Dabei seien mindestens acht Zivilisten getötet und 35 weitere verletzt worden. Islamabad spricht von einem „Akt der Aggression“ und kündigte eine angemessene Antwort „zu Zeit und Ort unserer Wahl“ an. Fünf indische Militärflugzeuge sollen abgeschossen worden sein – dies sei durch veröffentlichte Bilder abgestürzter Wracks untermauert.
Internationale Besorgnis wächst – Reaktionen auf diplomatischer Ebene
Die Eskalation ruft international große Besorgnis hervor. UN-Generalsekretär António Guterres und Vertreter der USA, der Vereinigten Arabischen Emirate sowie Japans forderten beide Seiten zur Zurückhaltung auf. US-Präsident Donald Trump sprach von einer „Schande“ und kündigte eine genaue Beobachtung der Lage durch das Außenministerium an.
Diplomatische Beziehungen eingefroren – wirtschaftliche Folgen drohen
Als direkte Folge der Militäraktionen hat Pakistan den Handel mit Indien eingestellt und mehrere indische Diplomaten ausgewiesen. Neu-Delhi wiederum hat einen jahrzehntealten Wasserversorgungsvertrag mit Pakistan gekündigt und rät seinen Bürgern zur Ausreise aus dem Nachbarstaat. Auch der internationale Flugverkehr meidet zunehmend den pakistanischen Luftraum – Airlines wie Lufthansa, British Airways und Air France ändern ihre Routen.
Geopolitische Sprengkraft: Zwei Atommächte im Konflikt
Die Region Kaschmir bleibt auch acht Jahrzehnte nach dem ersten Krieg zwischen Indien und Pakistan ein Pulverfass. Beide Staaten beanspruchen die Region für sich und verfügen über Atomwaffen. Eine weitere Eskalation könnte weit über die regionalen Grenzen hinausreichende Konsequenzen nach sich ziehen – politisch, wirtschaftlich und sicherheitspolitisch.