Politik

Geheime Waffenlieferungen: Kritik an Intransparenz – Ukrainischer Botschafter lobt Merz’ Kurs

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat entschieden, Waffenlieferungen an die Ukraine künftig wieder geheim zu halten – ein Schritt, der in Deutschland für Diskussionen sorgt. Kritiker sehen darin eine problematische Abkehr von Transparenz. Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev hingegen begrüßt den Kurs ausdrücklich.
12.05.2025 13:42
Aktualisiert: 12.05.2025 14:00
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Geheime Waffenlieferungen: Kritik an Intransparenz – Ukrainischer Botschafter lobt Merz’ Kurs
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) gibt im Garten des Marienpalastes eine Pressekonferenz im Rahmen des Treffens der Koalition der Willigen in Kiew (Foto: dpa). Foto: Kay Nietfeld

Geheimhaltung sorgt für Debatte

Gleich zu Beginn seiner Amtszeit hat Bundeskanzler Friedrich Merz gemeinsam mit Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) beschlossen, keine Details zu Waffenlieferungen an die Ukraine mehr öffentlich zu machen. Beobachter und Politiker kritisieren diese Entscheidung als undemokratisch und intransparent. Die Geheimhaltung erschwere die öffentliche Kontrolle über militärische Hilfen und könne Missverständnisse oder Misstrauen schüren.

Strategische Ambiguität als Begründung

Die Bundesregierung argumentiert, dass durch eine „strategische Ambiguität“ keine militärischen Informationen an Russland gelangen sollen. Diese Taktik hatte bereits von Februar bis Juni 2022 unter Olaf Scholz Anwendung gefunden. Merz greift nun wieder auf dieses Mittel zurück, um „militärische Vorteile“ für die Ukraine zu sichern – auf Kosten öffentlicher Nachvollziehbarkeit.

Botschafter Makeiev unterstützt Merz' Vorgehen

Trotz der Kritik aus Deutschland erfährt die Entscheidung in Kiew Rückhalt. Der ukrainische Botschafter Oleksii Makeiev lobte die neue Strategie: „Ein guter Schachspieler denkt mehrere Züge voraus. Was er nicht tut, ist, diese Züge seinem Gegner vorherzusagen.“

Er betonte, dass er als Botschafter in die Pläne eingeweiht sei und versicherte, dass Deutschland liefern werde. Die Ukraine sei „zufrieden“ mit dem, was sie bekomme – auch wenn es öffentlich nicht bekannt sei.

Frühere Kritik von Melnyk bleibt bestehen

Andrij Melnyk, der Vorgänger Makeievs, hatte sich hingegen kritisch zu Merz’ Entscheidung geäußert. Die Rückkehr zur Geheimhaltung erinnere ihn an die Anfangsphase der Ampel-Regierung im Jahr 2022, als mangelnde militärische Unterstützung durch Intransparenz kaschiert worden sei, so Melnyk.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Kapitalmacht und Demokratie: Wer bestimmt die Richtung?
18.08.2025

In Budapest, Washington und Moskau verschmelzen wirtschaftliche Macht und politischer Einfluss in rasantem Tempo, mit tiefgreifenden Folgen...

DWN
Technologie
Technologie Bayern startet 2026 Testbetrieb von Wasserstoffzügen – sinnvoll oder nur teuer?
18.08.2025

Ab 2026 sollen in Bayern weitere Wasserstoffzüge rollen. Während die Politik Chancen sieht, bleibt Skepsis bestehen. Testbetrieb und...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: FDA-Zulassung für Wegovy bringt Aufschwung - ist das die Trendwende?
18.08.2025

Die Novo Nordisk-Aktie erlebt nach einer FDA-Zulassung für Wegovy neuen Auftrieb. Anleger wittern Chancen, doch Unsicherheiten bleiben....

DWN
Finanzen
Finanzen DAX aktuell stabil: Leitindex bleibt in Reichweite des Rekordhochs
18.08.2025

Der DAX-Kurs zeigt sich zum Handelsstart am Montag stabil, das Rekordhoch bleibt weiterhin in Reichweite. Doch politische Unsicherheiten,...

DWN
Politik
Politik Selenskyj bei Trump: Weg zu einem Abkommen für die Ukraine?
18.08.2025

Selenskyj bei Trump: In Washington treffen sich politische Gegensätze. Während Putin Druck aufbaut, sucht der US-Präsident nach einem...

DWN
Politik
Politik Wadephul in Japan: Ausbau der Partnerschaft zwischen Berlin und Tokio
18.08.2025

Wadephul in Japan wirft ein Schlaglicht auf die wachsende Partnerschaft zwischen Berlin und Tokio. Unternehmer blicken gespannt auf neue...

DWN
Finanzen
Finanzen Porsche-Aktie: Kultmarke droht laut Szene-Ikone ihre Wurzeln zu verlieren
18.08.2025

Porsche-Ikone Magnus Walker schlägt Alarm: Die Sportwagen-Legende verliere mit ihrer E-Offensive und teuren Sondermodellen den Bezug zu...

DWN
Finanzen
Finanzen BMW-Aktie: Grüner Move beim bayrischen Autobauer – neuer iX3 besteht zu einem Drittel aus Recycling
17.08.2025

Mit dem neuen iX3, dem ersten Elektroauto der neuen Klasse, verfolgt BMW erstmals einen ganzheitlichen Ansatz zur Reduzierung seines...