Finanzen

Goldpreis treibt Zentralbanken: Gold überholt den Euro

Rekord beim Goldpreis: Gold wird zur zweitgrößten Reserve nach dem Dollar. Die EZB zeigt, warum Zentralbanken den Euro zunehmend zurückstellen.
12.06.2025 14:01
Lesezeit: 1 min
Goldpreis treibt Zentralbanken: Gold überholt den Euro
Zentralbanken setzen verstärkt auf Gold statt Euro. (Foto: dpa | Arne Dedert) Foto: Arne Dedert

Goldpreis auf Rekord: Gold verdrängt Euro in Zentralbanken

Gold hat den Euro überholt und ist zur zweitwichtigsten Reservewährung in den Zentralbanken aufgestiegen, berichtet die Europäische Zentralbank (EZB). Der Goldanteil an den Währungsreserven der Zentralbanken erreichte – gemessen zu aktuellen Marktpreisen – 20 Prozent und übertraf damit den Euro mit 16 Prozent. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten EZB-Bericht zur internationalen Rolle des Euro hervor.

Ausschlaggebend war der Rekordanstieg beim Goldpreis sowie die in den vergangenen zwei Jahren in Rekordtempo erfolgten Goldkäufe der Zentralbanken, so das Portal Verslo žinios. Allein im vergangenen Jahr erhöhten die Zentralbanken ihre Goldreserven um mehr als 1.000 Tonnen.

Diversifikation und Absicherung

„Die weltweiten Goldreserven der Zentralbanken betragen inzwischen 36.000 Tonnen und liegen nahe dem Allzeithoch von 38.000 Tonnen, das im Jahr 1965 während der Bretton-Woods-Ära erreicht wurde. Die Umfrage zeigt, dass zwei Drittel der Zentralbanken in Gold investieren, um zu diversifizieren, und zwei Fünftel, um sich gegen geopolitische Risiken abzusichern“, erklärt die EZB im Bericht.

Der US-Dollar behält unterdessen weiterhin den größten Anteil an den Währungsreserven der Zentralbanken – mit 46 Prozent.

In den Devisenreserven der Zentralbanken macht der US-Dollar 57,8 Prozent der gehaltenen Fremdwährungen aus, was zwei Prozentpunkte weniger sind als im Vorjahr. Der Euro-Anteil an den Fremdwährungsreserven der Zentralbanken liegt stabil bei rund 20 Prozent.

„Diese Entwicklungen entsprechen langfristigen Tendenzen, die im vergangenen Jahrzehnt eingesetzt haben: Der Anteil des Euro blieb stabil, während der US-Dollar-Anteil – bereinigt um Wechselkurseffekte – um 11 Prozentpunkte zurückgegangen ist“, so die EZB.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Finanzen
Finanzen Immobilien-Crowdfunding-Falle: Anleger warnt vor Reinvest24
02.08.2025

Ein Investor schlägt Alarm: Zinsen bleiben aus, Geld verschwindet, Auskünfte gibt es keine. Der Fall der Plattform Reinvest24 zeigt, wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Fahrermangel in Europa: Fast die Hälfte der europäischen Lkw-Fahrer steht kurz vor der Pensionierung
02.08.2025

Europa droht eine stille Krise, die alle trifft: Hunderttausende Lkw-Fahrer gehen bald in Rente – doch kaum jemand will nachrücken....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Chef des Superfonds Eifo zur chinesischen Windkraft-Offensive: „Ich bin besorgt“
02.08.2025

Chinas Windkraftkonzerne drängen mit Macht auf globale Märkte – und bedrohen nun auch Europas Energiewende. In Lateinamerika, Afrika...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Gefahr für Trumps Zollpolitik: Klagen eingereicht – entscheidender Prozess hat begonnen
01.08.2025

Trumps Zollpolitik steht vor dem juristischen Kollaps: Fünf US-Firmen und zwölf Bundesstaaten klagen gegen die Sondervollmacht, auf deren...

DWN
Technologie
Technologie Huawei schockt die Konkurrenz: 3000-Kilometer-Batterie stellt alles Bisherige in den Schatten
01.08.2025

Huawei greift nach der Technologieführung im Batteriezeitalter: Mit 3000 Kilometern Reichweite und fünf Minuten Ladezeit droht der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zollroulette: Die Weltwirtschaft tanzt nach seiner Pfeife
01.08.2025

Donald Trump zündet die nächste Eskalationsstufe im globalen Wirtschaftskrieg – mit Zöllen, Chaos und Drohgebärden. Experten sprechen...

DWN
Politik
Politik Boomer-Soli: Rentensystem soll stabiler werden – und reiche Rentner sollen zahlen
01.08.2025

Reiche Rentner sollen künftig stärker zur Kasse gebeten werden – so die Idee eines "Boomer-Soli". Ein Vorschlag, der das Rentensystem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Eurozone: Industriestimmung hellt sich erneut auf
01.08.2025

Die Industrie der Eurozone sendet erste Hoffnungszeichen – doch es bleibt ein fragiles Bild. Während kleinere Länder überraschen,...