Politik

Anhebung Mindestlohn: Höherer Mindestlohn beschert dem Start Milliardeneinnahmen

Viele Aufstocker verlieren bei einem höheren Mindestlohn einen Teil oder auch das gesamte Bürgergeld. Das spart dem Staat einige hundert Millionen Euro. Doch das ist noch nicht alles.
16.07.2025 14:03
Lesezeit: 1 min

Was passiert, wenn der Mindestlohn steigt?

Die Anhebung des Mindestlohns beschert dem Staat unmittelbar Milliarden an Mehreinnahmen. Der Bund werde „mindestens mehrere hundert Millionen Euro pro Jahr bei den Ausgaben für Bürgergeld einsparen“, sagte Enzo Weber vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung dem Düsseldorfer „Handelsblatt“. Hinzu kämen höhere Steuereinnahmen und Sozialabgaben.

Beim Bürgergeld sinke durch die Mindestlohnerhöhung die Zahl der sogenannten Aufstocker – Arbeitnehmer, die zwar arbeiten, aber so wenig verdienen, dass sie zusätzlich Anspruch auf Bürgergeld haben.

Das ist derzeit bei rund 800.000 Menschen der Fall und viele von ihnen verlieren bei einem höheren Mindestlohn den Anspruch auf zumindest einen Teil oder auch auf das gesamte Bürgergeld, sagte Weber.

„Einige Milliarden Euro jährlich“

Steigt der Mindestlohn, müssen Arbeitnehmer zudem für den zusätzlichen Verdienst Steuern und Sozialabgaben von rund 40 Prozent zahlen, führte der Arbeitsmarktexperte aus. Der Arbeitgeber zahle zudem ebenfalls 20 Prozent für seinen Anteil an den Sozialabgaben. Unter dem Strich dürfte sich das Plus für den Staat „auf einen Betrag von einigen Milliarden Euro jährlich summieren“.

Die Mindestlohnkommission hatte der Bundesregierung empfohlen, den Mindestlohn im kommenden Jahr zunächst von derzeit 12,82 Euro auf 13,90 Euro und 2027 auf 14,60 Euro zu erhöhen. Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas (SPD) kündigte an, die Umsetzung dieser Empfehlung nun einzuleiten.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Politik
Politik EU erzielt Kompromiss über Nachhaltigkeitsberichterstattung - was das konkret bedeutet
11.12.2025

Nach zähen Verhandlungen einigt sich die EU auf weitreichende Entlastungen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Doch der Kompromiss...

DWN
Politik
Politik Finanzielle Lage von Eltern: Alleinerziehende sind trotz Vollzeitjob armutsgefährdet
11.12.2025

Sie arbeiten, kümmern sich um ihre Kinder, doch ihre finanzielle Lage ist prekär und führt immer mehr in Armut. Die Folge: Deutschland...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Weniger Azubi-Stellen: Ausbildungszahlen sinken weiter, zweiter Rückgang in Folge
11.12.2025

Für junge Menschen wird es im Zuge der Wirtschaftsflaute schwerer, einen Ausbildungsplatz zu finden. Angesichts der Konjunkturschwäche...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche Bahn: Ab Sonntag neuer Fahrplan – Ausdünnung in der Fläche
11.12.2025

Am kommenden Sonntag tritt der neue Fahrplan im Fernverkehr der Deutschen Bahn in Kraft. Er bringt für Fahrgäste unter anderem...

DWN
Finanzen
Finanzen Fed-Zinsentscheid: US-Notenbank senkt erneut US-Leitzins - Folgen für Deutsche?
11.12.2025

Der jüngste Fed-Zinsentscheid der US-Notenbank bewegt Wechselkurse, Finanzmärkte und deutsche Geldbeutel. Doch wem nützt der niedrigere...

DWN
Politik
Politik Steuerfreie Überstundenzuschläge in der Kritik: Reform bringt fast nichts
11.12.2025

Steuerfreie Überstundenzuschläge sollen ab 2026 die Arbeitsmotivation der Deutschen ankurbeln: Mehrarbeit soll sich lohnen. Deshalb...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Medienkrieg: Warum Paramount Skydance das Netflix-Angebot sprengt
10.12.2025

Ein Übernahmekampf erschüttert die US-Medienbranche, weil Paramount Skydance das vermeintlich entschiedene Rennen um Warner Bros....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen beendet Fahrzeugproduktion: Umbaupläne für Gläserne Manufaktur in Dresden
10.12.2025

Die VW-Fahrzeugproduktion in Dresden endet aus wirtschaftlichen Gründen nach mehr als 20 Jahren. Über die Zukunft des ehemaligen...