Statistik: Wie sieht der durchschnittliche Deutsche aus?
Wie groß ist der Bundesbürger im Schnitt? Wie alt? Hat er Familie? Das Statistische Bundesamt hat das genauer untersucht. Gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern?
Angenommen, ein einziger Mensch steht symbolisch für alle rund 83 Millionen Einwohner Deutschlands: Wie sieht dieser Durchschnittsmensch aus? Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden hat Bevölkerungsdaten analysiert und eine Sonderseite mit den Ergebnissen veröffentlicht.
Alter: Wie alt ist der Durchschnittsmensch?
Zum Jahresende 2024 war der deutsche "Otto Normalverbraucher" 44,9 Jahre alt, wie die Statistiker mitteilen. Beim Blick auf die Geschlechter zeigen sich allerdings Differenzen: Die durchschnittliche Frau ist mit 46,2 Jahren gut zweieinhalb Jahre älter als der Durchschnittsmann, der 43,5 Jahre zählt. Das liegt an der höheren Lebenserwartung von Frauen.
Größe: Bin ich so groß wie der Durchschnitt?
Geschlechterübergreifend misst der Durchschnittsmensch in Deutschland 1,73 Meter und wiegt 77,7 Kilogramm. Die Durchschnittsfrau ist 1,66 Meter groß und bringt 69,2 Kilogramm auf die Waage. Der Durchschnittsmann erreicht 1,79 Meter und wiegt dabei 85,8 Kilogramm.
Wohnen: Wie lebt der Durchschnittsbürger?
Betrachtet man alle Haushaltsformen – vom Einpersonenhaushalt bis zur Großfamilie unter einem Dach – dann lebt der deutsche Durchschnittsmensch mit einer weiteren Person zusammen. Eine Frau bringt im Lauf ihres Lebens im Schnitt 1,6 Kinder zur Welt. Laut den Statistikern zählt die durchschnittliche Familie 3,4 Mitglieder.
Wohnraum: Wie sieht die Durchschnittswohnung aus?
Wie der Durchschnittsmensch wohnt, zeigen die Ergebnisse der Gebäude- und Wohnungszählung des Zensus 2022. Die durchschnittliche Wohnung hat eine Fläche von 94,4 Quadratmetern und kostet 7,28 Euro Nettokaltmiete je Quadratmeter.
Arbeit: Wie viel arbeitet der Durchschnitt?
Wer Vollzeit arbeitet, leistet in Deutschland im Schnitt 40,2 Stunden pro Woche. Die Durchschnittsfrau kommt in Vollzeit auf 39,2 Wochenstunden. Das sind eineinhalb Stunden weniger als der Durchschnittsmann, der 40,7 Stunden arbeitet.
Bei der Teilzeitarbeit sieht es anders aus: Hier sind es durchschnittlich 21,8 Wochenstunden. Die Durchschnittsfrau in Teilzeit arbeitet laut Bundesamt fast zwei Stunden mehr (22,2) als der Durchschnittsmann mit 20,5 Wochenstunden. Die Angaben beziehen sich auf alle Erwerbstätigen zwischen 15 und 64 Jahren.
Einkommen: Wie sieht es beim Geld aus?
In Vollzeit verdiente der Bundesbürger im April 2024 durchschnittlich 4.634 Euro brutto (ohne Sonderzahlungen). Mit 4.214 Euro brutto im Monat verdienten vollzeitbeschäftigte Frauen deutlich weniger als vollzeitbeschäftigte Männer mit 4.830 Euro.
Lebensphasen: Wann passieren die großen Schritte?
Auch die verschiedenen Lebensphasen des Durchschnittsmenschen hat das Bundesamt untersucht. So zieht er mit 23,9 Jahren aus dem Elternhaus aus. Die Durchschnittsfrau verlässt mit 23,1 Jahren etwa eineinhalb Jahre früher das Elternhaus als der Durchschnittsmann mit 24,6 Jahren.
Mit 30,4 Jahren wird die Durchschnittsfrau erstmals Mutter.
Der Durchschnittsmann wird mit 33,3 Jahren zum ersten Mal Vater. Erst mit 32,9 Jahren heiratet die Durchschnittsfrau erstmals.
Der Durchschnittsmann ist bei seiner ersten Eheschließung 35,3 Jahre alt.
In Rente geht der Durchschnittsmensch mit 64,7 Jahren. Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung beträgt die Rentenbezugsdauer dann durchschnittlich 21,7 Jahre. Frauen beziehen dabei mit 23,2 Jahren rund drei Jahre länger Rente als Männer, die im Schnitt 20,1 Jahre Rentenzahlungen erhalten. Alle Durchschnittswerte beziehen sich auf das Jahr 2024.