Wirtschaft

Wie KMU sich gegen die Folgen von Extremwetterereignissen wappnen können

Starkregen, Hitzeperioden, Hagel oder Orkane – extreme Wetterlagen nehmen zu und treffen Unternehmen jeder Größe. Besonders kleine und mittelständische Betriebe (KMU) sind den Folgen oft schutzlos ausgeliefert. Ein Wasserschaden in der Werkstatt, ein tagelanger Stromausfall oder zerstörte Lagerbestände können schnell existenzbedrohend werden. Doch trotz der wachsenden Risiken sind viele Betriebe weder ausreichend vorbereitet noch passend versichert.
05.08.2025 14:00
Lesezeit: 1 min

Extremwetter als unternehmerisches Risiko ernst nehmen

Laut Versicherungswirtschaft verursachen Naturgefahren jedes Jahr Schäden in Milliardenhöhe. Während Großunternehmen häufig über professionelle Risikomanagementstrukturen verfügen, fehlt es KMU oft an Zeit, Ressourcen oder Bewusstsein, sich systematisch abzusichern. Dabei sind gerade sie oft besonders verletzlich – weil Rücklagen fehlen oder Geschäftsprozesse stark von einzelnen Standorten abhängen.

Individuelle Gefährdung erkennen – Risikoanalyse als Basis

Nicht jedes Unternehmen ist gleich gefährdet. Ein Handwerksbetrieb in einem hochwassergefährdeten Gebiet hat andere Risiken als ein IT-Dienstleister im Innenstadtbüro. Umso wichtiger ist eine individuelle Risikoanalyse:

  • Wo sind sensible Punkte der Infrastruktur?
  • Welche Schäden könnten im Fall der Fälle eintreten?
  • Wie lange könnte der Betrieb ausfallen – und was kostet das?

Hier lohnt es sich, externe Beratung hinzuzuziehen – sei es durch Versicherungspartner, lokale Behörden oder spezialisierte Dienstleister.

Prävention: Maßnahmen vor dem Schadensfall

Nicht alle Schäden lassen sich versichern – aber viele lassen sich verhindern oder zumindest abmildern. Beispiele:

  • Rückstausicherungen bei Starkregen
  • Brandschutz bei längeren Trockenperioden
  • Notfallpläne für den Stromausfall
  • Digitale Backups außerhalb der Geschäftsräume

Je nach Branche und Standort können auch einfache Maßnahmen eine große Wirkung entfalten.

Versicherungsschutz überprüfen und gezielt ergänzen

Ein weit verbreiteter Irrtum: Die klassische Geschäftsversicherung deckt automatisch alle Naturgefahren ab. Tatsächlich sind Schäden durch Elementargefahren – wie Hochwasser, Erdrutsche oder Starkregen – oft nur durch Zusatzbausteine abgesichert. Weitere sinnvolle Policen können sein:

  • Betriebsunterbrechungsversicherung
  • Immobilienversicherung mit Elementarschadendeckung
  • Inhaltsversicherung mit einem Elementar-Baustein
  • Cyberversicherung (z.B. bei wetterbedingten IT-Ausfall)

Wichtig: Der Versicherungsschutz sollte regelmäßig überprüft und an neue Risiken angepasst werden.

Im Ernstfall zählt jede Minute – Vorbereitung spart Zeit und Nerven

Gute Vorbereitung zahlt sich im Krisenfall aus. Wer Notfallpläne hat, Kontaktdaten griffbereit hält und klar geregelt hat, wer was im Ernstfall tut, kann schneller reagieren – und Betriebsausfälle minimieren. Auch die Dokumentation aller Vorsorgemaßnahmen hilft: Sie kann im Schadensfall entscheidend für die Leistungsbereitschaft des Versicherers sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen, das extreme Wetterereignisse längst kein Randthema mehr sind. Sie gehören zum realen Geschäftsrisiko. KMU, die sich rechtzeitig vorbereiten, Prävention ernst nehmen und ihren Versicherungsschutz gezielt aufrüsten, sichern nicht nur ihr Unternehmen ab, sondern auch ihre Zukunftsfähigkeit.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Mithilfe des GENIUS Act und grüner Energie ermöglichen wir ein neues, konformes, sicheres und umweltfreundliches digitales Vermögenserlebnis.

Sind Sie es leid, jeden Tag den Markt zu beobachten? Erfahrene Anleger nutzen die IOTA Miner-App, um jeden Tag ganz einfach ein passives...

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Alarmstufe Rot: Städte warnen vor dramatischer Haushaltslage
06.08.2025

Marode Schulen, fehlende Kitaplätze, kaputte Straßen – vielerorts fehlt es an Geld für das Notwendigste. Jetzt schlagen Städte und...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Nvidia-Aktie: Wie der KI-Champion den Halbleitermarkt dominiert und Anleger elektrisiert
06.08.2025

Nvidia-Aktie sprengt alle Rekorde – doch kann der KI-Gigant seinen Höhenflug halten, wenn Politik, Konkurrenz und Überbewertung zum...

DWN
Finanzen
Finanzen Novo Nordisk-Aktie: Wie der Weltmarktführer ins Straucheln geriet
05.08.2025

Milliardenmarkt verspielt: Novo Nordisk-Aktie stürzt nach Kopien-Schock und Produktionspannen ab – und die Konkurrenz wittert ihre...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis vor neuem Höhenflug: Zinshoffnungen, Charttechnik und geopolitische Spannungen treiben das Edelmetall
05.08.2025

Der Goldpreis nähert sich erneut einem Rekordhoch – doch was steckt wirklich hinter der aktuellen Rally? Zwischen geopolitischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU-USA Energiedeal: Realistisch oder 750 Milliarden Dollar Utopie?
05.08.2025

Mit dem beigelegten Zollstreit zwischen der EU und den USA geht auch ein Energieabkommen einher, das die EU verpflichtet, US-Energie im...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kritik an Zolldeal mit den USA: EU-Kommission rügt Klingbeil wegen öffentlicher Äußerungen
05.08.2025

Die EU-Kommission hat überraschend scharfe Kritik an Bundesfinanzminister Lars Klingbeil geäußert. Anlass sind dessen kritische...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft DSV schluckt DB Schenker: Markt in Aufruhr
05.08.2025

Milliardendeal ohne Rücksicht: DSV übernimmt DB Schenker, wird weltgrößter Logistiker – und Konkurrenten wie Belegschaft fragen sich,...

DWN
Panorama
Panorama Digital erschöpft: Warum Freizeit kaum noch offline stattfindet
05.08.2025

Ob Restaurantbuchung, Streaming, Social Media oder News: Ein Großteil der Freizeit der Deutschen spielt sich mittlerweile online ab. Doch...