Rheinmetall-Aktie: Ergebnisloser Alaska-Gipfel als Kurstreiber
Die Rheinmetall-Aktie hat zu Wochenbeginn erneut kräftig zugelegt. Hintergrund ist der ergebnislose Gipfel zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin in Alaska. Weder ein Waffenstillstandsabkommen noch konkrete Fortschritte für die Ukraine wurden erzielt. Dies schob europäische Rüstungswerte an die Spitze der Börsenindizes.
Im DAX setzte sich die Rheinmetall-Aktie (ISIN: DE0007030009) mit einem Plus von über 3 Prozent an die Spitze. Analystin Chloe Lemarie von Jefferies erklärte: Dass keine Einigung erzielt worden sei, habe den Rheinmetall-Aktienkurs beflügelt. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt liegen ein Waffenstillstand oder ein Friedensabkommen in weiter Ferne", so Lemarie. Selbst bei einer Lösung sei nicht zu erwarten, dass die Verteidigungsausgaben in Europa zurückgingen. Auch andere europäische Rüstungswerte legten zu: In Mailand gewannen die Aktien von Leonardo mehr als 2 Prozent, in London stiegen BAE Systems ebenfalls gut 2 Prozent, während Saab in Stockholm 3,5 Prozent zulegte.
Rheinmetall-Kursentwicklung beeindruckt
Der Wert des Düsseldorfer Konzerns notiert derzeit bei 1.667,00 Euro, nach einem Schlusskurs am Vortag von 1.621,00 Euro. Damit liegt die Aktie mit einem Plus von 2,84 Prozent auf Platz eins im DAX, der insgesamt um 0,28 Prozent nachgab. Das Handelsvolumen lag bei 93.706 gehandelten Papieren, verglichen mit 299.004 am Vortag.
Die Rheinmetall-Aktie befindet sich 14,25 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 1.944,00 Euro, während das 52-Wochen-Tief bei 461,46 Euro lag. Mit einem Börsenwert von 72,33 Milliarden Euro hat das Unternehmen eine Gewichtung von 3,38 Prozent im DAX. Rheinmetall beschäftigt 30.640 Mitarbeiter und belegt damit Platz 7 im wichtigsten deutschen Börsenindex. Größere DAX-Werte nach Streubesitz-Marktkapitalisierung bleiben SAP, Siemens und die Deutsche Bank. Die langfristige Rheinmetall-Kursentwicklung beeindruckt weiterhin. Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine 2022 hat der Rüstungsriese über 1.500 Prozent an Wert gewonnen.
Trump erhöht Druck auf Kiew
Geopolitisch bleibt die Lage angespannt. Trump erklärte nach seinem Treffen mit Putin, er erwarte von Kiew "zügige Schritte" in Richtung Friedensschluss. Auf seiner Plattform Truth Social schrieb er: "Selenskyj könnte den Krieg fast sofort beenden, wenn er will – oder er kann weiterkämpfen." Diese Aussagen entsprechen teilweise den zentralen Forderungen des Kremls, darunter die Anerkennung der Krim-Annexion und ein klares Nein zu einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine. Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt solche Zugeständnisse strikt ab. Analysten warnen, ein Nachgeben würde die ukrainische Verteidigungslinien schwächen.
Ökonomen wie Holger Schmieding von Berenberg sehen zudem die Gefahr, dass die USA ihre Unterstützung für die Ukraine zurückfahren könnten. Ein Ende der US-Sanktionen gegen Russland sei denkbar, was Europa zwingen würde, die Verteidigungsausgaben deutlich zu erhöhen. Davon würden Unternehmen wie Rheinmetall unmittelbar profitieren.
Rheinmetall-Aktie: Charttechnik bleibt angespannt
Trotz der politischen Rückenwinde zeigt sich die charttechnische Lage der Rheinmetall-Aktie fragil. Die zentrale Supportzone zwischen 1.649/1.659 Euro wurde zuletzt unterschritten. Zwar notierte die Aktie am Montagmorgen bei 1.635 Euro, doch Analysten betonen, dass ein nachhaltiger Rebreak über die 1.659er-Zone entscheidend wäre.
Direkt darüber warten weitere Widerstände: Die fallenden gleitenden Durchschnitte EMA 20 bei 1.698 Euro und EMA 50 bei 1.704 Euro. Erst ein Ausbruch darüber würde den Weg in Richtung 1.791/1.829 Euro und weiter bis zum Allzeithoch bei 1.944 Euro freimachen. Bleibt der Rebreak aus, drohen Rückschläge. Erste Unterstützungen liegen im Bereich 1.544/1.564 Euro sowie bei 1.525,50 Euro. Ein Bruch könnte den Rheinmetall-Aktienkurs bis auf den Support bei 1.483–1.500 Euro fallen lassen. Darunter rückt die EMA 200 bei 1.324,90 Euro ins Blickfeld.
Politische Unsicherheit trifft bei der Rheinmetall-Aktie auf charttechnische Hürden
Die Rheinmetall-Aktie profitiert kurzfristig klar von geopolitischen Spannungen und steigenden Verteidigungsausgaben. Die Rheinmetall-Kursentwicklung zeigt die Rolle des Konzerns als einer der wichtigsten DAX-Werte in unsicheren Zeiten. Anleger sollten jedoch die charttechnische Lage im Blick behalten: Gelingt der Ausbruch über 1.659 Euro, könnte sich die Aufwärtsbewegung fortsetzen. Scheitert die Aktie erneut, droht eine tiefere Korrektur.