Wirtschaft

Europa droht zu scheitern: Zu wenig Köpfe, zu viele Träume

Europa will grüner, digitaler und verteidigungsfähiger werden. Doch die Realität ist ernüchternd: Deutschland und seine Nachbarn drohen an einem Mangel an Fachkräften zu scheitern.
21.09.2025 11:00
Lesezeit: 1 min
Europa droht zu scheitern: Zu wenig Köpfe, zu viele Träume
Europa läuft leer: Ohne Fachkräfte gibt es keine Chance gegen die USA und China. (Foto: dpa | Sebastian Gollnow) Foto: Sebastian Gollnow

EU steuert auf dramatischen Fachkräftemangel zu

Eine neue Analyse zeigt, dass den EU-Ländern bis 2035 fast 20 Millionen Hochqualifizierte fehlen werden. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Facharbeiter, während der Bedarf an MINT-Kompetenzen – Naturwissenschaften, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik – explodiert. Für Europa bedeutet das einen drohenden Engpass von 1,8 Millionen Spezialisten – genau den Menschen, die für die grüne und digitale Transformation unverzichtbar wären. Schon heute klagen Unternehmen über fehlende Ingenieure, Naturwissenschaftler und IT-Fachkräfte.

Deutschland kann nicht mehr auf Zuwanderung allein setzen

In der Vergangenheit konnte Deutschland einen Teil des Bedarfs mit internationaler Arbeitskraft decken. Doch dieser Weg verengt sich. Andere Länder stehen inzwischen vor denselben Problemen, da ihre Volkswirtschaften gewachsen sind und ebenfalls massive Transformationen benötigen. Deutschland muss daher seine Strategie neu ausrichten – und deutlich mehr junge Menschen in den MINT-Fächern ausbilden. Gleichzeitig gilt: Internationale Talente müssen gezielt gewonnen, integriert und gehalten werden. Ohne eine europäische Koordination bleibt das Rennen um Fachkräfte verloren.

Ohne Köpfe keine Zukunftsfähigkeit Europas

Bildungspolitik liegt weiterhin in nationaler Verantwortung. Doch wenn Europa mit den USA und China konkurrieren will, „sollten wir auch gemeinsam stärker in unsere Forschungsumgebungen investieren – und damit auch in unsere Ausbildung“, zitiert das Wirtschaftsportal Børsen Laura Klitgård, Vorsitzende des Dänischen Ingenieurverbandes IDA. Andernfalls muss der Kontinent bald zwischen grüner Transformation und Digitalisierung wählen – schlicht, weil es an Menschen fehlt, um beides zu stemmen.

Für Deutschland ist der MINT-Mangel keine Zukunftsfrage, sondern bereits Realität. Prognosen zeigen, dass die Lücke bis 2035 dramatisch anwachsen wird. „Wir müssen den Mut haben, jetzt Verantwortung zu übernehmen, wenn wir Wachstum, Wohlstand und eine starke Position im globalen Wettbewerb sichern wollen.“

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