Finanzen

Deutsche Bank-Aktie profitiert von starken Quartalszahlen – Erträge und Gewinne über Erwartungen

Die Deutsche Bank-Aktie glänzt nach starken Quartalszahlen – doch kann das Institut den Erfolg auch langfristig sichern? Rekordgewinne, steigende Renditen und Anlegerjubel sorgen für Euphorie.
29.10.2025 09:48
Aktualisiert: 29.10.2025 09:48
Lesezeit: 3 min
Deutsche Bank-Aktie profitiert von starken Quartalszahlen – Erträge und Gewinne über Erwartungen
Wolken spiegeln sich in der gläsernen Fassade der Zentrale der Deutschen Bank: Nach einem Rekordgewinn des Geldhauses im Quartal legt die Deutsche-Bank-Aktie kräftig zu (Foto: dpa). Foto: Arne Dedert

Deutsche Bank-Aktie legt zu: Erträge und Gewinne über Erwartungen

Die Deutsche Bank-Aktie zeigt sich nach der Vorlage der Deutsche Bank-Quartalszahlen im Aufwind. Deutschlands größtes Kreditinstitut hat im dritten Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen und einen Deutsche Bank-Rekordgewinn erzielt. Besonders das Investmentbanking trug maßgeblich zum Ergebnis bei, während alle Sparten solide Ergebnisse lieferten. Anleger reagieren positiv: Der Deutsche Bank-Aktienkurs legt deutlich zu.

Die Deutsche Bank erzielte im dritten Quartal einen Vorsteuergewinn von 2,45 Milliarden Euro – das beste dritte Quartal seit mindestens 2007. Der den Anteilseignern zurechenbare Gewinn stieg um 7 Prozent auf 1,56 Milliarden Euro. Analysten hatten im Konsens nur mit 1,53 Milliarden Euro gerechnet. Der Vorsteuergewinn übertraf die Prognose von 2,21 Milliarden Euro klar. Bereinigt um Sondereffekte aus dem Vorjahr – damals hatte das Institut Rückstellungen im Postbank-Rechtsstreit aufgelöst – stieg der Vorsteuergewinn sogar um gut ein Drittel.

Die Erträge legten um 7 Prozent auf über 8 Milliarden Euro zu. Vor allem im Investmentbanking sorgte ein Plus von 18 Prozent auf knapp 3 Milliarden Euro für Rückenwind. Besonders stark verlief das Geschäft mit Anleihen und Währungen, das um 19 Prozent zulegte, während das Emissions- und Beratungsgeschäft sogar um 27 Prozent anstieg.

Investmentbanking bleibt Wachstumsmotor

Das Investmentbanking bleibt das Zugpferd der Bank. Der Gewinn dieses Bereichs stieg um 19 Prozent auf 965 Millionen Euro. Zwar hatten Analysten hier mit einem Milliardenergebnis gerechnet, doch die übrigen Sparten überzeugten umso mehr. Die Unternehmensbank erhöhte ihren Vorsteuergewinn um 23 Prozent auf 670 Millionen Euro und erreichte eine Rendite von 16,2 Prozent. Das Privatkundengeschäft konnte seinen Vorsteuergewinn sogar mehr als verdoppeln – laut Finanzchef James von Moltke "ein Rekord für die Privatkundenbank".

Auch die Fondstochter DWS glänzte: Der Gewinn sprang um fast ein Drittel auf 219 Millionen Euro. Nettozuflüsse von über 12 Milliarden Euro und eine Kostenquote von nur 57,7 Prozent unterstreichen die Stärke des Asset Managers. Im MDAX stieg die DWS-Aktie um 3,7 Prozent.

Eigenkapitalrendite über Ziel – Deutsche Bank-Aktie zieht an

Die Eigenkapitalrendite (ROTE) erreichte im dritten Quartal 10,7 Prozent und lag in den ersten neun Monaten bei 10,9 Prozent. Damit übertraf die Bank ihr Jahresziel von über 10 Prozent und bestätigte zugleich ihre Prognose für 2025. Im Vorjahr hatte dieser Wert noch bei 4,7 Prozent gelegen – ein eindrucksvoller Fortschritt.

CEO Christian Sewing zeigte sich zufrieden: "Mit Rekordergebnissen im dritten Quartal und in den ersten neun Monaten haben wir bewiesen, dass wir als globale Hausbank in einem sich schnell ändernden Umfeld Wert für unsere Kunden und unsere Aktionäre schaffen." Der Gesamtgewinn nach neun Monaten beläuft sich auf 4,8 Milliarden Euro, die Erträge für das Gesamtjahr sollen rund 32 Milliarden Euro erreichen.

Am Mittwoch stieg die Deutsche Bank-Aktie auf XETRA zeitweise um 2,6 Prozent auf 30,38 Euro. Auf Tradegate lag das Plus sogar bei 2,8 Prozent. Damit schloss die Aktie die Mitte Oktober entstandene Kurslücke. Händler lobten die "klar positive Überraschung" auf der Ertragsseite.

Stabile Kosten, starke Bilanz

Neben dem Wachstum trugen auch stabile Kosten und geringere Rückstellungen für Kreditausfälle zum Erfolg bei. Die Kostenquote liegt unter 65 Prozent – ein wichtiger Fortschritt auf dem Weg zum Renditeziel 2025. Zudem profitiert die Bank von ihrer schlankeren Struktur, dem verstärkten Einsatz von KI und der Fokussierung auf rentable Geschäftsbereiche.

Die Deutsche Bank-Quartalszahlen zeigen, dass die Transformation unter Sewings Führung greift. Nach Jahren der Restrukturierung befindet sich das Institut wieder auf nachhaltigem Wachstumskurs. Der Deutsche Bank-Rekordgewinn untermauert die Wettbewerbsfähigkeit der Frankfurter Bank im europäischen Vergleich.

Deutsche Bank-Aktie: Ziele für Geldhaus bis 2025 in Reichweite

Sewing bekräftigte das Ziel, bis 2025 eine Eigenkapitalrendite von über zehn Prozent und ein jährliches Umsatzwachstum von 5,5 bis 6,5 Prozent zu erreichen. Für 2026 und darüber hinaus arbeitet die Deutsche Bank bereits an neuen strategischen Plänen. Die Deutsche Bank-Aktie profitiert derzeit von der starken Bilanz und dem Vertrauen der Investoren. Analysten sehen weiteres Potenzial: Der Deutsche Bank-Aktienkurs hat seit Jahresbeginn um knapp 80 Prozent zugelegt. Viele Marktbeobachter trauen dem Papier auch künftig Aufwärtsspielraum zu – vorausgesetzt, die Bank hält ihren Kurs in einem volatilen Marktumfeld.

Die Deutsche Bank-Aktie bleibt damit ein Gradmesser für die Stabilität des deutschen Finanzsektors. Mit einem klaren Fokus auf Rendite, Effizienz und Profitabilität setzt das Institut seine Erfolgsgeschichte fort – und liefert ein starkes Signal an Anleger, dass die lange Durststrecke endgültig vorbei ist.

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