Deutsche Telekom hebt Jahresprognose: Höhere Dividende geplant
Die Deutsche Telekom hat im dritten Quartal erneut vom starken Geschäft ihrer US-Tochter T-Mobile US profitiert. Der Umsatz stieg in den Monaten Juli bis September im Vergleich zum Vorjahr. Die Zuwächse lagen dabei im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Zudem hob das Management die Jahresprognose erwartungsgemäß leicht an. Das Wachstum beim in Euro ausgewiesenen Umsatz wurde jedoch vom schwachen US-Dollar gebremst. Die Dividende soll für 2025 von 0,90 Euro auf ein Rekordniveau von 1,00 Euro steigen. Außerdem plant das Management für 2026 Aktienrückkäufe in Höhe von bis zu 2 Milliarden Euro.
Aktie zunächst im Plus
An der Börse legte die Aktie zu Handelsbeginn zunächst zu, fiel im weiteren Verlauf jedoch vom bisherigen Tageshoch von 27,74 Euro wieder zurück. Zuletzt notierte sie kaum verändert bei 27,32 Euro. Im laufenden Jahr hat die Aktie rund fünf Prozent an Wert verloren.
Experten bewerten Zahlen
Für Experte Paul Sidney vom Analysehaus Berenberg erfüllten Umsatz und bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda AL) die Erwartungen, allerdings dank der bereits bekannten Geschäftsentwicklung in den USA. Aufgrund dieser Entwicklung hätten die Bonner auch den Ausblick angehoben. Die deutschen Serviceumsätze hätten hingegen enttäuscht.
Akhil Dattani von JPMorgan wies darauf hin, dass die Deutsche Telekom zwar auf dem Heimatmarkt schwächer als erwartet abgeschnitten habe. Dies sei jedoch größtenteils durch positive Überraschungen anderswo ausgeglichen worden.
Umsatzentwicklung im dritten Quartal
Der Konzernumsatz stieg im dritten Quartal um 1,5 Prozent auf 28,9 Milliarden Euro, wie das im Dax notierte Unternehmen am Donnerstag in Bonn mitteilte. Dabei belastete der schwache US-Dollar. Bereinigt um Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen lag das Wachstum bei 3,3 Prozent. Bei den Service-Umsätzen – also ohne Geräteverkäufe – betrug das organische Wachstum 3,6 Prozent.
Mittlerweile erzielt die Deutsche Telekom über drei Viertel ihrer Umsätze im Ausland, vor allem in den USA. Die US-Tochter T-Mobile US konnte im dritten Quartal – wie bereits bekannt – kräftig zulegen.
Heimatmarkt Deutschland unter Druck
Auf dem Heimatmarkt sank der Umsatz um 1,8 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro, da zusätzliche Einnahmen rund um die Fußball-Europameisterschaft im Jahr 2024 diesmal nicht ausgleichen konnten. Die Telekom gewann im dritten Quartal in Deutschland 314.000 neue Mobilfunk-Vertragskunden unter den eigenen Marken. Die Service-Umsätze stiegen organisch leicht um 0,4 Prozent. Das Geschäft mit Breitbandanschlüssen war leicht rückläufig, was auf den starken Wettbewerb zurückzuführen sei. Im TV-Segment konnten die Bonner jedoch leicht zulegen.
Operatives Ergebnis stabil
Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebitda AL) verbesserte sich auf Konzernebene um 0,2 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro. Organisch lag das Wachstum hier bei 2,9 Prozent.
Unter dem Strich erzielte die Deutsche Telekom einen bereinigten Gewinn von rund 2,7 Milliarden Euro – ein Plus von 14,3 Prozent. Analysten hatten hier weniger erwartet. Ohne Bereinigung sank der Gewinn um 17,9 Prozent auf rund 2,4 Milliarden Euro. Das Unternehmen führte die Differenz auf einen positiven Effekt durch Sondereinflüsse im Vorjahr zurück – diesmal belasteten diese.
Der freie Zahlungsmittelfluss (Free Cashflow AL) ging im dritten Quartal um 9,2 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro zurück.
Ausblick für 2025
Für das laufende Jahr erwartet das Management um Telekom-Chef Timotheus Höttges beim operativen Ergebnis nun zu konstanten Wechselkursen aus dem Vorjahr (1,08 Dollar je Euro) rund 45,3 Milliarden Euro, beim freien Mittelzufluss (Free Cashflow AL) rund 20,1 Milliarden Euro. Bisher hatte der Dax-Konzern mehr als 45 Milliarden Euro operatives Ergebnis und über 20 Milliarden Euro Barmittelzufluss auf dem Zettel. Die wichtige US-Tochter T-Mobile US hatte ihren Ausblick zuvor leicht angehoben.
Allerdings basiert die Zielsetzung auf einem durchschnittlichen Wechselkurs von 1,08 Dollar je Euro aus dem Vorjahr. Mittlerweile hat sich der Euro deutlich verteuert und liegt bei über 1,15 Dollar. Bei der reinen Umrechnung der Zahlen aus dem US-Geschäft dürfte dies auf Jahressicht bremsend wirken.

