Politik

USA und Russland werfen sich gegenseitig Bruch von Genfer Abkommen vor

Lesezeit: 1 min
25.04.2014 08:26
Die Amerikaner werfen Russland vor, kein Interesse an einer Stabilisierung der Lage in der Ukraine zu haben. Gleichzeitig geht die Regierung in Kiew weiter mit Gewalt gegen Separatisten vor. Beide Seiten wollen offenbar im Windschatten des Genfer Abkommens Terrain gewinnen.
USA und Russland werfen sich gegenseitig Bruch von Genfer Abkommen vor

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Ukraine  
Russland  
USA  

US-Verteidigungsminister Chuck Hagel kritisierte die russischen Militärbewegungen an der Grenze zur Ukraine. "Das ist gefährlich destabilisierend und es ist sehr provokativ", sagte Hagel bei einem Besuch in Mexiko-Stadt. Mit ihrem Verhalten erschwere die russische Regierung eine friedliche, diplomatische Lösung. Zudem verstoße sie damit gegen die Genfer Erklärung, in der sich alle Parteien zu einer aktiven Entspannung der Situation in der Ukraine verpflichtet hätten.

Wenig später reagierten die Russen - und behaupteten dasselbe von den Amerikanern: Russlands Außenminister Sergej Lawrow warf den USA vor, die Genfer Vereinbarung zu verzerren und zusätzliche Forderungen an die russische Regierung zu stellen. Russland werde auf Basis der Übereinkunft zur Deeskalierung in der Ukraine beitragen, sagt Lawrow.

Ungeachtet scharfer Warnungen aus Moskau gingen ukrainische Sicherheitskräfte weiterhin gewaltsam gegen pro-russische Milizionäre im Osten den Landes vor und töteten mehrere Separatisten. Putin drohte mit Konsequenzen.

Die Regierung in Moskau hatte zuvor ein neues Militärmanöver nahe der Grenze zur Ukraine angekündigt. Die Nato geht davon aus, dass Russland in der Region etwa 40.000 Soldaten zusammengezogen hat.

Die USA haben Russland eine gezielte Destabilisierung der Ukraine vorgeworfen und der Regierung in Moskau mit baldigen Sanktionen gedroht. Russland versuche derzeit mit allen Mitteln, den demokratischen Prozess im Nachbarland zu behindern, sagte US-Außenminister John Kerry am Donnerstag. Zwar behaupte Russland, an einer Stabilisierung der Lage interessiert zu sein. Dies sei aber nur eine Täuschung. In Wahrheit habe Russland mit Provokationen und Drohungen die Instabilität in der ehemaligen Sowjetrepublik vergrößert.

Sollte Russland seine Strategie in der Ukraine fortsetzen, werde dies sich als ein teurer Fehler erweisen, drohte Kerry. Der russische Präsident Wladimir Putin habe zwar noch die Wahl. Die Zeit für einen Kurswechsel laufe nun aber ab. Damit deutete der US-Außenminister an, dass die USA in Kürze über die Verhängung deutlich schärferer Sanktionen gegen Russland entscheiden könnten.

Vizepräsident Joe Biden hatte zuvor die selbe Warnung in Kiew ausgesprochen und gleichzeitig angekündigt, die Politik der Ukraine mit 50 Millionen Dollar für den Kampf gegen Korruption ausstatten zu wollen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...