Bei der Vereinbarung der europäischen Notenbanken, die am 27. September 2014 in Kraft tritt, geht es um die Verlängerung des Goldabkommens. Sie verpflichteten sich darauf, auch weiterhin Goldreserven zu halten und etwaige Verkäufe zu koordinieren. Ziel des Abkommens ist laut einer Presseerklärung der Bundesbank, Störungen am Goldmarkt zu vermeiden.
Das erste Goldabkommen war 1999 abgeschlossen worden, um die von verschiedenen Zentralbanken geplanten Goldverkäufe zu koordinieren. In 2004 und 2009 wurde das Abkommen jeweils verlängert, mehr hier).
Der Hintergrund ist, Goldverkäufe der europäischen Zentralbanken zu koordinieren und auch zu limitieren. Dies sollte zur Beruhigung des Goldmarkts beigetragen werden. Seit 1997 gab es die Besorgnis, dass vor allem die europäischen Zentralbanken in großem Umfang unkontrolliert Gold an den Markt bringen könnten. Zwischen 2004 und 2009 durfte die Bundesbank 200 t pro Jahr verkaufen.
Gold bleibe ein wichtiges Element der globalen Währungsreserven, wie es bei den Goldseiten heißt.
Anfang Mai wurde bekannt, dass die Ukraine mehr eine Milliarde Dollar aus der ersten IWF-Tranche verwendet, um Gold zu kaufen, mehr dazu hier. Zuvor sollen die Goldreserven der Ukraine in einer Nacht-und-Nebel-Aktion in die USA ausgeflogen worden sein. Der Goldbestand des Landes macht rund 40 Tonnen aus (hier).
Fraglich ist nach wie vor, wo die Goldreserven der Deutschen Bundesbank abgeblieben sind. In 2013 kamen lediglich 37 Tonnen der Goldreserven von geplanten 300 Tonnen aus New York und Paris zurück nach Frankfurt.
Deutschland besitzt die zweithöchsten staatlichen Goldreserven der Welt, insgesamt knapp 3400 Tonnen im Wert von rund 100 Milliarden Euro. Der Reichtum entstand größtenteils in den Wirtschaftswunderjahren durch die hohen Außenhandelsüberschüsse und verblieb wegen der Risiken des Kalten Krieges im Ausland. Mehr als zwei Drittel der deutschen Goldreserven lagern noch heute in den Tresoren der Notenbanken in New York, Paris und London, wie die Wirtschaftswoche berichtete.
Der weltweit größte Gold-Käufer dürfte China sein. Die Gold-Reserven der chinesischen Zentralbank sind 2013 voraussichtlich auf 2.710 Tonnen angestiegen (hier).
Weltweit bestimmen den Goldpreis nur fünf Banken. Unbeaufsichtigt legen sie einen weltweiten Referenzpreis fest. Dabei bestimmt der Goldpreis die Gewinne, darunter von Minen, Juwelieren und Münzhändlern. Auch Zentralbanken und Investoren bewerten mit diesem Preis ihre Reserven und Bestände. An den Terminmärkten bestimmt vor allem der New Yorker „Comex“ die Indikatoren.
Der Goldpreis ist Richtwert für den weltweiten Goldhandel und bestimmt die Erträge von Münzhändlern, Minen und Juwelieren. Investoren und Zentralbanken bewerten mit ihm ihre Bestände. Außerdem beeinflusst er die Terminmärkte, an denen Lieferansprüche auf Gold gehandelt werden, allen voran die New Yorker Comex.
Jedoch ist auch der Goldpreis Manipulationen und kriminellen Machenschaften unterworfen. So geben Insider schon vor dem formellen Fixing Informationen an Händler weiter.
In die Goldpreis-Manipulationen sind offenbar mehrere Banken verwickelt. Zuletzt hatten deutsche Ermittlungen dazu geführt, dass es nach brisanten Enthüllungen zu mysteriösen Todesfällen bei Bankern kam, berichtete die Huffington Post. Offenbar versuchte man vorzeitig, Whistleblower auszuschalten, bevor sie an die Öffentlichkeit gehen konnten.
Obwohl die Todesumstände bei den Bankern unklar sind, geht die Polizei oftmals von Selbstmord aus (hier).