Unternehmen

Deutsche Exporte: Einbruch bei Schwellen-Ländern

Die Exporte deutscher Unternehmen ins Nicht-EU-Ausland brachen im April um 5,7 Prozent ein. Besonders der Handel mit Russland wurde durch die Ukraine-Krise stark belastet. Die Ausfuhren dorthin gingen im ersten Quartal um 13 Prozent zurück.
06.06.2014 10:26
Lesezeit: 1 min

Die deutschen Unternehmen haben ihre Exporte im April dank der anziehenden Nachfrage aus Europa gesteigert. Sie erhöhten sich um 3,0 Prozent zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das Plus fiel damit doppelt so stark aus wie von Ökonomen erwartet. In den beiden Vormonaten waren die Ausfuhren noch um 1,8 und 1,3 Prozent gesunken.

Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 93,8 Milliarden Euro ins Ausland und damit 0,2 Prozent weniger als im April 2013. Dabei legten die Exporte in die EU-Länder, die nicht Teil der Euro-Zone sind, mit 6,9 Prozent am stärksten zu. Dazu gehören osteuropäische Staaten wie Polen sowie Großbritannien. Die Ausfuhren in die Euro-Zone wuchsen um 2,7 Prozent.

Die Exporte außerhalb der EU - wozu die USA, aber auch große Schwellenländer wie China und Russland zählen - fielen dagegen um 5,7 Prozent. „Die Entwicklung der Schwellenländer macht uns Sorgen“, sagte Treier. „Da ist die Luft raus im Moment.“ Russland etwa - lange der am schnellsten wachsende Auslandsmarkt für deutsche Exporteure - steht wegen der Ukraine-Krise vor einer Rezession. Sie löste eine Kapitalflucht und Sanktionen des Westens aus. Die deutschen Exporte dorthin brachen im ersten Quartal um 13 Prozent ein.

Von Januar bis April übertrafen die Exporte ihr Vorjahresniveau um 2,2 Prozent. Der Branchenverband BGA rechnet im Gesamtjahr mit einem Wachstum von drei Prozent, nachdem die Ausfuhren 2013 noch leicht geschrumpft waren. Die Nachfrage nach Waren „Made in Germany“ zog zuletzt spürbar an: Die exportabhängige Industrie erhielt im April 5,5 Prozent mehr Aufträge als im Vormonat.

Die Importe stiegen im April um 0,1 Prozent zum Vormonat. Analysten hatten hier ein Plus von 0,6 Prozent erwartet. Der Handelsüberschuss - die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren - lag saison- und kalenderbereinigt bei 17,7 Milliarden Euro. Er fiel damit um rund 2,5 Milliarden Euro größer aus als erwartet.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona nie wieder gesund? Die stille Epidemie der Erschöpfung
12.05.2025

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der ME/CFS-Betroffenen in Deutschland nahezu verdoppelt. Rund 600.000 Menschen leiden inzwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtkampf der Tech-Eliten: Bill Gates attackiert Elon Musk – „Er tötet die ärmsten Kinder der Welt“
12.05.2025

Ein milliardenschwerer Konflikt zwischen zwei Symbolfiguren des globalen Technologiekapitalismus tritt offen zutage. Der frühere...

DWN
Politik
Politik Pflege am Limit? Ministerin fordert Reform für mehr Eigenverantwortung
12.05.2025

Pflegekräfte sollen mehr dürfen und besser arbeiten können – das fordert Gesundheitsministerin Nina Warken zum Tag der Pflegenden....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden ungenutzt: Irischer Top-Investor fordert Einsatz von Pensionsgeldern zur Stärkung europäischer Technologie
12.05.2025

Die europäische Technologiebranche droht im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Der Grund: Staatlich geförderte...

DWN
Politik
Politik Geheime Waffenlieferungen: Kritik an Intransparenz – Ukrainischer Botschafter lobt Merz’ Kurs
12.05.2025

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat entschieden, Waffenlieferungen an die Ukraine künftig wieder geheim zu halten – ein...

DWN
Politik
Politik SPD-Spitze im Umbruch: Bas spricht von historischer Verantwortung
12.05.2025

Die SPD steht nach dem desaströsen Wahlergebnis von 16,4 Prozent bei der Bundestagswahl vor einem umfassenden Neuanfang. In Berlin haben...

DWN
Politik
Politik Beamte in die Rente? SPD und Experten unterstützen Reformidee
12.05.2025

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas erhält Unterstützung aus der SPD für ihren Vorschlag, künftig auch Beamte, Selbstständige und...

DWN
Finanzen
Finanzen Goldpreis aktuell: Deutlicher Kursrutsch nach Zoll-Einigung zwischen USA und China – jetzt Gold kaufen?
12.05.2025

Der Goldpreis ist am Montagmorgen unter Druck geraten. Der Grund: Im Zollkonflikt zwischen den USA und China stehen die Zeichen auf...