Unternehmen

EU: Deutschland hat Kritik aus Brüssel am Öko-Strom ignoriert

Die Europäische Union weist die Vorwürfe der Bundesregierung im Streit um die Ökostromförderung zurück. Deutschland hätte schon bei der Eröffnung des Verfahrens auf die Bedenken der EU reagieren können. Die EEG-Umlage auf Importstrom verstößt der EU zufolge gegen die Regeln des Binnenmarktes.
28.06.2014 00:33
Lesezeit: 1 min

EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia schlägt im Streit über die deutsche Ökostrom-Förderung zurück. Die von der Bundesregierung geplante Umlage auf Importstrom könnte gegen EU-Recht verstoßen, teilte Almunia am Freitag mit. Die Bedenken der Kommission zur Abgabenbelastung von Importstrom seien lange bekannt. Der Punkt sei mit Eröffnung des Beihilfeverfahrens gegen Deutschland deutlich geworden. Eine Umlage auf Importstrom könnte den heimischen Stromkonzernen einen unfairen Vorteil verschaffen (mehr hier).

Eine Sprecherin der Kommission fügte hinzu, dass die Texte zu den neuen Leitlinien für Beihilfen im Energiebereich nicht geändert worden seien und vor ihrer Veröffentlichung auch nicht mehr geändert würden. Die Regeln waren im April von der Kommission beschlossen worden, nachdem sich die Brüsseler Behörde monatelang einen erbitterten Streit mit der Bundesregierung über die Ökostrom-Förderung geliefert hatte. Bundeskanzlerin Angela Merkel und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatten die EU-Kommission am Mittwoch scharf kritisiert.

Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser neuen Rahmenbedingungen sind bereits immens. Das Großhandelsunternehmen Metro stoppt seine Investitionen für den Bau von sechs geplanten Blockheizkraftwerken. Der Grund: Die Neuverhandlungen um die Ökostrom-Förderung in Deutschland mache eine solche Investition unplanbar.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Politik
Politik Warum sprechen diese Woche alle über Trumps „Big Beautiful Bill“?
01.07.2025

Es ist Trumps größtes Prestigeprojekt. Doch welche Vor- und Nachteile hat das Gesetzespaket, das am Freitag unterschriftsreif auf dem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kernenergie-Aktien explodieren um 542 Prozent: Anleger warnen vor Blasenbildung
01.07.2025

Kernenergie-Aktien feiern ein spektakuläres Comeback – befeuert durch den steigenden Strombedarf für Rechenzentren. Die Branche erlebt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Svenska Digitaltolk: Dolmetscher-Gigant kauft KI-Unternehmen – Millionenumsatz prognostiziert
01.07.2025

Schwedens Dolmetscher-Gigant will Europas Übersetzungsmarkt aufrollen – mit KI, Millionenplänen und dem Griff nach Deutschland. Doch...

DWN
Politik
Politik Grenze zu – zumindest teilweise: Polen kontrolliert ab Montag
01.07.2025

Polen wird ab kommendem Montag vorübergehend wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Deutschland einführen. Das kündigte...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen schlagen Alarm: Zusatzbeiträge könnten deutlich steigen
01.07.2025

Die gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) warnen vor Druck zu neuen Beitragserhöhungen ohne eine rasche Bremse für steigende Kosten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Thyssenkrupp-Umbau betrifft Tausende – Betriebsräte fordern Klarheit
01.07.2025

Angesichts weitreichender Umbaupläne bei Thyssenkrupp fordern die Beschäftigten klare Zusagen zur Zukunftssicherung. Betriebsräte pochen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Neues Werk für NATO-Kampfjet: Rheinmetall startet Produktion in NRW
01.07.2025

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat in Weeze (Nordrhein-Westfalen) eine hochmoderne Fertigungsanlage für Bauteile des Tarnkappenbombers...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Investitionsstau: Kaputte Straßen, marode Schulen – Kommunen am Limit
01.07.2025

Viele Städte und Gemeinden stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand: Allein die Instandhaltung von Straßen, Schulen und...