Technologie

Der Chip im Fitness-Center: Gesunde zahlen weniger Versicherung

Fitness-Tracker speichern wichtige Daten, die in Zukunft für individuelle Versicherungsbeiträge sorgen könnten. Denn die wachsenden Daten über unseren Körper sind für die Gesundheitsbranche von enormer Bedeutung. Vereinbarungen mit Krankenversicherungen wurden noch nicht abgeschlossen.
15.07.2014 00:55
Lesezeit: 2 min

Fitness-Tracker sind nicht nur Schrittzähler, Kalorie- oder Schlafmessgeräte, sie speichern auch Daten, die für die Gesundheitsbranche von großem Interesse sind. Die nächste Generation solcher Messgeräte könnte die Preise für Versicherungen entscheidend beeinflussen. Denn die privaten Gesundheitsdaten können mit der passenden App nicht nur an Smartphones, Tablets oder PCs weiter gegeben werden, sondern eventuell auch an Versicherungsunternehmen.

Größere Tech-Unternehmen wie Apple, Samsung und Google versuchen hier, einen neuen Markt zu erobern. Alle drei arbeiten daran Datenplattformen zu erstellen, die Gesundheitsdaten zusammenführen, speichern und teilen. So will Apple mit HealthKit den Datensaustausch verschiedener Gesundheits-Apps innerhalb seines Produktsortiments möglich machen. Auch Google arbeitet an einer Gesundheits-Tracking-Plattform namens GoogleFit.

Während sich Dienstleister wie Fitbit, StickK und Wildflower auf den Verkauf ihrer mobilen Geräte an Arbeitgeber konzentrieren, suchen andere nach lukrativen Partnerschaften im Gesundheitssystem.

Nudge ist eine kostenlose App, die Fitnessdaten von tragbaren Geräten sammelt und den Gesundheitszustand des Benutzers, anhand eines Punktesystems von 1 bis 110, bewertet. Versicherungen könnten diese Daten für die Risikozuordnung oder zur Festlegung von individuellen Versicherungsprämien verwenden. Nudge hat bereits mit einer Handvoll von Versicherungsunternehmen gesprochen, will sich aber erst einmal auf eine Zusammenarbeit mit Ärzten beschränken.

„Derzeit wollen wir von Versicherungen Abstand halten, um das Vertrauen der Nutzer und seine Daten privat zu halten", sagt der Mitbegründer Phil Beene dem Online-Magazin Forbes.

Jiff ist eine Gesundheitsplattform, die Gesundheitsdaten von Arbeitnehmern für Versicherungen bündelt. Die Gesundheitsplattform verdient an dem Verkauf seiner Software und erhält zusätzliche dazu Extragelder, jedes Mal, wenn einer seiner Mitarbeiter es schafft seinen Versicherungsbeitrag zu reduzieren.

Jiff will in Zukunft Arbeitgebern zeigen, welche Apps und tragbaren Geräte, die von ihren Mitarbeitern genutzt werden, am effektivsten sind und bei der Senkung der Gesundheitskosten am wirksamsten.

Es wird eine erstaunliche Entwicklung von mobilen Geräten geben. Man wird Aktivitätsanzeigen in Schmuck wiederfinden, buchstäblich in Ringen, und dass schon in den nächsten 18 Monaten. Es wird bereits daran gearbeitet“, so Derek Newell, CEO von Jiff.

Die passive Überwachung mit mobilen Geräten wird sich stark ausbauen. Die Expansion von Smartphones und anderen technischen Geräten, die mit dem Internet verbunden sind, erzeugen immer mehr Datenmaterial. Wie die Daten verwendet werden, ist fragwürdig.

„Es wird sehr wichtig sein, dass wir in Zukunft kein System einsetzen, bei denen Menschen mit Druck dazu verleitet werden, solche Geräte zu tragen, um ihre Gesundheit zu überwachen", sagt Pam Dixon, Geschäftsführer des World Privacy Forum.

Die Gesundheitsüberwachung mit den mobilen Geräten könnte die Privatsphäre einschränken, denn die Fitness-Tracker der Zukunft könnten der Gesundheitsbranche Zugriff auf persönliche Daten geben, mit denen nicht jeder Nutzer einverstanden sein könnte.

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