Politik

Nach Tod der Talmud-Schüler: Israel bombardiert Gazastreifen

Lesezeit: 1 min
01.07.2014 13:12
In der Nacht zum Dienstag hat die israelische Luftwaffe 34 Ziele im Gazastreifen bombardiert. Sie begründet dies mit Raketenangriffen aus dem Gazastreifen, stellt jedoch keine direkte Verbindung zu den drei kürzlich ermordeten Talmud-Schülern her. Israel hat die Häuser der Familien der mutmaßlichen Täter bereits gesprengt.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach dem Tod von drei Jugendlichen hat Israels Luftwaffe Dutzende Angriffe auf Hamas-Stellungen im Gazastreifen geflogen. 34 Ziele seien in der Nacht zum Dienstag bombardiert worden, teilte das Militär mit.

Einen direkten Bezug zu den mehr als zwei Wochen vermissten Religionsschülern, deren Leichen am Montag im Westjordanland entdeckt worden waren (hier), stellte die Armee allerdings nicht her. Stattdessen hieß es, der Einsatz sei eine Reaktion auf einen Beschuss Israels mit 18 Raketen, die in den vergangenen zwei Tagen vom Gazastreifen aus abgefeuert worden seien.

Im Westjordanland eröffneten israelische Soldaten nach Angaben einer Militärsprecherin zudem das Feuer auf einen Mann, der eine Granate auf sie geworfen habe, als sie einen Extremisten im Flüchtlingslager Dschenin festnehmen wollten.

Unklar war, ob Israel weitere Vergeltungsangriffe gegen die radikal-islamische Hamas folgen lassen wollte. Regierungsvertretern zufolge herrschte darüber im Sicherheitskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Uneinigkeit. Das Gremium war am späten Montagabend zu einer Krisensitzung zusammengekommen, eine weitere sollte am Dienstag folgen.

Netanjahu wirft der Hamas vor, die drei Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 19 entführt und getötet zu haben. Am Montag hatte er mit Vergeltung gedroht. Die Hamas hat die Vorwürfe weder bestätigt noch zurückgewiesen.

Die Männer, die Israel als Täter ausgemacht hat, sind nach wie vor auf der Flucht. Israelische Sicherheitskräfte hatten in den vergangenen zweieinhalb Wochen Städte und Dörfer im Westjordanland auf der Suche nach den Jugendlichen durchkämmt, Hamas-Mitglieder festgenommen und Einrichtungen der Gruppe geschlossen. Nach Angaben von Anwohnern wurden dabei bis zu sechs Palästinenser getötet.

Ein Durchbruch gelang Medienberichten zufolge, nachdem Angehörige der mutmaßlichen Entführer verhört worden waren. Die Leichen wurden in der Nähe von Hebron unter einem Steinhaufen entdeckt. Am späten Montagabend zündeten israelische Soldaten Sprengsätze in den Häusern der Familien der mutmaßlichen Täter.

Währenddessen gibt es Meinungsverschiedenheiten im Umgang mit der Hamas. Israels Wirtschafts-Minister Naftali Bennett tritt für weitere massive Militärschläge gegen die Hamas ein. Doch Verteidigungs-Minister Moshe Ya’alon warnt vor der Schaffung kriegerischer Zustände. Er plädiert für die Ausweitung der jüdischen Siedlungen in den Palästinenser-Gebieten, meldet Times of Israel.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sicher beschaffen in Krisenzeiten

Die Auswirkungen von Krisen wie die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg und damit verbundene Versorgungsengpässe stellen auch den...

DWN
Politik
Politik Merz will mit Scholz über illegale Migration sprechen
30.09.2023

Der Wahlkampf nimmt Fahrt auf. CDU-Chef Merz fordert Bundeskanzler Scholz heraus, gemeinsam eine Lösung für die illegale Migration nach...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft China Sprint: Deutsche Unternehmen unter Druck
30.09.2023

Die jüngsten Zahlen belegen, dass es notwendig ist die Handelsstrategie gegenüber der chinesischen Wirtschaftsmacht zu ändern. China hat...

DWN
Politik
Politik Politik und Krankenkassen ruinieren den Medikamentenmarkt
30.09.2023

Seit etwa fünfzehn Jahren gibt es in Europa immer wieder Probleme bei der Versorgung von Patienten mit Medikamenten. Diese Situation wird...

DWN
Politik
Politik Ukraine wollte mit Hilfe des Westens Syrien und Iran bombardieren
30.09.2023

Die Ukraine hat einem Medienbericht zufolge die westlichen Verbündeten um Hilfe bei der Durchführung von Raketenangriffen auf den Iran...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft USA: Gewinne der Unternehmen steigen auf Rekordhoch
30.09.2023

Trotz historisch hoher Zinsen können die USA eine Rezession offenbar vermeiden. Die Gewinne der Unternehmen sind auf ein neues Rekordhoch...

DWN
Politik
Politik Elon Musk kritisiert deutsche Migranten-Transporte nach Italien
30.09.2023

Tesla-Gründer Elon Musk hat kritisiert, dass deutsche Schiffe massiv illegale Migranten nach Italien transportieren, und spricht dabei von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Wirtschaft hat sich stabilisiert
30.09.2023

Chinas Produktionstätigkeit ist im September erstmals seit sechs Monaten wieder gestiegen. Kann das Land sein Wachstumsziel von 5 Prozent...

DWN
Finanzen
Finanzen Sicherer Hafen? Ob sich Goldaktien lohnen
29.09.2023

Gold kratzte im Jahr 2023 am Allzeithoch. Doch Goldminenaktien notieren deutlich unter den Höchstständen von 2011. Bietet sich hier eine...