Politik

China: Designierter kommunistischer Parteichef spurlos verschwunden

Lesezeit: 1 min
11.09.2012 11:13
Der chinesiche Vizepräsident, Xi Jinping, hat in der vergangenen Woche einige wichtige Treffen ohne Begründung abgesagt. Chinesische Behörden verstrickten sich dabei auch in Widersprüche, was die Spekulationen über den anhaltenden Machtkampf in China befeuert.
China: Designierter kommunistischer Parteichef spurlos verschwunden

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Politik  
China  

Aktuell: Bundesverfassungsgericht lehnt Gauweilers Eilantrag ab

Der chinesische Vizepräsident China, Xi Jinping, ist verschwunden. In der vergangenen Woche sagte Xi einige Treffen mit internationalen Politkern ohne öffentliche Begründung ab. Dabei verstrickten sich offizielle Stellen in China in Widersprüche. Die berichtet die Financial Times.

Unter anderem hätte sich Xi mit einer Delegation aus Russland, dem Premierminister von Singapur und der US-Vizepräsidentin Hillary Clinton treffen sollen. Erst Ende vergangener Woche hatte das Außenministerium Medien zu einem Treffen zwischen Xi und der dänischen Premierministerin Helle Thorning-Schmidt eingeladen. Am Montag dementierte das Ministerium jedoch, dass ein solches Treffen je geplant gewesen sei.

Auf Medienanfragen, ob das Untertauchen Xis mit angeblichen Rückenproblemen zusammenhänge, sagte ein Ministeriumssprecher lediglich: „Wir haben jedem alles gesagt.“

„Vielleicht hat er einige gesundheitliche Probleme, aber sie wollen nicht zu lassen, dass die Öffentlichkeit darüber weiß, weil sie glauben, es sei wichtig, das Bild eines starken, gesunden Führers zu präsentieren, der China in die Zukunft führen wird“, sagte David Zweig Professor für Politik an der Universität Hong Kong der Financial Times.

Der Vizepräsident soll eine wichtige Rolle in der neuen Führung Chinas nach dem geplanten Machtwechsel auf dem 19. Parteikongress der kommunistischen Partei spielen. Das Verschwinden Xis hat Spekulationen über eine Verschwörung und Erinnerungen an den Fall Bo Xilai hervorgerufen. Bo war nach einem angeblichen Skandal in Ungnade gefallen und von der Parteispitze abgesetzt worden (mehr hier).

Erst kürzlich traf sich die kommunistische Partei zu einem Geheimtreffen, um über den Generationenwechsel in der Partei zu beraten (mehr hier).

Mehr Themen:

IWF verlangt erstes Geld vom ESM: Irlands Banken brauchen 24 Milliarden Euro

Wegen Krise: USA schicken Staatssekretärin des Finanzministeriums nach Europa

Nach Spar-Rede: Tausende Portugiesen attackieren Premier über Facebook


Mehr zum Thema:  

DWN
Technologie
Technologie Energiewende Deutschland: "Die Industrie braucht einen klaren Kurs"
25.11.2024

Die Energiewende Deutschland bringt keine Klarheit für die Industrie, Investitionen in die Infrastruktur wurden versäumt. Doch wie...

DWN
Politik
Politik Flüchtlingswellen und Wirtschaftskrisen: Was ein Zerfall der Levante für Deutschland bedeuten würde
24.11.2024

Die Levante könnte sich zur Achillesferse Europas entwickeln, wenn sich der schwelende Konflikt zwischen Israel und Iran zu einem...

DWN
Panorama
Panorama Alarmierende Umfrage: Kriege und Klimakrise belasten Schüler in Deutschland
24.11.2024

Eine neue Umfrage zeigt: Viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland sind von Sorgen geplagt. Kriege, Klimakrise und Leistungsdruck...

DWN
Politik
Politik Nato-Generalsekretär trifft sich in Florida mit Trump
24.11.2024

Die zweite Amtszeit von Donald Trump wird in der Nato von vielen Alliierten mit Sorge gesehen. Schon vor dem Machtwechsel reist der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Leerstand in Innenstädten: Decathlon setzt auf Expansion gegen die Krise
24.11.2024

Leerstand prägt deutsche Innenstädte. Doch Decathlon sieht Chancen: Bis 2027 sollen mehr als 60 neue Filialen entstehen – viele davon...

DWN
Finanzen
Finanzen DWN-Sonntagskolumne: The Rational Investor - warum Emotionen bei der Geldanlage schaden
24.11.2024

Als ich gehört habe, dass in einer Umfrage des ZDF vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 über 70 Prozent der Deutschen...

DWN
Politik
Politik Christian Lindners Vorwurf lautet: SPD strebt "Zerstörung" der Liberalen an
24.11.2024

Seit dem Bruch der Ampel-Koalition herrscht ein scharfer Ton zwischen SPD und FDP. Nun legt der entlassene Finanzminister nach. Die SPD...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW hält an Werksschließungen fest - Sparansage auch bei Bosch
24.11.2024

Im Streit um Einsparungen bei VW bleibt das Unternehmen hart: Die Kapazitäten sollen schnell runter. Die IG Metall reagiert in der...