Deutschland

Blase beginnt zu platzen: In London sinken die Immobilienpreise

Lesezeit: 1 min
20.10.2014 00:00
Zum ersten Mal seit langem fallen in London die Immobilienpreise. 2013 waren die Londoner Immobilienpreise noch um rund 20% gestiegen. Die Entwicklung zeigt, wie gefährlich eine Erhöhung der Zinsen zum gegenwärtigen Zeitpunkt sein könnte.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Immobilienpreise in London kannten nach dem Lehman-Rückschlag 2008 nur eine Richtung – nach oben. So finden sich die teuersten Wohnungen der Welt mit Quadratmeterpreisen von bis zu 75.000 Euro inzwischen in der britischen Hauptstadt.

Doch im letzten Quartal gab es die Trendwende. In seinem jüngsten Bericht verzeichnet RICS, der britische Verband der Immobilenfachleute, leicht sinkende Hauspreise im dritten Quartal 2014. Auch für das laufende Quartal erwarten die Verbandsmitglieder fallende Preise in London. Der Druck entweicht aus dem Markt, kommentiert der Verband seine Daten.

London könnte damit Vorreiter für ganz Großbritannien werden. Hier stiegen zwar die Hauspreise von Ende Juni bis Ende September um weitere durchschnittlich 2,7%. Das war allerdings der niedrigste Anstieg seit langem. Im zweiten Quartal betrug er noch 2,9% und im ersten 3,5%.

Peter Bolton King, Direktor bei RICS, sieht im Londoner Preisrückgang eine „gesunde Entwicklung“. Die kommt allerdings sehr überraschend, wenn man bedenkt, dass 2013 die Londoner Immobilienpreise noch um rund 20% gestiegen sind.

Die Entwicklung zeigt, dass sich in Großbritannien eine veritable Immobilienblase entwickelt hat. Wenn die Preise für Immobilien bereits jetzt zu sinken beginnen, kann dies für viele Hypothekenkredite zu einem substantiellen Problem werden, sobald die Zinsen wieder steigen. Es ist daher verständlich, dass die Bank of England offenbar genau aus diesem Grund zögert, die Zinsen wie angekündigt anzuheben. Sie befindet sich damit auf einer Linie mit der US-Notenbank und der EZB.

Die Rechnung müssen allerdings die Sparer weltweit bezahlen, denn sie sind die Leidtragenden der fortgesetzten Niedrigzinspolitik der Zentralbanken.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Der Chefredakteur kommentiert: Kleiner Blackout - kein neuer Strom mehr in Oranienburg! Echt jetzt?
19.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Städtereisen neuentdeckt: Easyjet läutet Renaissance der Rollkoffer ein
19.04.2024

Vor genau 20 Jahren eroberte Easyjet mit seinen günstigen Flügen das Festland der EU. Der Start in Berlin-Schönefeld begann...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft G7-Außenministertreffen: Israel-Iran Konflikt überschattet Agenda
19.04.2024

Nach israelischem Angriff auf Iran: G7-Außenministertreffen auf Capri ändert Agenda. Diskussionen zu China und Cyber-Sicherheit werden...

DWN
Politik
Politik Forsa-Zahlen: Die Grünen unterliegen den Fliehkräften der Abwärtsspirale
19.04.2024

Und schon wieder eine Etage tiefer. Der Sog verstärkt sich und zieht die Partei Bündnis 90/Grüne immer weiter hinab in der Wählergunst....

DWN
Technologie
Technologie Sehnsuchtsort Mond – Wettlauf um Macht und Rohstoffe
19.04.2024

Forscher, Technologiefirmen und ganze Staaten streben nach neuen galaktischen Ufern. Der Mond lockt mit wertvollen Rohstoffen und dient...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: So ist die Lage
19.04.2024

Nach neuen Angriffen: USA und NATO erhöhen Unterstützung für Ukraine, während Russland seinen Machtanspruch verstärkt.

DWN
Immobilien
Immobilien Wie viel Immobilie kann ich mir 2024 leisten?
19.04.2024

Wie günstig ist die aktuelle Marktsituation für den Erwerb einer Immobilie? Auf welche Haupt-Faktoren sollten Kaufinteressenten momentan...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Trotz Exportbeschränkungen: Deutsche Ausfuhren in den Iran gestiegen
19.04.2024

Deutsche Exporte in den Iran trotzen geopolitischen Spannungen: Anstieg trotz EU- und US-Sanktionen. Welche Kritikpunkte gibt es in diesem...