Politik

Wettlauf mit dem Westen: Russland stationiert Truppen in der Arktis

Moskau entsendet Truppen in die Arktis. Sie sollen an der gesamten arktischen Küste stationiert werden. Das russische Verteidigungs-Ministerium meldet, dass die Soldaten die Region vom Müll befreien sollen. Es sei lediglich eine Naturschutz-Aktion. Doch ein russischer Forscher sagt, dass auch Unterwasser-Kampfroboter zum Einsatz kommen werden. Die Bodenschätze in der Arktis seien hochbegehrt. Die gilt es zu sichern.
21.10.2014 23:56
Lesezeit: 1 min

Das russische Außenministerium hat am Dienstag verkündet, dass noch im aktuellen Jahr Truppen entlang der gesamten arktischen Küste stationiert werden sollen. Die Truppen sollen den gesamten Landstrich von Murmansk bis zur Tschuktschen-Halbinsel abdecken.

Es sollen auch Unterwasser-Kampfroboter zum Einsatz kommen, um die russische Öl-und Gasinfrastruktur in der rauen Umgebung der Arktis zu schützen. Die Arktis verfügt über hohe Kohlenwasserstoff-Vorkommen. Sie wird auch als der „zweite Nahe Osten“ umschrieben, weil sie 30 Prozent der globalen Öl- und Gasreserven beherbergt.

„Sie sollen die Ölplattformen Russlands und die Verkehrsnetze der Region schützen“, zitiert Interfax den Vize-Vorsitzenden der Russian Foundation for Advanced Research Projects (RFARP), Vitali Dawidow.

Bisher habe sich die RFARP nicht so sehr auf Verteidigungs-Fragen, sondern auf mineralische Entwicklungs-Projekte konzentriert, so Dawidow. Allerdings ist die RFARP ein wichtiger Bestandteil der russischen Verteidigungs-Industrie, die 2012 gegründet wurde.

Dawidow wörtlich:

„Die Rivalität in dieser Region wird auf die Natur-Ressourcen gerichtet sein. Eine zentrale Aufgabe in dieser Region ist, einen Zugang zu den Bodenschätzen zu bekommen, insbesondere zu den Kohlenwasserstoff-Ressourcen.“

Doch offiziell gibt Moskau an, dass die Truppen eine großangelegte Naturschutz-Mission durchführen sollen. Es handele sich dabei um ein „Säuberungs-Programm“ gegen den Müll in der Arktis.

Neben Russland gibt es noch weitere Interessenten an der Region. So führt Kanada regelmäßig Militärübungen in der Arktis durch, berichtet der Guardian. Deshalb haben sich die Beziehungen zwischen Kanada und Russland in den vergangenen Jahren deutlich abgekühlt. Zudem erheben die USA, Dänemark, die EU und Norwegen.

Die Verlierer dieser Rivalitäten sind die Inuit. Ihre Existenz ist bedroht. So deportierte Kanada in den 1950er Jahren zahlreiche Inuit-Familien aus ihren Gebieten in den Norden der Arktis, der unfruchtbar ist. Viele von ihnen erfroren oder verhungerten. Kanada wollte eine territoriale Neugestaltung der Region vornehmen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.

DWN
Finanzen
Finanzen Warren Buffett: Was wir von seinem Rückzug wirklich lernen müssen
10.05.2025

Nach sechs Jahrzehnten an der Spitze von Berkshire Hathaway verabschiedet sich Warren Buffett aus dem aktiven Management – und mit ihm...

DWN
Finanzen
Finanzen Silber kaufen: Was Sie über Silber als Geldanlage wissen sollten
10.05.2025

Als Sachwert ist Silber nicht beliebig vermehrbar, kann nicht entwertet werden und verfügt über einen realen Gegenwert. Warum Silber als...

DWN
Technologie
Technologie Technologieinvestitionen schützen die Welt vor einer Rezession
10.05.2025

Trotz der weltweiten Handelskonflikte und der anhaltenden geopolitischen Spannungen bleibt die Nachfrage nach Technologieinvestitionen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Starbucks dreht den Spieß um: Mehr Baristas statt mehr Maschinen
10.05.2025

Starbucks gibt auf die Maschinen auf: Statt weiter in teure Technik zu investieren, stellt das Unternehmen 3.000 Baristas ein. Nach...

DWN
Panorama
Panorama EU-Prüfer sehen Schwächen im Corona-Aufbaufonds
10.05.2025

Milliarden flossen aus dem Corona-Topf, um die Staaten der Europäischen Union beim Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zu unterstützen....

DWN
Finanzen
Finanzen Estateguru-Desaster: Deutsche Anleger warten auf 77 Millionen Euro – Rückflüsse stocken, Vertrauen schwindet
10.05.2025

Immobilien-Crowdfunding in der Vertrauenskrise: Estateguru kann 77 Millionen Euro deutscher Anleger bislang nicht zurückführen – das...

DWN
Politik
Politik Landtagswahlen Baden-Württemberg 2026: AfD liegt vor den Grünen – eine Partei gewinnt noch mehr
09.05.2025

Die AfD überholt erstmals laut Insa-Umfrage die grüne Partei in Baden-Württemberg, die seit 13 Jahren regiert und die größte...