Nachdem der spanische Premier Rajoy erst am Montag erklärt hätte, zur spanischen Bankenrettung würden nun doch Steuergeld genutzt werden, wurden schon am Dienstag weitere Details des Regierungsplans bekannt. Die marode Bankia soll am 11. Mai verstaatlicht werden, berichtet die Zeitung El Confidencial. Bestätigt wurde das jedoch noch nicht.
Auch der Rücktritt von Bankia-Chef Rodrigo Rato am Montag sei Teil des Plans gewesen. Er schlug für seinen Posten Jose Ignacio Goirigolzarri vor, den ehemaligen Chef der zweitgrößten spanischen Bank, der BBVA. Analysten sehen den Wechsel der Bankia-Spitze positiv. Denn im Gegensatz zu Goirigolzarri hatte Rato bisher keine Erfahrung in der Leitung einer Bank (mehr hier). „Ganz egal wie sie die Situation der Bankia verbessern wollen, nun ist ein Fachmann verantwortlich und nicht mehr ein Politiker“, erklärt Wirtschaftsprofessor Javier Diaz-Gimenez. Goirigolzarri war acht Jahre lang Chef der BBVA. Rato ist ein ehemaliger Finazminister.
Die Bankia sei der Schlüssel zu den Regierungsbemühungen der Regierung, die Wirtschaft wieder aufzupeppeln, glaubt Diaz-Gimenez. Immerhin: Mit einer Bilanzsumme von rund 300 Milliarden Euro macht die Bank ein drittel der spanischen Wirtschaft aus.