Politik

Syrien: Arabische Christen von massiver Vertreibung bedroht

Lesezeit: 1 min
30.08.2016 02:32
Pro-türkische Söldner aus Turkmenen und Kurden-Milizen der YPG rüsten zur Schlacht um die Stadt Manbidsch. Währenddessen versuchen islamistische Söldner, eine von Christen bewohnte Stadt in Hama zu erobern.
Syrien: Arabische Christen von massiver Vertreibung bedroht
Die syrische Stadt Manbidsch wird von mehreren Gruppen beansprucht. (Screenshot)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die islamistischen Söldner haben am Montag eine Großoffensive in Richtung der Stadt Mhardeh durchgeführt. Mhardeh befindet sich in der Provinz Hama. Während ihrer Offensive konnten sie das Dorf Helfaya weitgehend besetzen, das sich am Stadtrand von Mhardeh befindet, berichtet Al-Masdar News. Die Offensive kam offenbar überraschend, da sich vor Ort lediglich pro-syrische Milizen befanden, die aus Christen und Muslimen bestehen. Mhardeh ist eine mehrheitlich von arabischen Christen bewohnte Stadt.

Die Deutsch Türkischen Nachrichten berichteten bereits im Jahr 2013 ausgiebig darüber, dass Muslime und Christen in gleichem Maße von den islamistischen Söldnern bedroht sind. Doch im Verlauf des Syrien-Kriegs könnte es zu einem totalen Untergang des Ur-Christentums in Syrien kommen. Arabische Christen gelten in Syrien als besonders loyal gegenüber ihrer Heimat, weshalb sie von den islamistischen Söldnern gehasst werden. Bisher haben die westlichen Kirchen keine klaren Worte gegen den drohenden Untergang der muslimisch-christlich geprägten Kultur und des Christentums in Syrien gefunden.

Die berüchtigste Parole der islamistischen Söldner in Syrien lautet „Christen nach Beirut, Alawiten ins Grab“.

Nach Informationen von CNN Turk haben die Kurden-Milizen der YPG am Montag damit begonnen, schwere Kriegsgeräte und Kämpfer nach Manbidsch zu verlegen. Pro-türkische Söldner, die aus Turkmenen und Arabern bestehen, wollen die Stadt in den kommenden Tagen einnehmen. Das bestätigte Oberst Ahmet Osman von der turkmenischen Sultan Murad-Brigade der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Verlegung von YPG-Verbänden nach Manbidsch kommt deshalb überraschend, weil die US-Regierung die Kurden davor gewarnt hatte, sich auf Kampfhandlungen mit den Türken einzulassen. Stattdessen sagte US-Vizepräsident Joe Biden, dass sich die Kurden-Milizen der YPG östlich hinter den Euphrat-Fluss zurückziehen sollen.

Angesichts des Eskalationsrisikos sagte der Pentagon-Sprecher Peter Cook am Montag, dass Kampfhandlungen zwischen pro-türkischen und kurdischen Milizen inakzeptabel seien, berichtet die Washington Post.

Zuvor hatten Kurden-Milizen einen türkischen Panzer in der Nähe von Dscharabulus abgeschossen, berichtet die New York Times.

Im Nordwesten von Aleppo hat die russische Luftwaffe am Montag Stellungen der islamistischen Söldner-Truppe Dschaisch al-Fatah bombardiert, berichtet Al-Masdar News. Damit will sie der syrischen Armee (SAA) den Vorstoß erleichtern.

Die syrische Luftwaffe hat am selben Tag Stellungen der al-Nusra-Front (Fatah al-Scham) in Homs bombardiert. Die Schläge richteten sich gegen Ziele auf der Autobahn zwischen Homs und Tartus. In Homs soll sich zudem ein Kommandozentrum der al-Nusra-Front befinden, die ebenfalls bombardiert wurde.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Technologie
Technologie Petrochemie: Rettungsleine der Ölindustrie - und Dorn im Auge von Umweltschützern
24.04.2024

Auf den ersten Blick sieht die Zukunft des Erdölmarktes nicht rosig aus, angesichts der Abkehr von fossilen Treibstoffen wie Benzin und...

DWN
Politik
Politik Sunaks Antrittsbesuch bei Kanzler Scholz - strategische Partnerschaft in Krisenzeiten
24.04.2024

Rishi Sunak besucht erstmals Berlin. Bundeskanzler Scholz empfängt den britischen Premierminister mit militärischen Ehren. Im Fokus...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Präsident: Zinssenkungspfad unklar, digitaler Euro erstrebenswert
24.04.2024

Spannende Aussagen von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel: Ihm zufolge wird die EZB nach einer ersten Zinssenkung nicht unbedingt weitere...

DWN
Technologie
Technologie Habeck sieht großes Potenzial in umstrittener CO2-Einlagerung
24.04.2024

Die Technologie "Carbon Capture and Storage" (CO2-Abscheidung und -Speicherung) ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Inzwischen gibt...

DWN
Politik
Politik Chinesische Spionage: Verfassungsschutz mahnt Unternehmen zu mehr Vorsicht
24.04.2024

Der Verfassungsschutz warnt vor Wirtschaftsspionage und Einflussnahme aus China. Vor allem für deutsche Unternehmen wäre eine naive...

DWN
Panorama
Panorama Fahrraddiebe nehmen vermehrt teure E-Bikes und Rennräder ins Visier
24.04.2024

Teure E-Bikes und Rennräder sind seit Jahren immer häufiger auf den Straßen zu sehen - die Anzahl von Diebstählen und die...

DWN
Technologie
Technologie KI-Hype in Deutschland: Welle von neuen Startups formiert sich
24.04.2024

Obwohl die Finanzierung von Jungfirmen allgemein ins Stocken geraten ist, werden in Deutschland gerade unzählige KI-Startups gegründet....

DWN
Politik
Politik USA kündigen massive Waffenlieferungen in die Ukraine an - Selenskyj äußert Dank
24.04.2024

Der US-Kongress hat die milliardenschweren Ukraine-Hilfen gebilligt. Jetzt könnte es laut Pentagon bei der ersten Lieferung sehr schnell...