Finanzen

Nach Geldschwemme: Schuldner werden ermuntert, noch mehr Schulden zu machen

Das aktuelle Finanzsystem ermutigt nicht nur zu exzessiver Verschuldung, es drohen aktuell auch keine Konsequenzen für moralisch falsches Handeln. Darin sehen Analysten der Deutschen Bank die Hauptprobleme der aktuellen Finanzwirtschaft.
21.09.2012 09:38
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Bankenaufsicht: Kompromiss-Vorschläge immer chaotischer

Analysten der Deutschen Bank warnen in einem Bericht vor den Fehlentwicklungen in weltweiten Wirtschaftssystem. Sie stellen der internationalen Finanzbranche und Unternehmen ein vernichtendes Urteil aus.

Ein Hauptproblem des aktuellen Wirtschaftskurses sehen Daniel Brebner und Xiao Fu von der Deutschen Bank in der exzessiven Verschuldung: „Tatsächlich bleibt das Finanzsystem so orientiert, dass es zu weiterer Verschuldung und mehr Risiko ermutigt. Es ist besser ein Schuldner zu sein, als Gläubiger“, beschreiben die Analysten die Fehlentwicklung.

Die ungebrochen hohe Verschuldung hängt auch damit zusammen, dass die Verantwortlichen für schlechte Geschäfte nichts zu befürchten haben: „Das Vermögen derjenigen, die sich zu viel geliehen oder fahrlässig gehandelt haben, leidet trotz diese Dummheiten nicht“, schreiben Brebner und Xiao.

Dies liegt auch an den Exzessen systemrelevanter Einrichtungen: „Verlust-Verursacher werden von einem System getragen, dass sich die Konsequenzen des Versagens nicht mehr leisten kann. Es wird weiterhin ermutigt, unmoralische Risiken einzugehen“, kommen die Analysten zum Schluss. Es werde zu stark darauf geachtet, was der leichteste Weg Geld zu verdienen ist, anstatt den „richtigen Weg“ zu gehen.

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