Finanzen

Spanien: Zinssätze für Anleihen wieder bei 6 Prozent

Lesezeit: 1 min
26.09.2012 16:22
Die massiven Proteste in Spanien und die schlechten Konjunkturdaten haben dafür gesorgt, dass die Zinssätze für zehnjährige spanische Anleihen wieder auf 6 Prozent anstiegen. Die Preise für Kreditversicherungen haben ebenfalls angezogen. Das setzt die spanische Regierung erneut unter massiven Druck.
Spanien: Zinssätze für Anleihen wieder bei 6 Prozent

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: Erste Ausschreitungen in Griechenland: Tränengas und Molotow-Cocktails

Während die spanische Regierung um Mariano Rajoy versucht, mit neuen Sparmaßnahmen die Finanzsituation wieder auf Kurs zu bringen, steigt die Wut der Bürger über neue Einschnitte. Am Dienstagabend eskalierten die Proteste (hier) und für Mittwochabend sind erneut Demonstrationen angekündigt. Hinzu kommen allerdings auch schlechte wirtschaftliche Fakten. Die spanische Zentralbank hat am Mittwoch angekündigt, dass die Wirtschaft sich im laufenden Quartal weiter verschlechtert hat (hier) und noch immer stehen die Ergebnisse der Stresstests bei den spanischen Banken aus. Dies sorgt dafür, dass nicht nur die weltweiten Aktienkurse auf Talfahrt gehen (mehr hier), sondern auch die Refinanzierungskosten des Landes wieder steigen.

Am Mittwoch kletterten die Zinssätze für zehnjährige, spanische Anleihen um 26 Basispunkte wieder auf über 6 Prozent. Die Rendite für zweijährige Bonds stieg um 22 Zähler auf 3,38 Prozent. Die Zinssätze bei den fünfjährigen wuchsen auf 4,728 Prozent. Aber auch die Kreditversicherungen (CDS) für spanische Anleihen kletterten nach oben. Die CDS für 5-Jahres-Anleihen beispielsweise stiegen auf über 502 Basispunkte und erreichten somit das erste Mal seit Mitte August die 500-Punkte-Marke wieder. Die CDS für die größten spanischen Banken, Santander und BBVA haben aufgrund der unklaren Situation in Spanien kräftig angezogen.

Dem WSJ sagte Mariano Rajoy in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview: „Ich kann Ihnen zu 100 Prozent versichern, dass ich um dieses Rettungsprogramm bitten würde. Die Voraussetzung sei jedoch, dass die Refinanzierungskosten des angeschlagenen Landes über einen zu langen Zeitraum zu hoch bleiben. Das könnte angesichts der heutigen Entwicklung schneller gehen, als ihm lieb ist.

Weitere Themen

EU will nationale Steuern nach Brüssel umleiten

Traurige Bilanz: 60 Verletzte und 22 Festnahmen bei Protesten in Madrid

Stiglitz: In Spanien droht ein Banken-Crash

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Umweltbewusst und günstig: Hondas Leasing-Modell für die elektrifizierten Fahrzeuge von Honda

Der Managing Director der Honda Bank Volker Boehme spricht mit den DWN über die neuesten Entwicklungen im Leasinggeschäft für die...

DWN
Immobilien
Immobilien Immobilie für lebenslange Rente verkaufen: Lohnt sich das?
03.12.2023

Senioren können mit der Immobilien-Leibrente das Einkommen aufbessern und in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben. Ist das sinnvoll...

DWN
Politik
Politik Geopolitisches Erdbeben: Wem gehört die Levante?
03.12.2023

Die Levante wird Schauplatz eines Konflikts zwischen Ost und West. Überraschenderweise schalten sich jetzt die BRICS-Staaten ein und...

DWN
Politik
Politik Israel jagt Hamas mit Superbombe
02.12.2023

Die Vereinigten Staaten haben Israel hundert sogenannte Blockbuster-Bomben geliefert, mit denen Israel die Terroristen der Hamas in den...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Ratgeber: Wenn der Autovermieter für den Kunden keinen Wagen hat
03.12.2023

Von Beschwerden über Mietwagen-Verleiher hört man immer wieder mal. Die gebuchte Fahrzeugklasse nicht vorhanden, überteuerte...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Transfergesellschaften: Instrumente zur Bewältigung von Personalanpassungen
03.12.2023

Transfergesellschaften spielen eine entscheidende Rolle in der deutschen Arbeitsmarktpolitik, insbesondere wenn es um die Bewältigung von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Ölgigant Exxon will Lithium abbauen
03.12.2023

Wohin nur mit all den Öl-Einnahmen, fragte sich wohl der größte Ölkonzern der USA. Die Antwort lautet: Diversifikation. Exxon plant nun...

DWN
Politik
Politik Bund der Steuerzahler: Die Schuldenbremse ist unverzichtbar
01.12.2023

Der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel, hält die Schuldenbremse in ihrer gegenwärtigen Form für unverzichtbar. Im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Wege für Integration und Fachkräftegewinnung in Deutschland
03.12.2023

Auf der einen Seite werden Fachkräfte händeringend gesucht, auf der anderen Seite gibt es tausende von Migranten im Land, die gerne...