Der CDU-Stadtrat Steffen Kunze hat am Donnerstagabend im sächsischen Bad Schandau an einer NPD-Demo teilgenommen, die unter dem Motto „Nein zum Heim“ gegen die Unterbringung von 11 Flüchtlingen in Bad Schandau protestiert hat, wie das Freie Radio berichtet. Mit einem Schild, auf dem nach Aussage von Kunze „Wir sind weder Nazis noch fremdenfeindlich“ mischte sich der Politiker, der der CDU-Fraktion angehört, unter die etwa 180 Demonstranten. Sein Auto hatte er im Bereich der vom DGB organisierten, genehmigten Gegen-Demo geparkt. Als sich ihm ein Polizist in den Weg stellte, stieß der Fahrlehrer den Polizisten um und verletzte diesen. Die Polizei musste den Mann aus dem Auto zerren und nahm ihn fest. Es wurde Anzeige wegen Widerstands gegen die Polizei und Gefährdung des Straßenverkehrs fest, berichtet die Sächsische Zeitung.
Die Dresdner Morgenpost zitiert die Rechtfertigung des Politikers:
„Das Ganze war eine vorhersehbare Verkettung unglücklicher Umstände. Ich kam gerade von der anderen Demo und hatte ein Plakat mit dabei.Ich setzte mich ins Auto mit Automatikgetriebe, weil ich nach Hause wollte und hatte schon auf 'D' gestellt. Es war saukalt. Als ein Polizist plötzlich gegen die Scheibe schlug, erschreckte ich mich so sehr, dass mein Auto einen Satz machte... Unsere normalen Polizisten, mit denen kann man gut reden. Aber diese Bereitschaftspolizisten... mit denen haben wir schon zum Hochwasser schlechte Erfahrungen gemacht.“
Der Vorfall zeigt: Es stünde der CDU gut an, sich gegen den rechten Rand in ihrem Reihen abzugrenzen.