Politik

Wegen Bailout: Krisentreffen zwischen Spanien, Italien und Frankreich

Am Rande des Mittelmeer-Gipfels soll es kurzfristig zu Gesprächen zwischen Mariano Rajoy, Mario Monti und Francois Hollande kommen. Thema des Krisentreffens sind die Finanzen Spaniens. Es ist nicht das erste Mal, dass sich die drei zusammen tun, um Entscheidungen in der Eurozone maßgeblich zu beeinflussen.
04.10.2012 09:36
Lesezeit: 1 min

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Spaniens finanzielle Situation wird immer schwieriger, Während der Antrag auf ein weiteres Rettungspaket wohl aufgrund der deutschen Regierung bisher immer weiter hinausgeschoben wurde (mehr hier), rückt der Bankensektor wieder stärker in den Vordergrund. Die Stresstests verdeutlichten zwar, dass die nationalen Finanzinstitute etwa Finanzspritzen in Höhe von etwa 60 Milliarden Euro benötigen (Moody’s sieht das anders – hier). Aber zwei am Mittwoch beantragte Insolvenzen konfrontieren die spanischen Banken erneut mit Millionen-Verluste (hier).

Aus diesen Gründen wollen sich nun der italienische Premier Mario Monti, der spanische Regierungschef Mariano Rajoy und der französische Präsident Francois Hollande kurzfristig am Rande des Mittelmeer-Gipfels auf Malta treffen. Bereits vor dem letzten EU-Gipfel kam es zu einem Treffen zwischen Rajoy, Monti und Hollande. Damals versuchten sie Angela Merkel mit ihrer Geschlossenheit zu mehr Zugeständnissen zu bringen, was ihnen auch teilweise gelang.

Wie das Büro Mario Montis am Mittwochabend mitteilte, seien die Gespräche für Freitag 18 Uhr geplant. Aus informierten Kreisen hat die Nachrichtenagentur Reuters erfahren, dass die drei sich über wichtige Fragen der Schuldenkrise und insbesondere über einen Plan für den Umgang mit Spaniens Finanzen beraten möchten. Auf die Frage, wie denn der Zeitplan für den Antrag eines weiteren Bailouts aussehe, antwortete eine Quelle, die nicht genannt werden will, „darüber wird auf Malta gesprochen werden“.

Unterdessen hat Christine Lagarde, die Chefin des IWF, Spanien in einem mit der französiscen Zeitung Le Figaro Hilfe angeboten. „Wenn Spanien möchte, könnten wir auf verschiedenen Wegen helfen, zum Beispiel über ein einfaches Prüfen und Beobachten von Reformen, die mit EU-Partnern vereinbart wurden, ohne dass der IWF sich an einer Finanzierung beteiligt“. Der IWF könnte aber auch bei der Finanzierung helfen. Christine Lagarde ließ es sich auch nicht nehmen, in einem Interview mit der CBS ihr Mitgefühl für die spanische Bevölkerung auszudrücken. Sie wisse, dass es sehr, sehr schwer sei (mehr hier).

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