Politik

Britischer Ex-Chefspion: Waffen für die Ukraine führen zum Krieg in Europa

Der ehemalige Auslands-Geheimdienstchef Großbritanniens, Sir John Sawers, ist gegen eine westliche Bewaffnung der Ukraine. Diese würde dazu führen, dass Russland sich weiter bedroht fühlt und der Ukraine-Konflikt eskaliert. Dies könnte zum Krieg in ganz Europa führen.
20.02.2015 00:17
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der ehemalige Chef des britischen Auslands-Geheimdiensts MI6, Sir John Sawers, ist der Ansicht, dass der Ukraine-Konflikt nicht das einzige Problem zwischen Russland und dem Westen sei. Die Krise zwischen beiden Seiten sei weitaus „größer und gefährlicher“.

„Die Sanktionen verursachen Kosten für Russland. Doch bei der Ukraine-Krise geht es nicht mehr um die Ukraine. Derzeit haben wir eine viel größere und gefährlichere Krise zwischen Russland und dem Westen, bei der es um die Werte und die Ordnung in Europa geht“, zitiert die BBC Sawers. In diesem Sinne könnte jeder Versuch des Westens, die Ukraine zu bewaffnen, zu einer Eskalation der Situation führen, bei dem auch Bodentruppen zum Einsatz kommen würden.

Derzeit seien tausende Tote in der Ukraine zu beklagen. Bei einer Eskalation bestehe jedoch die Gefahr, dass Zehntausende sterben.

Sawers ist der Auffassung, dass es für die Europäer schwierig geworden ist, all die Krisen und Gefahren zu beherrschen: Es gäbe zu viele Konflikte zur selben Zeit und gleichzeitig machten neue politische Parteien den Regierungen das Leben schwer (Video am Anfang des Artikels).

Die Interventionen im Irak und in Afghanistan seien für Großbritannien mit hohen Kosten verbunden gewesen. Das britische Militär werde sich aus diesen Gebieten zurückziehen – ähnlich wie der Abzug der Amerikaner aus Vietnam.

Die Amerikaner drängen vehement auf eine Bewaffnung der Ukraine und haben bereits ein erstes entsprechendes Gesetz beschlossen. Noch zögert US-Präsident Obama mit weiteren Schritten. Doch einer seiner möglichen Herausforderer, Jeb Bush aus der berüchtigten Bush-Dynastie, hat den Präsidenten diese Woche heftig attackiert und ihm vorgeworfen, zu feige für ein hartes Vorgehen gegen Russland zu sein. US-Senatoren haben Angela Merkel ebenfalls zu große Nachsicht mit Russland vorgeworfen und drängen auf den Export von Waffen in die Ukraine.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.