Politik

Putin hält Krieg zwischen der Ukraine und Russland für unwahrscheinlich

Der russische Präsident Wladimir Putin rechnet nicht mit einem direkten Krieg zwischen Russland und der Ukraine. Er hoffe, dass sich am Ende doch die Vernunft durchsetze. Die Regierung der Ukraine bereitet sich dagegen nach eigenen Angaben auf einen „umfassenden Krieg“ gegen Russland vor. Der Hintergrund der scharfen Töne aus Kiew: Das Land ist pleite und kann mit möglichst überzogenen Untergangs-Szenarien relativ einfach an westliche Waffen und Gelder der europäischen Steuerzahler gelangen.
23.02.2015 23:34
Lesezeit: 2 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Der russische Präsident Wladimir Putin erwartet nach eigenen Worten nicht, dass es zu einem Krieg seines Landes mit der Ukraine kommt. "Ich denke, ein solch apokalyptisches Szenario ist unwahrscheinlich, und ich hoffe, dass so etwas niemals passieren wird", sagte Putin einer Kreml-Mitteilung vom Montag zufolge einem Reporter des russischen Staatsfernsehens. Der Präsident antwortete demnach auf die Frage, ob er einen Krieg zwischen beiden Ländern erwarte. Putin erklärte zudem, ein weiteres Treffen mit Deutschland, Frankreich und der Ukraine zum Ukraine-Konflikt sei nicht erforderlich. Es gebe keinen Bedarf an einem weiteren Minsker Treffen. Er hoffe, dass die dort zuletzt getroffenen Verabredungen umgesetzt würden.

Kiew dagegen rührt weiter die Werbetrommel für Waffen und Geld aus dem Westen und erwartet daher einen „großangelegten Krieg“ gegen Russland. Kanada solle umgehend tödliche Waffen in die Ukraine liefern, so der ukrainische Vizeaußenminister Wadim Pristajko im Interview mit dem kanadischen Radiosender CBC. Pristajko, bis vergangenen Herbst Botschafter in Kanada, sagte zudem, die Welt müsse sich nicht fürchten, die Ukraine im Kampf gegen eine Nuklearmacht zu unterstützen.

„Unser größtes Eisenbahnzentrum in Debalzewo ist völlig zerstört und verwüstet … Wir sehen, dass die Rebellen nicht aufhören“. Der Kampf soll sich nun gegen Süden bis zum Hafen von Mariupol ausgeweitet haben.

„Man muss kein Genie sein, um zu sehen, was sie versuchen ... Sie nehmen mehr und mehr strategische Punkte ein.“ Der Einsatz sei sehr hoch, so Pristajko und wies darauf hin, dass die Ukraine nun die Grenzübergänge zu Russland geschlossen habe. „Wir wollen keinem Angst machen, aber wir bereiten uns auf einen umfassenden Krieg vor“, so Pristajko weiter. „Wir möchten, dass Kanada tödliche Waffen in die Ukraine schickt“, so solle das Land sich verteidigen können. Zwar helfe Kanada den ukrainischen Soldaten seit zehn Jahren bei der Ausbildung, dies sei allerdings nicht genug. Neben Waffen sprach Pristajko auch über die Wichtigkeit der Finanzhilfen, die Kanada und Japan dem Land versprochen haben.

Unterstützung kam von einem der Befehlshaber der ukrainischen Armee: Valentyn Fedychev sagte der Nachrichtenagentur Ukrinform, die Amerikaner müssten Waffen liefern. Schon in den bisherigen Kämpfen habe sich gezeigt, wie wertvoll amerikanisches Gerät sei. Die von den USA gelieferten Radar-Geräte hätten seiner Truppe entscheidend beim Aufspüren feindlicher Artillerie-Stellungen geholfen.

Die Rebellen in der Ost-Ukraine wollen am Dienstag mit dem Abzug ihrer schweren Waffen beginnen. Die Regierung in Kiew hingegen hat dagegen keinen Abzug angekündigt. Stattdessen fordert Außenminister Arsen Awakow die zügige Lieferung von US-Waffen für die ukrainische Armee.

Die US-Regierung besteht hingegen auf einer Verschärfung der Finanz-Sanktionen gegen Russland. US-Außenminister John Kerry sagte als Begründung, Russland sei „schuldig, die Waffenruhe von Minsk schwerwiegend verletzt“ zu haben. Russland hätte die Stadt die Stadt Debalzewo angegriffen, paramilitärische Krieger in der Region unterstützt, und neue Truppen in der Nähe von Mariupol zusammengezogen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Die Börse akzeptiert kein Chaos: Warum Trump zur Randnotiz wird
24.08.2025

Donald Trump kann mit seinen Zollfantasien für Schlagzeilen sorgen – doch die Börse hat genug vom Chaos. Während Märkte den...

DWN
Technologie
Technologie Gehirnimplantate: OpenAI-Gründer Sam Altman fordert Elon Musk im Neurotech-Wettlauf heraus
24.08.2025

Vom Gedanken aus eine E-Mail schreiben oder ein 3D-Modell entwerfen – was vor wenigen Jahren noch Science-Fiction war, wird Realität....

DWN
Technologie
Technologie Nukleare Transmutation: Atommüll für die Energiegewinnung – Lösung für die Energiewende?
24.08.2025

Hochradioaktiver Atommüll bleibt über Jahrtausende gefährlich – und bringt die Atommüll-Endlagersuche an ihre Grenzen. Doch ein...

DWN
Immobilien
Immobilien Vergesellschaftungsrahmengesetz für Immobilien: Ist der Eigentumsschutz in Gefahr?
24.08.2025

In Berlin zeichnet sich ein Gesetz ab, das den Zugriff auf Immobilien und Unternehmen massiv erleichtern würde. Das sogenannte...

DWN
Technologie
Technologie KI-Frühwarnsystem: Hoffnung für hitzegestresste Apfelplantagen
24.08.2025

Sonnenbrand gefährdet die Apfelernte und stellt Obstbauern vor wachsende Herausforderungen. Steigende Temperaturen verschärfen das...

DWN
Technologie
Technologie Gelingt es diesmal? Musk-Rakete Starship vor wichtigem Test
24.08.2025

Elon Musks Mega-Projekt steht erneut vor einem entscheidenden Test: Die Musk-Rakete Starship soll ihren zehnten Flug antreten. Gelingt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Demografischer Wandel: Wie bewältigen wir die Produktivitätslücke?
24.08.2025

Der Anteil der Erwerbspersonen an der Gesamtbevölkerung wird in Deutschland deutlich abnehmen. Deshalb muss die Arbeitsproduktivität...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Trumps Zollschock: Warum deutsche Autos bald in Europa teurer werden
23.08.2025

Donald Trump zwingt Europas Autobauer mit Strafzöllen von bis zu 27,5 Prozent in die Defensive. Während Hersteller ihre Gewinnprognosen...