Finanzen

Schlappe für Monti: Zinsen für kurzfristige Anleihen steigen

Es sieht so aus, als würden die Investoren den positiven Worten des italienischen Premiers nicht folgen können. Statt wie Mario Monti angebliche Fortschritte zu sehen und zuversichtlich Anleihen Italiens zu kaufen, steigen nun trotz der erwarteten EZB-Intervention wieder die italienischen Zinskosten.
10.10.2012 13:03
Lesezeit: 1 min

Aktuell: Schwerer Vorwurf: Griechische Polizei soll Demonstranten gefoltert haben

Schon vor ein paar Wochen machte der italienische Premier Mario Monti deutlich, dass sein Land für die EU definitiv kein Problem mehr darstelle (hier). Und aus diesem Grund hatte das italienische Kabinett am Mittwochmorgen sogar entschieden, die Steuern auf niedrige Einkommen zu senken. „Heute sehen wir das Haushaltsdisziplin Sinn macht, da wir uns jetzt eine kleine Erleichterung erlauben können“, begründete er bei der CNBC diesen Schritt (mehr hier).

Die Investoren sehen dies jedoch anders. Noch immer ist die Situation im italienischen Bankensektor nicht ganz geklärt, die Staatsschulden sind immens und es bedarf durchaus noch einiger Reformen. Da hilft nun auch nicht die Ankündigung der EZB, künftig Anleihen strauchelnder Länder zu kaufen, wie sich bei der heutigen Auktion italienischer Anleihen zeigte.

Bei der Emission von Bonds mit einer Laufzeit von 12 Monaten im Wert von 8 Milliarden Euro stiegen die Zinssätze von 1,692 auf 1,941 Prozent. Das ist immerhin der höchste Wert seit April. Die Rendite für die emittierten dreimonatigen Anleihen kletterte von 0,7 auf 0,765 Prozent. „Der heutige Verkauf ist die Erinnerung daran, dass Italien definitiv nicht aus dem Gröbsten raus ist“, merkte Nicholas Spiro von Spiro Sovereign Strategy gegenüber dem Telegraph an.

Weitere Themen

ESM-Chef: „Es ist schlicht falsch, dass es keine Fortschritte gibt“

Wirtschaftsverband: „Ohne Reformen fällt Deutschland zurück“

IWF: Deutschland muss Banken in Südeuropa retten, sonst zerbricht der Euro

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...