Politik

EU beschließt 1,8 Milliarden Euro Kredit für die Ukraine

Lesezeit: 1 min
27.03.2015 00:08
Die Ukraine erhält von den europäischen Steuerzahlern einen neuen Kredit über 1,8 Milliarden Euro. Die EU leiht sich das Geld extern und gibt es ohne Zinsaufschlag an Kiew weiter. Der Kredit müsse innerhalb von 15 Jahren zurückgezahlt werden.
EU beschließt 1,8 Milliarden Euro Kredit für die Ukraine

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Das Europäische Parlament stimmte am Mittwoch für einen Kredit an die Ukraine über 1,8 Milliarden Euro. Die EU leiht sich das Geld dafür am internationalen Anleihemarkt und gibt es mit gleichbleibenden Zinssatz an Kiew weiter. Der Kredit kommt in Form eines mittelfristigen Darlehens. Die Ukraine ist dazu verpflichtet, die Mittel innerhalb von fünfzehn Jahren zurückzuzahlen, heißt es in einer Mitteilung der EU.

Als Grund werden die Liquiditätsprobleme der Ukraine angeführt und dass die Ukraine den Zugang zu den internationalen Märkten für Schuldtitel verloren habe. Deshalb könne sich das Land nicht mehr selber Geld leihen.

Sobald die EU und die Ukraine das Abkommen unterzeichnen, soll das Geld direkt dem Haushalt zugeführt werden. Zwei Drittel der vereinbarten Summe sollen bis Ende 2015, der letzte Teilbetrag im ersten Quartal 2016 ausgezahlt werden. Für den Kredit verlangt Brüssel Reformprogramme, wie etwa Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung sowie Neuregelungen der Sektoren Energie und Finanzen.

Insgesamt soll Kiew Kredite in Höhe von 40 Milliarden Dollar aus internationalen Steuergeldern erhalten: Der IWF hat vor zwei Wochen sein neues Kredit-Paket von 17,5 Milliarden Dollar für die Ukraine beschlossen.

In Kiew selber tobt zurzeit ein offener Machtkampf: Präsident Petro Poroschenko hat sich mit einem einflussreichen Oligarchen verworfen, als er diesen als Gouverneur abgesetzte. Premier Arseni Jazenjuk ließ hochrangige Beamte öffentlichwirksam verhaften.

Kontrolliert werden die Steuergelder von der ehemaligen Mitarbeiterin des US-Außenministeriums, der Investmentbankerin Natalie Jaresko. Sie steht wegen dubioser Vorgänge bei der Verwendung von US-Steuergeldern in der Kritik. Jaresko hat angekündigt, mit den neuen Krediten neben dem Schuldendienst vor allem Waffen einkaufen zu wollen.

 

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Politik
Politik Medizin-Nobelpreis soll Zögernde von Corona-Impfung überzeugen
02.10.2023

Der diesjährige Medizin-Nobelpreis geht an zwei mRna-Forscher. Die Vergabe-Institution hofft, damit Zögernde für die Corona-Impfstoffe...

DWN
Technologie
Technologie DWN-Interview: Wetterwaffen - Utopie oder Wirklichkeit?
01.10.2023

Der italienische Wissenschaftsjournalist Marco Pizzuti spricht über die wenig diskutierte Thematik der Wetterwaffen und das starke...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutsche wagen langsam wieder mehr Konsum
02.10.2023

Laut dem Handelsverband HDE wechseln die deutschen Verbraucher langsam wieder vom Sparen zum Konsum. Eine wirkliche Trendwende wird aber...

DWN
Politik
Politik Tausende Arztpraxen bleiben aus Protest gegen Regierung geschlossen
02.10.2023

Der Verband der niedergelassenen Ärzte zeichnet ein dramatisches Bild des Zustands der deutschen Arztpraxen. Ein Protesttag soll auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Anleger geben Hoffnung auf fallende Zinsen auf
01.10.2023

Über viele Monaten wollten Anleger nicht wahrhaben, dass die hohen Zinsen von Dauer sind. Doch nun ist plötzlich Einsicht eingekehrt -...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Dank Russland: Weizen so billig wie zuletzt vor 3 Jahren
01.10.2023

Eine zweite Rekordernte in Russland hat die globalen Weizen-Preise stark nach unten gedrückt. Analysten warnen nun aber vor einer...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Steuervorteile beim Unternehmensverkauf: Clevere Strategien für mehr Gewinn
01.10.2023

Durch kluge Nutzung von Steuervorteilen kann der Ausgang eines Unternehmensverkaufs erheblich beeinflusst werden. Verschiedene Strategien...

DWN
Politik
Politik USA bieten vorerst keine weitere Militärhilfe für die Ukraine
01.10.2023

Der US-Kongress hat einen Übergangshaushalt verabschiedet, der vorerst keine weitere Unterstützung für die Ukraine vorsieht. Die EU...