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Graz: Amokfahrt mit Geländewagen durch Fußgänger-Zone, drei Tote

Lesezeit: 2 min
20.06.2015 14:30
In der österreichischen Stadt Graz ist am Samstag ein Mann mit einem Geländewagen mit 100 km/h durch eine Fußgängerzone gerast. Die Amokfahrt forderte mindestens drei Menschenleben. 34 Menschen wurden verletzt, mehrere schweben in Lebensgefahr.
Graz: Amokfahrt mit Geländewagen durch Fußgänger-Zone, drei Tote

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Bei der Amokfahrt eines Mannes mit einem Geländewagen in Graz sind drei Menschen ums Leben gekommen. 34 Menschen seien verletzt worden, einige von ihnen lebensgefährlich, teilte der Landeshauptmann der Steiermark, Hermann Schützenhöfer (ÖVP), am Samstag mit. Hintergründe der Tat waren zunächst unklar.

Nach ersten Erkenntnissen fuhr der Wagen mit hoher Geschwindigkeit auf einen belebten Platz in der Innenstadt, an dem sich mehrere Cafés befanden, und erfasste zahlreiche Passanten. Es brach Panik aus, etliche Menschen versuchten, sich in Gebäude zu retten.

Der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP), war zu dem Zeitpunkt auch in der Innenstadt unterwegs und wurde selbst zum Augenzeugen. «Der Lenker ist bewusst gegen Passanten gefahren, ich habe selber gesehen, wie eine Frau niedergefahren wurde», zitierte ihn die «Kleine Zeitung».

Bei den Toten handelt es sich um einen 7-jährigen Jungen und eine Frau. Der Täter soll laut Kleine Zeitung ein 26jähriger Österreicher sein, der unter einer Psychose gelitten haben soll. Wie die Kleine Zeitung meldet, ist der Mann durch die historische Fußgängerzone in der Herrengasse bis auf den Hauptplatz gerast und hat dabei wahllos Passanten angesteuert. Laut Stadtpolizeikommandant Kurt Kemeter stieg Amoklenker aus dem Auto und attackierte Passanten mit einem Messer, ehe er von der Polizei festgenommen werden konnte. Die Polizei konnte den Mann, der mit einem Messer bewaffnet gewesen sein soll, schließlich stoppen und verhaften. In der Innenstadt brach zeitweise Panik aus. Augenzeugen gaben an, dass der Mann mit über 100 km/h durch die am Samstag sehr belebte Fußgängerzone gerast sein soll.

Die Kleine Zeitung zitiert den Augenzeugen Helmut Reinisch von der Galerie Reinisch Contemporary am Hauptplatz:

"Ich habe nur etwas vorbei zischen sehen. Mit vielleicht 100 - 150 km/h. Zu schnell, um Genaueres zu erkennen. Dann waren laute Schreie zu hören. Ich bin hinaus gelaufen und habe ein Kind und einen Mann auf dem Boden liegen sehen. Daneben zwei Fahrräder die ausgesehen haben, als wäre eine Walze drübergefahren. Ich habe sofort die Rettung angerufen, aber ich war wohl nicht der erste. Der Fahrer ist dann offenbar noch ausgestiegen und hat die Leute mit einem Messer attackiert, bevor ihn die Polizei festnehmen konnte. Alle haben alles liegen und stehen lassen und sind zusammengelaufen, um zu helfen. Nicht einmal eine Stunde nach dem Vorfall haben mich Bekannte aus Abu Dhabi angerufen und sich erkundigt, ob es uns gut geht. Diese Nachricht hat sich offenbar extrem schnell verbreitet."

Laut Polizei wurden 50 Personen verletzt. Die Rettungskräfte aus der gesamten Region wurden in Graz zusammengezogen.

Das gesamte Ausmaß des Verbrechens ist noch nicht abzusehen.


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