Politik

Rezession: Jeder vierte Spanier ist arbeitslos

Lesezeit: 1 min
26.10.2012 10:18
In den vergangenen Monaten ist die Arbeitslosigkeit in Spanien auf einen neuen Rekord von über 25 Prozent gestiegen. Die Situation ist „ernst“ warnt ein Analyst. Noch immer gebe es die Gefahr, dass der Arbeitsmarkt noch stärker zusammenbreche. Weitere Einsparungen könnten die Lage verschlechtern.
Rezession: Jeder vierte Spanier ist arbeitslos

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Aktuell: USA: Größter Einbruch am Arbeitsmarkt seit 2010

Spanien befindet sich wie auch der Rest Südeuropas in einer sehr starken Rezession, die einerseits das Defizit-Ziel des Landes, aber auch viele Arbeitsplätze gefährdet. Wie das spanische Statistikamt am Freitag mitteilte, ist die Arbeitslosigkeit in Spanien in den vergangenen drei Monaten auf einen neuen Rekordwert gestiegen: Von 24,6 auf 25,02 Prozent. Damit ist statistisch gesehen nun jeder vierte Spanier ohne Arbeit. Die durchschnittliche Arbeitslosigkeit in der Eurozone liegt Eurostat zufolge bei 11,4 Prozent.

Die Situation ist ernst”, sagte Ricardo Santos von BNP Paribas SA. Bloomberg. „Es gibt noch Raum für eine Verschlechterung der Arbeitslosigkeit.“ Die wirtschaftliche Aktivität sei schwach und die Regierung will sogar im Zuge der Einsparungen Arbeitsplätze reduzieren.

Neben der allgemeinen Rezession und den harten Sparanstrengungen der Regierung verursacht aber vor allem die Ungewissheit über die Entwicklung in der Eurozone und in Spanien einen Rückzug bei den ausländischen Investitoren und Unternehmen. So gibt es bezüglich Spanien noch zu viele offene Fragen. Wird die Regierung nun einen weiteren Bailout beantragen und wenn ja in welcher Höhe und zu welchen Konditionen. Aber auch die Frage, inwiefern die EZB tatsächlich in den Anleihenmarkt eingreift ist noch ungeklärt.

Hinzu kommen die politischen Brennpunkte im Land. Wie die jüngste Regionalwahl zeigte, wächst der Wunsch nach Unabhängigkeit in den autonomen Regionen Spaniens (hier). Die zentrale Regierung selbst versucht, mit allen Mitteln eine Abspaltung zu verhindern (hier), muss aber gleichzeitig die Rechte der autonomen Regionen weiter beschneiden. Schließlich sind die Regionen massiv verschuldet und auf Staatshilfe angewiesen – das wiederum drückt auf die Finanzsituation des gesamten Landes.

Weitere Themen

Nach Coca Cola Abzug: Börse in Athen droht Dritte-Welt-Status

Italien: Zahl der Haushalte mit massiven Finanzproblemen steigt

Crash-Gefahr: Ratingagentur stuft größte französische Bank herab


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...