Auch bei einer Einigung im Schuldenstreit könnte Reuters zufolge ein Banken-Crash in Griechenland unausweichlich sein. Mehrere große Institute müssten wohl geschlossen werden und mit stärkeren fusionieren, sagten mit den Überlegungen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Einer der Insider sagte, am Ende könnten von den vier großen Geldhäusern National Bank of Greece, Eurobank, Piraeus und Alpha Bank noch zwei bestehen bleiben. Einem zweiten Insider zufolge sind zwar Fusionen von Banken notwendig. Ein Umbau der Branche könne aber über eine längere Zeit hinweg erfolgen.
Die griechischen Banken sind schwer angeschlagen, weil viele Kunden aus Angst vor einem Ausscheiden Griechenlands aus der Euro-Zone ihre Konten leergeräumt haben. Im Moment sind alle Institute bis mindestens Sonntag geschlossen. An Geldautomaten können höchstens 60 Euro am Tag abgehoben werden. Die griechische Regierung hofft auf ein drittes Kredit-Paket der anderen Euro-Staaten und hat für Donnerstag detaillierte Reformvorschläge angekündigt.
Die Sparer müssen sich berechtigte Sorgen machen: Die Banken sind geschlossen, also können die Kunden ihre Einlagen nicht mehr retten. Erst vor wenigen Tagen waren Pläne bekanntgeworden, Einlagen über 8.000 Euro zu rasieren. Die nationale griechische Einlagensicherung ist aktuell nicht in der Lage, die Einlagen zu schützen. Die EZB hatte erst in dieser Woche einen Haircut bei den Sicherheiten vorgenommen. Dadurch steigt der Druck auf die Banken, die Einlagen zu beschneiden, um zu überleben. Der Bail-In ist EU-Regulierung, eine EU-weite Einlagensicherung gibt es aber bis heute nicht. In diesem unvollkommenen Zustand werden die Gläubiger der Banken zur Rettung der Institute herangezogen.