Politik

Protest bei Wahl: Jeder zweite Sizilianer hat nicht gewählt

Lesezeit: 1 min
29.10.2012 15:25
Der Frust der sizilianischen Bevölkerung über die Politik der vergangen Jahre äußert sich in einer historischen Wahlverweigerung. Nicht einmal die Hälfte der 4,4 Millionen Wahlberechtigten gab am Montag ihre Stimme ab. Die Demokratische Partei UDC liegt Hochrechnungen zufolge bislang vorn.
Protest bei Wahl: Jeder zweite Sizilianer hat nicht gewählt

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Italien  

Aktuell: Angst vor Hurrikan Sandy: New York gleicht einer Geisterstadt

 

Die Wahlbeteiligung bei den Regionalwahlen in Sizilien ist so gering wie nie zuvor: nur 47,4 Prozent der sizilianischen Bevölkerung haben ihre Stimme in den Wahllokalen der Regionen am Sonntag abgegeben. Der Frust der Sizilianer sitzt tief: wegen Verstrickungen mit der Mafia musste der ehemalige Präsident Raffele Lombardo vorzeitig zurücktreten (hier). Die Staatsverschuldung der italienischen Insel beläuft sich auf schätzungsweise 111 Milliarden Euro (mehr hier).

Den ersten Hochrechnungen zufolge liegt die Demokratische Partei UDC mit dem ehemaligen Bürgermeister Gela Crocetta mit 31,8 Prozent der Stimmen deutlich vor der Zentrumspartei mit 26 Prozent für Herausforderer Nello Musumeci. Abgeschlagen mit 16,6 Prozent liegt die Partei MoVimento 5 um Star-Komiker Beppe Grillo auf dem dritten Platz. Die Daten sind jedoch vorläufig und können noch abweichen. „Wir müssen abwarten bis zum Ende“, sagte Pierluigi Bersani von den Demokraten einem Bericht von Corriere zufolge. „Grillo ist noch da und kann noch ernsthaft aufholen“.

Die Wahlen in Sizilien sind der erste wichtige Test für die Parlamentswahlen im nächsten Frühjahr und gefährden die Mehrheit des Regierungschefs Monti (mehr hier). Dann wird sich herausstellen, ob Sparpolitik der Regierung fortgeführt werden kann oder ob die Italiener eine neue Regierung mit der Bewältigung der Schuldenlast beauftragen. Auch in Litauen (hier) und in der Ukraine (hier) konnten die Menschen am Sonntag über den weiteren Kurs in der Schuldenkrise abstimmen.

Weitere Themen:

Schuldenkrise vernichtet Arbeitsplätze in Deutschland

Finanzexperte: Griechenland für ausländische Investoren riskanter als Syrien

Kommunalwahlen Finnland: Großer Erfolg für die nationalen Wahren Finnen

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Es geht schlicht um die Neuordnung Europas
23.09.2023

Bei Friedensverhandlungen zwischen Brüssel, wo die Zentralen der EU und der NATO stehen, und Moskau geht es unweigerlich um eine...

DWN
Politik
Politik Arbeit unterbewertet? Das Bürgergeld 2.0: Ein visionärer Ansatz für Deutschland?
23.09.2023

Zahlt sich Arbeit noch aus? Gerade Geringverdiener behalten oft weniger im Portemonnaie als Sozialleistungsempfänger. Könnte ein...

DWN
Immobilien
Immobilien DWN-Interview: „Verstöße gegen die Mietpreisbremse werden leider gar nicht kontrolliert“
23.09.2023

Im DWN-Interview spricht der Präsident des Deutscher Mieterbundes (DMB) Lukas Siebenkotten über die Krise auf dem deutschen Mietmarkt. Er...

DWN
Politik
Politik Steuererhöhung bei Silber: „Der Staat nimmt jetzt weniger ein“
22.09.2023

Der Staat hat die Steuern auf viele Silbermünzen drastisch erhöht. Anleger bezahlen seit knapp einem Jahr über 10 Prozent mehr. Dennoch...

DWN
Finanzen
Finanzen Fondskosten: „Die TER liefert kein vollständiges Bild“
23.09.2023

Anleger schauen auf die TER, um die Kosten eines Fonds abzuschätzen. Doch Experten sehen das Kostenmaß kritisch.

DWN
Technologie
Technologie Wessen KI-Revolution?
23.09.2023

Der Fortschritt in der Entwicklung Künstlicher Intelligenz bringt weitgehende gesellschaftliche Herausforderungen und Risiken mit sich....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Das wahre Problem mit Chinas Wirtschaft
22.09.2023

Chinas Wirtschaft ist auf einem stetigen Konjunkturabschwung. Beobachter sind sich einig: die BIP-Raten werden vergangene Jahre nicht...

DWN
Immobilien
Immobilien Preise für Wohnimmobilien fallen in Rekordtempo
22.09.2023

Deutsche Wohnimmobilien waren im zweiten Quartal knapp 10 Prozent billiger als im Vorjahreszeitraum. Die Neubaupreise in Großstädten sind...