Finanzen

Bank Austria legt wegen Griechenland-Krise Cash zurück

Lesezeit: 1 min
10.07.2015 11:55
Die UniCredit-Tochter Bank Austria vergrößert aufgrund der Griechenland-Krise ihr Cash-Polster. „Für jede Krise gilt: Die erste Reaktion muss sein, für ausreichende Liquidität zu sorgen“, so UniCredit-Osteuropachef Carlo Vivaldi.
Bank Austria legt wegen Griechenland-Krise Cash zurück

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die UniCredit -Tochter Bank Austria hat sich angesichts der Hängepartie im Schuldenstreit mit Griechenland mit Geld eingedeckt. „Für jede Krise gilt: Die erste Reaktion muss sein, für ausreichende Liquidität zu sorgen. Sie können eine noch so gesunde Bank mit starken Kunden haben - wenn sie nicht mehr flüssig sind, gehen sie schlagartig unter“, sagte UniCredit-Osteuropachef Carlo Vivaldi in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der österreichischen Tageszeitung Kurier. „Also haben wir uns mit komfortablen Geldpuffern gerüstet. In allen unseren Banken“, sagte der Manager. Zudem stehe die EZB bereit, um notfalls mit zusätzlicher Liquidität einzugreifen. Ansteckungseffekte auf andere Länder in Osteuropa seien derzeit nicht zu befürchten.

Für die zum Verkauf stehende UniCredit-Tochter in der Ukraine gebe es weiterhin Interessenten. „Wir führen Verkaufsgespräche“, sagte Vivaldi. Die russische Tochter - ein wichtiger Ertragsbringer - entwickle sich besser als erwartet. „Wir lagen schon im ersten Quartal 2015 über unseren Planzahlen. Sicher, der Gewinn ist geringer als in der entsprechenden Vorjahresperiode, aber das war zu erwarten“, sagte der Manager. Die UniCredit leitet einen Großteil ihres Osteuropageschäfts über die Bank Austria. Sie ist der größte Kreditgeber in der Region vor der Raiffeisen Bank International und der Erste Group. Weitere Zukäufe seien derzeit nicht geplant. „Prinzipiell sind Länder interessant, wo wir wachsen wollen, wie Tschechien oder auch Portfolios in Rumänien, Türkei. Aber dazu muss der Preis stimmen, das Geschäft passen und Synergien ermöglichen. Im Moment liegt nichts auf meinem Tisch“, sagte Vivaldi.

Insgesamt haben internationale Unternehmen als Vorsichtsmaßnahme bisher 870 Milliarden Euro an Cash zurückgelegt. Denn die Firmen hatten während der Finanzkrise 2008 enorme Liquiditäts-Probleme, weil die Banken bei der Kreditvergabe restriktiver wurden. Dieser Fall soll nicht nochmal auftreten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik 1.-Mai-Demonstrationen: Gewerkschaften fordern dringend Gerechtigkeit
02.05.2024

Am Tag der Arbeit kämpfen Gewerkschaften für bessere Arbeitsbedingungen. Ihre Spitzenvertreter betonten die Notwendigkeit von...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...