Technologie

Microsoft meldet historischen Milliarden-Verlust

Der Software-Konzern Microsoft hat im abgelaufenen Quartal einen Verlust von 3,2 Milliarden Dollar gemacht. Auch Yahoo hat Probleme, während Apple weiter wächst.
21.07.2015 22:41
Lesezeit: 1 min

Hohe Abschreibungen auf das Handygeschäft und eine schwache Nachfrage nach dem Betriebssystem Windows haben Microsoft einen Milliardenverlust eingebrockt. Im abgelaufenen Geschäftsquartal fiel unterm Strich ein Minus von 3,2 Milliarden Dollar an, wie der weltgrößte Softwarekonzern am Dienstag nach Börsenschluss mitteilte. Dies ist der größte Quartalsverlust in der Konzerngeschichte. Vor Jahresfrist hatte Microsoft noch 4,6 Milliarden Dollar Gewinn erwirtschaftet. Der Umsatz fiel um fünf Prozent auf knapp 22,2 Milliarden Dollar. Die Microsoft-Aktie gab im nachbörslichen Handel 2,7 Prozent nach.

Erst Anfang Juli hatte Microsoft den Abbau von zusätzlich 7.800 Stellen angekündigt. Nach dem Kauf des Handy-Geschäfts von Nokia ist vor allem das Telefon-Hardware-Geschäft betroffen. Vor einem Jahr hatte der US-Konzern bereits 18.000 Arbeitsplätze gestrichen. Das war der größte Stellenabbau seit Gründung des Unternehmens im Jahr 1975.

Der kostspielige Wettbewerb mit Konkurrenten wie Google und Facebook hat den Internet-Pionier Yahoo in die roten Zahlen getrieben. Für das abgelaufene Quartal wies das Management nach Börsenschluss einen Verlust von 21,6 Millionen Dollar aus. Grund waren höhere Ausgaben, um Kunden auf die eigenen Internetseiten zu locken. Vor Jahresfrist hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 269,7 Millionen Dollar erzielt. Der Umsatz stagnierte bei 1,04 Milliarden Dollar. Die Yahoo-Aktien gaben im nachbörslichen Handel drei Prozent nach.

pple hat im Frühjahr seinen Umsatz und Gewinn erneut deutlich steigern können. Die Erlöse kletterten um knapp ein Drittel auf 49,61 Milliarden Dollar, der Überschuss sogar um 38 Prozent auf 10,68 Milliarden, wie der US-Technologiekonzern am Dienstagabend mitteilte. Für das laufende Quartal rechnet der iPhone-Hersteller mit Umsätzen von 49 bis 51 Milliarden Dollar.

Trotz der Zuwächse kam die Bilanz für die drei Monate bis Ende Juni bei Anlegern nicht gut an: Apple-Aktien büßten sieben Prozent ihres Wertes ein. Sowohl beim iPhone als auch beim iPad hatte das Unternehmen aus dem Silicon Valley in den drei Monaten zuvor deutliche höhere Verkäufe erzielt.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...

DWN
Panorama
Panorama Nach Corona nie wieder gesund? Die stille Epidemie der Erschöpfung
12.05.2025

Seit der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der ME/CFS-Betroffenen in Deutschland nahezu verdoppelt. Rund 600.000 Menschen leiden inzwischen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Machtkampf der Tech-Eliten: Bill Gates attackiert Elon Musk – „Er tötet die ärmsten Kinder der Welt“
12.05.2025

Ein milliardenschwerer Konflikt zwischen zwei Symbolfiguren des globalen Technologiekapitalismus tritt offen zutage. Der frühere...

DWN
Politik
Politik Pflege am Limit? Ministerin fordert Reform für mehr Eigenverantwortung
12.05.2025

Pflegekräfte sollen mehr dürfen und besser arbeiten können – das fordert Gesundheitsministerin Nina Warken zum Tag der Pflegenden....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Milliarden ungenutzt: Irischer Top-Investor fordert Einsatz von Pensionsgeldern zur Stärkung europäischer Technologie
12.05.2025

Die europäische Technologiebranche droht im globalen Wettbewerb ins Hintertreffen zu geraten. Der Grund: Staatlich geförderte...

DWN
Politik
Politik Geheime Waffenlieferungen: Kritik an Intransparenz – Ukrainischer Botschafter lobt Merz’ Kurs
12.05.2025

Die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz hat entschieden, Waffenlieferungen an die Ukraine künftig wieder geheim zu halten – ein...

DWN
Politik
Politik SPD-Spitze im Umbruch: Bas spricht von historischer Verantwortung
12.05.2025

Die SPD steht nach dem desaströsen Wahlergebnis von 16,4 Prozent bei der Bundestagswahl vor einem umfassenden Neuanfang. In Berlin haben...

DWN
Politik
Politik Beamte in die Rente? SPD und Experten unterstützen Reformidee
12.05.2025

Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas erhält Unterstützung aus der SPD für ihren Vorschlag, künftig auch Beamte, Selbstständige und...