Unternehmen

Hoffungsmarkt: Pendler aus ganz Europa strömen in die Schweiz

Lesezeit: 1 min
30.08.2015 23:52
Trotz schwächelnder Wirtschaft und geringeren Löhnen steigt die Zahl der Schweizer Grenzgänger überdurchschnittlich. Im Juni erreichte sie mit fast 300.000 sogar einen neuen Rekord. Vor fünf Jahren waren es fast 70.000 weniger.
Hoffungsmarkt: Pendler aus ganz Europa strömen in die Schweiz
Die mit Abstand meisten Pendler kommen weiterhin aus Frankreich. (Grafik: BFS)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Immer mehr Menschen pendeln in die Schweiz, um dort zu arbeiten. Während die Zahl der Erwerbstätigen im zweiten Quartal nur um 1,5 Prozent zunahm, stieg die Zahl der Grenzgänger gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,4 Prozent. Allein im Juni meldete das Bundesamt für Statistik 298.000 Grenzgänger. Das ist ein neuer Rekord. Vor 13 Jahren waren es in etwa 170.000 Pendler.

Vor allem aus Frankreich, Deutschland und Italien kommen die Pendler. Allerdings kommen aus Frankreich fast doppelt so viele wie aus Deutschland oder Italien. Fast 160.000 Grenzgänger wohnen in Frankreich, Italienische Arbeitskräfte machen knapp 23,4 Prozent der Grenzgänger aus, aus Deutschland stammen etwa 20,4 Prozent. Insgesamt kamen etwa 90.000 mehr Männer als Frauen als Pendler im Juni in die Schweiz. Am meisten werden die Pendler im Dienstleistungssektor eingesetzt. So arbeiten immerhin 60 Prozent der Grenzgänger in dieser Branche.

Das Freizügigkeitsabkommen aus dem Jahr 2002 und die Finanzkrise haben nicht nur zu einer Erhöhung der Einwanderungszahlen geführt, sondern auch zu einem Anstieg der Pendler. Noch immer lohnt es sich für viele, die hohen Löhne in der Schweiz mitzunehmen und dafür einen längeren Anfahrtsweg vom Wohnort im Ausland in Kauf zu nehmen. Die enorme Frankenaufwertung macht die Arbeit in der Schweiz und das Leben im Ausland noch lukrativer als schon zuvor. Schließlich leben nicht alle Grenzgänger in Konstanz. Und dass, obwohl Pendler im Schnitt gut 12 Prozent weniger verdienen als Einheimische.

Die meisten Pendler (ein Drittel) arbeiten in der Genferseeregion. Im Vergleich zum Vorjahresquartal stieg hier die Zahl der Pendler sogar um 5,1 Prozent. Im Tessin hingegen wuchs die Zahl der Pendler nur um 0,2 Prozent. Allerdings kommen hier schon ein Viertel der Arbeitnehmer jeden Morgen über die Grenze. In Genf oder Basel-Stadt machen die Pendler etwa ein Fünftel der Angestellten aus.

 


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...