Ein russisches Unternehmen plant im folgenden Jahr eine eigene virtuelle Währung auf den Markt zu bringen. Der russische Zahlungsdienstleister QIWI habe bereits „einige hundert Millionen Rubel“ in die Entwicklung der virtuellen Währung investiert, wie CoinTelegraph berichtet. Die Währung soll „BitRubel“ heißen und auf der Blockchain-Technologie von Bitcoin basieren. Ob die neue Cryptowährung jedoch pünktlich an den Start gehen kann, hängt nach Aussagen von QIWI-Chef Sergej Solonin vor allem von der Zustimmung der russischen Behörden ab.
„Dieses Projekt wird in den kommenden Tagen erneut mit der russischen Zentralbank diskutiert. Wir werden den Behörden ein Schreiben schicken, in dem wir das Projekt erklären“, sagte QIWI-Chef Sergej Solonin gegenüber der russischen Zeitung Kommersant.
In Russland hat nur die Zentralbank das Recht zur Geldschöpfung und ohne ihre Zustimmung wird es keine russische Crypto-Währung geben. Zentralbank-Chefin Elvira Nabiullina hatte wiederholt darauf hingeweisen, dass „digitale Währungen dazu genutzt werden können, um verdächtige Transaktionen durchzuführen.“ Sie stellte jedoch in Aussicht, dass die Zentralbank das Thema sorgfältig prüfen und wenn nötig regulieren werde.
Bisher hatten digitale Währungen in Russland einen schweren Stand. Im Januar sperrten die Behörden noch zahlreiche Webseiten, die mit dem Handel von Bitcoin in Verbindung standen, wie CoinTelegraph berichtet. Zudem untersagten sie die Verbreitung von Informationen über Crypto-Währungen. Doch ein Gericht in Jekaterinburg hob die Sperrung wieder auf, nach dem die Webseiten-Betreiber gegen die Entscheidung geklagt hatten.
Die russischen Behörden stehen virtuellen Währungen bisher skeptisch gegenüber. Sie befürchten, dass sie zur Geldwäsche oder Terrorismus-Finanzierung genutzt werden könnten. Der „BitRubel“ wird also, so er denn erfolgreich gestartet wird, nicht anonymisiert gehandelt werden können wie BitCoin. Vielmehr arbeiten die Entwickler bereits an einem System, dass die Identifizierung der Nutzer möglich machen soll. So soll die Währung in Einklang mit geltenden Anti-Geldwäsche- und Handelsgesetzen gebracht werden.