Unternehmen

Industrie 4.0 könnte in Deutschland tausende Jobs kosten

Die Entwicklung hin zur Industrie 4.0 scheint unaufhaltsam. Viele Unternehmen versuchen, den Anschluss nicht zu verlieren. Mehr Effizienz und neue Jobs soll die Industrie 4.0 mit sich bringen. Eine neue Studie zeigt aber, dass schlussendlich mehr Jobs verloren gehen als neue geschaffen werden.
26.10.2015 10:09
Lesezeit: 1 min

Die bevorstehende Digitalisierung in deutschen Fabrikhallen, die sogenannte Industrie 4.0, könnte nach Prognosen von Arbeitsmarktforschern bis zu 60.000 Jobs kosten. Zwar dürften mit dem digitalen Wandel in der Produktion in den kommenden Jahren in Deutschland rund 430.000 neue Arbeitsplätze entstehen. In derselben Zeit gingen aber voraussichtlich 490.000 meist einfachere Jobs verloren, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervorgeht.

„Es kommt zu einer deutlichen Umschichtung von Arbeitsplätzen. Dabei werden vor allem Beschäftigte, die heute Maschinen und Anlagen bedienen, betroffen sein“, prognostiziert Arbeitsmarktforscher und Mitautor der Studie, Enzo Weber. Um die Veränderungen abzufedern, müssten Firmen frühzeitig gegensteuern. Gerade Facharbeiter, die bisher an den Produktionsstraßen mit Routinearbeiten beschäftigt sind, müssten rechtzeitig auf anspruchsvollere Aufgaben vorbereitet werden.

Unterdessen appellierte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) an kleine und mittlere Unternehmen, sich verstärkt dem digitalen Wandel zu öffnen. Mit Sorge habe er Umfragen zur Kenntnis genommen, wonach weniger als die Hälfte der kleinen und mittleren Unternehmen im Maschinenbau das Thema Digitalisierung als ihre Kernkompetenz bezeichneten, sagte Gabriel am beim bundesweit ersten Mittelstandstag zum Thema Industrie 4.0 in Kaiserslautern. „Das ist natürlich eine gefährlich Sichtweise.“ Denn den digitalen Wandel könne man genau so wenig aufhalten „wie das Wetter von morgen“.

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

 

DWN
Technologie
Technologie KI im Jobmarkt: Die große Lüge von der Objektivität
04.07.2025

Algorithmen sollen neutral entscheiden – doch KI entlarvt sich im Personalbereich als versteckter Türsteher: Diskriminierung,...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...