Politik

Zu unsicher: Unternehmen verlassen Katalonien

Kataloniens geplante Abspaltung könnte gravierende Folgen für die Wirtschaft haben, warnt ein Unternehmerverband. Etliche Unternehmen haben bereits die Region verlassen, weitere könnten folgen.
18.11.2015 00:27
Lesezeit: 1 min

Etwa eintausend Unternehmen haben nach Angaben eines Unternehmerverbands im vergangenen Jahr Katalonien verlassen, weil ihnen die Lage in der nach Unabhängigkeit strebenden spanischen Region zu unsicher erschien. „Es hat Verlagerungen gegeben, etwa tausend Firmen sind gegangen“, sagte der Präsident des Unternehmerkreises, Javier Vega Seoane, der Zeitung El Mundo vom Montag. Der Verband vertritt rund 20 große spanische und internationale Konzerne, darunter Google und die Banco Santander.

Derzeit werde die Lage für Firmen in Katalonien noch komplizierter, sagte Vega Seoane. „Zweifelsohne werden alle geplanten Investitionen in Katalonien aktuell gebremst.“ Keine Firma sei gerne „in einem Gebiet, wo das Gesetz nicht geachtet wird“, sagte der Verbandschef. Das spanische Verfassungsgericht hatte in der vergangenen Woche einen Beschluss des katalonischen Regionalparlaments zur baldigen Abspaltung von Spanien gestoppt. Allerdings ist in der Sache noch kein endgültiges Urteil gesprochen.

Die Geschäftswelt hält sich in der Diskussion um eine mögliche Unabhängigkeit der Region um Barcelona bislang sehr zurück. Der Unternehmerkreis hatte sich erstmals vor den Regionalwahlen Ende September zu Wort gemeldet und sich gegen die Eigenständigkeit ausgesprochen.

In dem Zeitungsinterview sagte Vega Seoane nun, der Verband glaube nicht, dass es zur Unabhängigkeit komme. Wenn aber doch, „wäre der Schaden enorm“, warnte er. Auf Katalonien mit seinen rund 7,5 Millionen Einwohnern entfällt etwa ein Fünftel der spanischen Wirtschaftsleistung.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

 

DWN
Panorama
Panorama Elf Tote in Schweden: Was ist passiert?
05.02.2025

Nach einer Schießerei an einer Erwachsenenbildungseinrichtung in Schweden bleiben viele Fragen offen. Mindestens elf Menschen starben,...

DWN
Politik
Politik Grönland wählt am 11. März - und verbietet ausländische Spenden an Politik
05.02.2025

Aus Angst vor Wahlmanipulation und angesichts geopolitischer Begehrlichkeiten greift Grönland durch: Ausländische und anonyme Spenden an...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft US-Strafzölle: Wie die deutsche Wirtschaftsleistung massiv bedroht wird
05.02.2025

US-Strafzölle auf Importe aus Kanada, Mexiko und China könnten gravierende Folgen für die deutsche Wirtschaft haben. Experten des...

DWN
Panorama
Panorama Russischer Geheimdienst hinter Auto-Sabotagen vermutet
05.02.2025

Eine Serie von Sabotageakten gegen Autos sorgt für Unruhe in Deutschland. Die Polizei vermutet dahinter einen russischen Geheimdienst, der...

DWN
Technologie
Technologie Shein und Temu im Visier der EU-Kommission
05.02.2025

Die EU-Kommission will gegen den massenhaften Import billiger Produkte von Plattformen wie Shein und Temu vorgehen. Im Fokus stehen...

DWN
Politik
Politik Mehrheit bei Migrationsvotum durch AfD: Für mehr als die Hälfte der Deutschen kein Problem
05.02.2025

Bei den Demonstrationen gegen Merz und die AfD war viel Empörung zu spüren. Doch diese Proteste spiegeln nur die Meinung einer – wenn...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rüstungskonzern KNDS übernimmt Alstom-Werk in Görlitz und sichert Arbeitsplätze
05.02.2025

Der Rüstungskonzern KNDS übernimmt das Alstom-Werk in Görlitz. In einer feierlichen Zeremonie unterzeichneten die Unternehmen eine...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Investments 2025: „Gold ist der beste Maßstab für den Wert von Bitcoin, den wir haben“
05.02.2025

Bitcoin-ETFs, politische Entscheidungen und die Goldkorrelation bestimmen die Spielregeln für Bitcoin 2025. Was das für Anleger bedeutet,...