Wir bringen im folgenden eine AFP-Meldung im Wortlaut. Es ist auffällig, dass die Bild-Zeitung diese EU-Häme exklusiv gebracht hat. Bisher war das Blatt, dass durch Unternehmensverfassung des Springer-Verlags zur transatlantischen Treue verpflichtet ist, eher immer EU-freundlich. Es ist anzunehmen, dass hier versucht wird, die EU in einem Moment zu schwächen und der Lächerlichkeit preiszugeben, in dem sie ohnehin bereits knapp vor dem Zerfall steht.
Die AFP berichtet:
Passend zur Adventszeit reguliert die Europäische Union laut "Bild"-Zeitung in einer neuen Verordnung auch die Sicherheit von Kerzen im Haushalt. Mit Kerzen seien "verschiedene Gefahren verbunden, die ein Risiko für die Sicherheit der Verbraucher darstellen können", zitierte die "Bild"-Zeitung am Mittwoch aus einer neuen EU-Verordnung. Über vier Seiten plus fünf Seiten Anhang würden darin Sicherheitsanforderungen "für Kerzen, Kerzenhalter, Kerzenbehälter und Kerzenzubehör" bis ins Detail festgelegt.
Vorgeschrieben wird laut "Bild", dass Kerzen "während des Abbrennens stabil bleiben" müssen. Außerdem müsse die Verbrennungsgefahr durch das Berühren der Kerze "so gering wie möglich gehalten werden". Die Flamme dürfe zudem "maximal eine bestimmte Höhe erreichen". Rußemissionen seien "so gering wie möglich zu halten".
Der Vorsitzende der CDU/CSU-Abgeordneten im EU-Parlament, Herbert Reul, kritisierte die Überregulierung durch die EU-Kommission scharf. "Während Europas Probleme brennen, regelt die Kommission weiter fröhlich jeden Kleinscheiß", sagte er der "Bild". "Was ist aus dem Versprechen geworden, sich nur noch um die großen Dinge zu kümmern?"
Man muss die Frage auch an die reportierenden Medien weitergeben: Gibt es aktuell nicht wichtigere Themen? Ist die Verordnung wirklich so schlimm? Wäre nicht das viel relevantere Thema, dass die EU-Staaten (und zwar ganz und gar ohne Brüssel) die Terror-Lage ausnutzen, um massiv die Bürgerrechte einzuschränken und den Polizeistaat aufzubauen – und zwar auf nationaler Ebene?
Die EU ist sicher nicht die Hauptschuldige an der gewalttätigen Weltlage. Es ist eine Ironie der Geschichte, dass ausgerechnet wir als DWN eine Lanze für die EU brechen müssen. Es muss schlimm stehen um das Projekt.