Deutschland

Boom bei deutschen Gewerbe-Immobilien hält an

Lesezeit: 1 min
08.01.2016 00:40
Ausländische Investoren kaufen sich unvermindert in deutsche Gewerbe-Immobilien ein. Die niedrigen Zinsen treiben die Anleger in die Immobilien. Vor allem Berlin erscheint attraktiv.

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das Geschäft mit gewerblichen Immobilien in Deutschland jagt angesichts der niedrigen Zinsen von einem Rekord zum nächsten. Im abgelaufenen Jahr wurden nach Zahlen des Immobilienberaters Jones Lang LaSalle (JLL) Objekte für 55,1 Milliarden Euro verkauft. Das seien 40 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 2015 sei damit das sechste Rekordjahr in Folge. Das vierte Quartal war mit einem Transaktionsvolumen von fast 17 Milliarden Euro das stärkste der vergangenen fünf Jahre. JLL rechnet damit, dass der Boom 2016 fast ungebremst weitergeht. "Dabei ist nicht unwahrscheinlich, dass erneut die Fünf bei einem zweistelligen Milliardenergebnis vorne steht", sagte JLL-Manager Timo Tschammler.

"Das anhaltende niedrige Zinsniveau bleibt nach wie vor die wesentliche Triebfeder für den enormen Anlagebedarf sämtlicher instituitoneller Investoren", sagte JLL-Deutschland-Chef Frank Pörschke. Pensionsfonds und Versicherer suchten händeringend nach Kapitalanlagen. "Und selbst ein moderater Anstieg würde das Gesamtbild kaum verändern."

Ausländische Investoren dominieren den deutschen Markt. Sie standen 2015 für mehr als die Hälfte des Kaufvolumens. Sie interessieren sich vor allem für großvolumige Deals. Nur drei der teuersten zehn Objekte gingen an einheimische Käufer, wie JLL mitteilte. Die "Top Ten" machten mit 9,8 Milliarden Euro allein 18 Prozent des Gesamtvolumens aus. Am teuersten war mit 1,3 Milliarden Euro das Quartier am Potsdamer Platz in Berlin, das nun dem kanadischen Investor Brookfield Property gehört. In der Hauptstadt wurden allein Immobilien für acht Milliarden Euro gehandelt, das waren 84 Prozent mehr als 2014. "Ein so hohes Volumen wurde noch nie in einer deutschen Stadt verbucht", sagte Tschammler.

Unter den Einzelobjekten rangierten hinter dem Potsdamer Platz die Frankfurter Wolkenkratzer "Trianon" und "Eurotower". Das größte verkaufte Portfolio waren die Immobilien der Warenhauskette Galeria Kaufhof mit 2,4 Milliarden Euro.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...